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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Informationen einen Menschen in ein neues Licht rücken konnten.
    Wenn er die Bediensteten um einen Gefallen bat, verteilte er großzügig Königin Raisas Münzen, und er entlockte ihnen ihre Namen und Geschichten, um sie sich zu merken. Er machte nur zu deutlich, dass es sich für diejenigen, die ihm Informationen zuspielten, lohnen würde. Und dass er die Belohnung verdoppeln würde, wenn jemand Informationen über ihn selbst einholte.
    Er stellte allerdings auch klar, dass jeder, der versuchen sollte, in seine Räume einzudringen, einen schrecklichen Tod erleiden würde.
    Han hatte nicht gewusst, dass Königinnen so viel arbeiteten – zumindest diese eine tat es. Vielleicht hatte die alte Königin im vergangenen Jahr nicht so viel getan, oder vielleicht wirkte es auch einfach nur so. Raisa suchte die Verteidigungsanlagen der Stadt auf, überprüfte die Armee der Highlander und nahm an Tempelzeremonien überall in den Fells teil. Eine Besprechung folgte der anderen – mit ihren Verwaltern, mit ihrem Rat, mit den Ausschüssen, die die Pläne für die Krönung ausarbeiteten. Einige Besprechungen waren Routine, während andere mit den Projekten zu tun hatten, die Raisa selbst vorantrieb. Und nie war es leicht. Ihre Berater konnten sich nicht einmal darauf einigen, dass Wasser nass war und der Himmel blau. Zudem schien auch nicht viel Geld zur Verfügung zu stehen.
    Han nahm als Raisas Leibwächter an fast allen diesen Besprechungen teil. Auf diese Weise, so hoffte er, würde er auch viel Nützliches erfahren – wer war wer und was war was. Aber sie ermüdeten ihn – es wurde nur geredet, geredet und geredet, und es kam nicht viel dabei heraus. Die meisten Besprechungen stand er nur mit größter Selbstbeherrschung durch, und er zitterte wie eine gezupfte Saite vor Ungeduld über so viel Zeitverschwendung.
    Und dann kam ihm der Gedanke, wie allein Raisa eigentlich war. Es schien nur wenige Menschen am Hof zu geben, denen die Königin vertrauen konnte. Selbst ihr Vater Averill legte eine Clan-Verbundenheit an den Tag, die nicht ganz ihrer eigenen entsprach. Sie stand immer auf einer Bühne, ob bei den Mahlzeiten oder bei einem Liederabend oder in den Besprechungen mit ihren Wirtschaftsberatern.
    Eines Abends gelang es ihr bei einer Ratsbesprechung, mit fast allen Streit zu bekommen.
    Während Raisa und die anderen um den Tisch im Kabinettszimmer saßen, stand Han – wie immer bei derartigen Gelegenheiten – an der Wand und setzte eine möglichst unbarmherzige Miene auf.
    »General Klemath«, sagte Raisa und reckte ihr Kinn energisch wie immer, wenn sie vorhatte, einen Kampf auszufechten. »Da die Verträge mit den Söldnerstreitkräften demnächst auslaufen und erneuert werden müssten, möchte ich, dass Ihr die ausländischen Truppen auflöst und nach Hause schickt.«
    »Nach Hause, Eure Hoheit?« Klemath starrte sie erstaunt an. »Ich weiß, dass die Truppen teuer sind, aber sicherlich gibt es andere Stellen, an denen Kosten eingespart werden könnten. Wir leben schließlich in gefährlichen Zeiten, meine Liebe.« Er zählte jeden Punkt an seinen dicken Fingern ab. »An der westlichen Grenze gibt es Konflikte mit den Wasserläufern. Im Süden bedroht uns Arden. Die Armee könnte gebraucht werden, um der Wache zu helfen, wenn es hier im Land einen Aufstand gibt.« Er sah zur Decke hoch und machte deutlich, dass er Lord Averill nicht beachtete. »Bei den Highland-Clans herrscht Unruhe. Sie sind schon immer unberechenbar gewesen. Jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, um der Armee Beschränkungen aufzuerlegen.«
    »Ich glaube, Ihr werdet schnell feststellen, dass die Spannungen zwischen den Clans und den Bewohnern des Vales verschwinden, sobald die reinblütige Königin auf dem Thron sitzt und wir überzeugt davon sind, dass sie nicht mehr in Gefahr ist«, sagte Averill. »Bis dahin werden wir tun, was nötig ist, um die Grundsätze der F u egung zu bewahren und das Grauwolf-Geschlecht zu beschützen. Und solange die Angriffe auf unsere Dörfer andauern, werden wir bereit sein, uns selbst zu verteidigen. Ich möchte Euch daran erinnern, dass in vielen ländlichen Gebieten nur die Demonai zwischen den Menschen und den Banditen aus den Flatlands stehen.«
    »Ich habe nicht vor, die Gelder für die Armee zu verringern.« Raisa hob eine Hand, um die Debatte zu unterbrechen. »Zumindest nicht in einem Maße, dass es uns gefährden könnte. Ich plane, genauso viele Soldaten ins Feld zu schicken wie jetzt, aber

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