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Der Wolkenkratzerthron (German Edition)

Der Wolkenkratzerthron (German Edition)

Titel: Der Wolkenkratzerthron (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Pollock
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brüllend vor Lachen um das Bild gedrängt und Schnappschüsse mit ihren Handys gemacht.
    Beth hatte den heißen Rausch des Triumphs gespürt und Pens Hand gedrückt. Pen hatte die Geste unruhig erwidert.
    »Ist schon okay«, hatte Beth gesagt, »es gibt keinen Beweis, dass wir es waren.« Sie hatten sogar ihre Rucksäcke und die mit Farbe bekleckerten Hoodies unter einem Baum in der Nähe der Bahnstrecke vergraben, für den Fall, dass die Spinde durchsucht würden.
    »Alles cool. Werd dich schon finden, wenn der Tag vorbei ist«, hatte sie versprochen, ehe sie Pen gehen ließ.
    »Miss Bradley!« Mr Kraftes schneidende Stimme riss sie aus ihrer Tagträumerei, sodass ihr der Bleistift abbrach.
    »Ja, Chef?« Wachsam hob sie den Blick.
    Der alte Englischlehrer beäugte sie mit leichter Verwirrung, während er mit fahrigen Fingern an einem Stück Papier herumfaltete. Sein Gesicht war so dunkel und knittrig wie die Haut auf alter Bratensoße. »Melden Sie sich bitte im Büro von Mrs Gorecastle. Sie möchte mit Ihnen sprechen.«
    Eine dumpfes »Ooooh« machte die Runde durchs Klassenzimmer, und Beth spürte einen Kloß im Hals, doch sie zuckte nur mit den Schultern und versuchte, unbeeindruckt zu wirken. Sie verwandte ein paar Sekunden darauf, die Zeichnung der Kriegerprinzessin zu einem Papierflieger zu falten, und schickte ihn auf einen Kamikazesturzflug Richtung Mülleimer, ehe sie aufstand.
    Okay, Beth: Los geht’s. Zeit für deine Unschuldsvisage. Sie musterte kurz ihr Spiegelbild in der Türscheibe und seufzte. Selbst wenn sie eine Tafel mit Datum und Zeit ihrer Verhaftung hochhalten würde, könnte sie kaum schuldiger aussehen. Sie schnitt eine Grimasse und marschierte hinaus auf den Flur.
    Die Tür zum Büro der Rektorin hatte ein kleines rundes Fenster, durch das Beth einen Blick warf, als sie näher trat –
    – und wie angewurzelt stehen blieb.
    Durch das Drahtglas konnte sie drei Gestalten erkennen: die Rektorin, Gorecastle höchstpersönlich, hager und ganz in schwarz, Dr. Salt, der, fand sie, als Asphaltkonterfei besser aussah, mit fauligem Fleisch und all dem …
    … und ein großes, schlankes Mädchen, das in der Ecke stand und sorgenvoll an seinem Kopftuch nestelte.
    Beth merkte, wie die Wut in ihr hochkochte, verbunden mit dem Drang, da reinzugehen, sich zwischen Pen und die Lehrer zu stellen, ihre Freundin zu beschützen.
    Pens Strafakte ist makellos – zum Teufel, was soll das also? , dachte sie. Dann aber sah sie den schlammverkrusteten Rucksack auf Gorecastles Schreibtisch und daneben die aufgereihten verbeulten Spraydosen, und ihre Entrüstung verpuffte schlagartig. Beth fühlte sich mit einem Mal sehr verwundbar und sie fröstelte.
    Die Rektorin öffnete die Tür und schürzte ihre schmalen Lippen. »Ah, Miss Bradley. Gesellen Sie sich doch zu uns.«
    Beth drängte sich an ihr vorbei zum Schreibtisch, packte den Rucksack und schwang ihn sich auf die Schulter. Sie schenkte der Rektorin einen finsteren Blick, ihr Gesicht glühte. Es blieb jetzt nichts mehr zu tun, als es zuzugeben.
    »Nun«, sagte die Rektorin. »Haben Sie etwas zu Ihrer Verteidigung vorzubringen?«
    Beth blieb stumm, doch in ihrem Kopf skandierte eine brüchige Stimme immer wieder einen unmöglichen Satz: Pen hat dich verraten. Pen hat dich verraten. Pen …
    »Das hier ist sehr ernst, Elizabeth«, sagte die Rektorin gerade. »Sie sind ab sofort beurlaubt, solange wir diese Angelegenheit untersuchen, und das Ganze kann durchaus mit einem Verweis enden. Es ist allein Dr. Salts persönliche Bitte, die mich davon absehen lässt, die Polizei einzuschalten. Offen gestanden, Sie sollten ihm äußerst dankbar sein. Haben Sie noch etwas zu sagen?«
    Beth hielt den Mund fest geschlossen und starrte mit leerem Blick geradeaus. Sie würde der Verräterin in der Ecke schon zeigen, wie man so etwas machte.
    »Nun, also schön«, sagte Gorecastle. »Ich habe einige Anrufe zu machen. Julian, auf ein Wort?«
    Dr. Salt begleitete sie aus dem Zimmer.
    Beth schaffte es nicht, Pen anzusehen. Wenn sie nicht hinsah, würde es ja vielleicht irgendwie irgendwer anders sein, der sie verraten hatte. Sie fühlte eine schwere, schmerzliche Müdigkeit und ließ sich in Gorecastles Bürostuhl fallen. Plötzlich wallte unbändige Wut in ihr auf und sie trat so heftig gegen den Schreibtisch, dass er kreischend über die Dielen schleifte.
    Pen sah sie ungläubig an. »B, du hast sie nicht alle – «
    »Was glaubst du denn, wie viel mehr Ärger ich kriegen

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