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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Und dass er mit ihm so umspringen konnte, lag nur daran, dass der Kerl keine Angst vor ihm hatte. Er war schon so lange ein Kriecher und Schleimer, dass Beria ihm nichts anderes zutraute.
    Doch Beria täuschte sich, und deshalb würde er diesem aufgeblasenen Scheißkerl zeigen, wozu Burlesque Bandstand imstande war. Bei Gott, eines Tages würde Beria bitterlich bereuen, dass er ihm die Faust ins Gesicht geschlagen hatte. Er würde für alles büßen, was er ihm angetan hatte. Und damit er büßen konnte, musste Burlesque am Leben bleiben, und um am Leben zu bleiben, musste er so tun, als würde er mit ihm zusammenarbeiten.
    »Na gut«, sagte er ruhig. »Aber ich will wissen, wo die andere Dämonin is, Norma Williams.«
    »Warum?«
    »Weil da, wo die is, früher oder später auch Ella Thomas auftaucht.«
    Deshalb war Burlesque in einem von Berias eigenen Dampfwagen nach ExterSteine gebracht worden, und deshalb hatte er, als er dort angekommen war, einen Felsbrocken genommen und dem SS -Schergen, der ihn bewachen sollte, den Schädel zertrümmert. Er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er den Mann umbrachte. Ab sofort war jeder, der mit Laurentii Beria verbündet war, sein Todfeind.
    Während er sich noch an seinem Mord ergötzte, wurde er von scharrenden Stiefelabsätzen unterbrochen. Er drehte sich zu der Treppe um, die an der Säule nach oben führte, und sah, wie Vanka, Miss Ella und ein verlotterter Junge, den er nicht kannte, unsicher hinaufkamen und sich gleichzeitig vor den schneidenden Winden schützten, die um sie herumwirbelten.
    »Da drüben!«, rief Vanka. »Im Osten! Da müssen die Läden sein.«
    Gegen den Wind ankämpfend bahnten sich die drei einen Weg auf die östliche Seite der Säule. Vanka hatte recht. Hier bedeckten zwei große Holzläden die Säulenwand, direkt der rasch höher steigenden Sonne zugewandt, und daneben diente ein großer Holzhebel offensichtlich dazu, sie zu öffnen.
    Warum werden sie nicht bewacht?, fragte sich Ella .
    Vanka zog seinen Gürtel aus. »Wenn wir den Hebel damit festbinden, werden sie die Läden nicht öffnen können.«
    Seine Erklärung wurde vom unverwechselbaren Klicken eines Revolverhahns unterbrochen. Alle drei sahen gleichzeitig auf und entdeckten Burlesque Bandstand. Erheblich abgespeckt saß er auf der Säule, ließ lässig die Beine baumeln und richtete seinen Webley in ihre Richtung.
    Im heller werdenden Licht der aufgehenden Morgensonne sah Ella die Leiche eines toten SS -Mannes, der neben Burlesque lag.
    »Fröhlichen Frühlingsanfang, Wanker, alter Schwede«, sagte Burlesque, legte an und zielte sorgfältig auf Vankas Kopf.
    Ein Funke sprühte aus dem Lauf der Waffe, und Ella spürte, wie die heiße Bleikugel die Luft zerriss und nur wenige Zentimeter an ihrem Ohr vorbeizischte. Hinter sich hörte sie einen Schrei, und als sie herumfuhr, sah sie einen schwarz uniformierten Checkya-Hauptmann, der mit einem sauberen Einschussloch in der Brust zu Boden sackte. Unglücklicherweise fiel sein schlaffer, lebloser Körper auf den Hebel, sodass die Läden aufklappten. Vanka sprang los, um sie wieder zu schließen, doch es war zu spät. Das Morgenlicht fiel bereits durch die Ritzen in die Höhle.
    Entsetzt stand Ella da und starrte ungläubig auf das Bild. Das erste Licht des Frühlings vollendete das Ritual des Übergangs; jetzt konnten sie nichts mehr tun, um diesen Prozess aufzuhalten, Aaliz Heydrich also nicht mehr daran hindern, die Kontrolle über Normas Körper in der Realen Welt zu übernehmen. Sie waren gescheitert.
    Verzweifelt, dass all ihre Anstrengungen, all die Gefahren, die sie auf sich genommen hatten, umsonst gewesen waren, sank Ella auf die Knie und schluchzte.
    Ohne auf ihre Ernüchterung zu achten, sprang Burlesque auf die Beine und massierte sich ausgiebig den Hintern. »Arschlöcher«, murmelte er und spuckte in Richtung der Leiche des Checkya-Mannes. »Arschlöcher, all diese Checkya-Schergen, was für gottverfluchte Arschlöcher.« Damit humpelte er hinüber zu der Leiche und verpasste ihr einen gänzlich überflüssigen Tritt. »Mausetot!« Dann spuckte er dem Mann ins Gesicht. »Geschieht dem Wichser recht, dafür, dass er bei der Checkya war und für den Scheißkerl von Beria arbeitete. Geschieht ihm recht für alles, wasser mir in der Lubjanka angetan hat.«
    »Du warst in der Lubjanka?«, fragte ihn Ella nervös. Sie war schockiert gewesen, Burlesque wiederzusehen. Das letzte Mal war sie ihm auf Dashwood Manor begegnet, als

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