Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)

Titel: Der will doch nur spielen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
Vom Netzwerk:
seelenloser Firmenanwalt ist. Das große Geschäft hat ihn nie interessiert, und er sehnt sich sogar zurück ans Strafgericht. Wo er Menschen verteidigt, die sich keinen Anwalt leisten können.
    Dabei könnte er überall einen Job kriegen. Er müsste nicht als Pflichtverteidiger arbeiten. Aber er möchte es – wahrscheinlich aus demselben Grund, warum ich Sozialarbeiterin geworden bin …
    Um etwas zu bewirken.
    WIE SOLL ICH IHN NICHT SYMPATHISCH FINDEN??? Sogar mehr als sympathisch.
    Aber seinetwegen bin ich meinen Job los. Weil er die Freundin seines Bruders nicht leiden kann.
    Und ich finde ihn unheimlich anziehend. ICH WEISS! Mit mir stimmt was nicht.
    Ernsthaft. Weil – o mein Gott – weil er so perfekt ist. Ich meine, er kann KOCHEN , er engagiert sich EHRENAMTLICH , und er möchte anderen Menschen HELFEN … Gott, sogar seine Wohnung ist perfekt. Ich meine, er hat eine typische Junggesellenbude, und es ist ein wenig unordentlich – in den Regalen liegen Baseballmützen auf den Taschenbüchern (Krimis), auf dem Couchtisch liegt der Basketballspielplan der Michigans, und unter der Couch ragt ein Playboy -Heft hervor, das er wahrscheinlich rasch druntergeschoben hat, als ich klingelte.
    Aber die Wohnung ist sehr schön, sein Großvater hat sie ihm vermacht. Sie hat zwei Schlafzimmer (eines davon benutzt er als Arbeits- und Gästezimmer, wie er sagt, hauptsächlich für die Kinder seiner Schwester, wenn sie bei ihm zu Besuch sind) und zwei Bäder – 170 qm insgesamt, und vom Balkon blickt man auf den East River. Gut, dass es sein Eigentum ist, denn für so eine Wohnung muss man mindestens zweitausend Dollar im Monat hinblättern für die Miete. Vielleicht sogar mehr, weil es im Haus einen Fitnessclub gibt. Allein die Nebenkosten dürften mindestens fünfzehnhundert im Monat betragen.
    Außerdem hat er drei Fernseher, darunter ein 42-Zoll-Monstrum (für Sportübertragungen, wie er sagt).
    Okay, die Einrichtung ist braun: braune Couch, brauner Sessel, braune Tischmatten, sogar braune Bettwäsche (ich habe heimlich einen Blick auf sein Bett geworfen, als ich auf dem Weg ins Bad war).
    Aber das könnte ich hinkriegen. Ich meine, ich schaue immer die Wohnengel, ich weiß, dass man mit ein paar hübschen Schonbezügen eine Wohnung richtig aufpeppen kann …
    O MEIN GOTT, WAS DENKE ICH?
    Professor Wingblade wäre entsetzt. Ich meine, er hat uns immer wieder gepredigt, dass eine Beziehung sich auf der Basis von Vertrauen und Harmonie entwickeln muss, bevor …
    O MEIN GOTT, ER HAT EINEN FESTPLATTENREKORDER! Ich habe gerade die Fernbedienung dafür gefunden zwischen den Sofakissen. Einen Festplattenrekorder! Ich hatte noch nie einen Freund mit einem Festplattenrekorder. Ich hatte nicht einmal einen Freund mit einem eigenen Fernseher. Ich meine, den einen habe ich gekauft, den Dale und ich …
    Stopp. Ich muss mich zusammenreißen. Ja, es hat tatsächlich den Anschein, als wäre Mitch – obwohl er an meinem Rauswurf schuld ist – ein toller Mann. Und ja, er hat eine tolle Wohnung.
    Aber auch wenn er früher als Pflichtverteidiger gearbeitet hat, nimmt er zurzeit fünfhundert Dollar die Stunde dafür, dass er große Firmen verteidigt gegen kleine Leute wie Mrs. Lopez, die keinem was getan haben (zumindest keinem, der es nicht verdient hätte).
    Und dann geht er so leichtsinnig vor, dass es mich meinen Job kostet. Meinen JOB !!!
    Außerdem habe ich genügend andere Probleme. Ich kann mich jetzt nicht in eine romantische Beziehung stürzen mit jemandem, den ich noch gar nicht richtig kenne. Ich muss zuerst eine Arbeit finden und eine Wohnung und meinem Leben einen Sinn geben. Professor Wingblade hat gesagt, man kann einen Menschen nur richtig lieben, wenn man sich selbst liebt, und wenn ich ehrlich bin, fällt es mir schwer, mich selbst zu lieben, seit ich arbeitslos bin. Nicht dass ich mich über meine Arbeit definieren würde. Es ist nur so … wer bin ich ohne Job? Was ist der Sinn meines Daseins auf diesem Planeten? Ich möchte gerne etwas bewirken und anderen Menschen helfen, aber keiner will mich das machen lassen. Wenn ich also meiner Bestimmung in dieser Welt nicht folgen kann, WAS SOLL ICH DANN NOCH HIER???
    Und mal angenommen, zwischen Mitch und mir entwickelt sich tatsächlich mehr, wie soll ich ihn dann den anderen vorstellen? »Oh, das ist mein neuer Freund. Lustige Geschichte: Er ist schuld, dass ich meinen Job verloren habe.«
    Äh, das wird ihm in meinem sozialen Umfeld nicht gerade Pluspunkte

Weitere Kostenlose Bücher