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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ausgesucht.«
    »Er hätte mehr sein sollen«, erwiderte Wensicia.
    »Deine Ehe mit ihm war ein Friedensangebot an Graf Fenring, doch offenbar ist Hasimir ebenso wenig von diesem Mann beeindruckt wie ich. Deshalb sehe ich wenig Sinn darin, ihn zu behalten. Dalak hat seine Schuldigkeit getan und dich geschwängert, so dass du mir endlich einen männlichen Erben schenken konntest.« Shaddam blickte zu den Kisten mit den geborgenen Familienschätzen. »Aber ich werde keinen Verrat an meiner Person dulden, und ich verabscheue Diebe.«
    Der junge Mann war zugleich wütend und ängstlich. »Wenn die Imperiale Familie mich so sieht, dann verlasse ich Salusa Secundus nur zu gerne.«
    »Du wirst den Planeten verlassen, aber nicht so, wie du es gerne hättest.« Shaddam nickte dem gleichmütigen Sardaukar-Kommandanten zu und tat entsetzt. »Um Himmels willen, Bashar! Sehen Sie nur, dieser Mann hantiert in meiner Gegenwart mit einer tödlichen Waffe! Schützen Sie uns vor diesem Fanatiker mit seiner Pfeilpistole. Töten Sie ihn!«
    Dalak ließ die Waffe fallen, als hätte sie ihn gestochen, hob die Hände und wich zurück. »Ich bin unbewaffnet. Von mir geht keine Gefahr aus.«
    Zögernd zog Bashar Garon sein Sardaukar-Schwert aus der Scheide. Die gut gepflegte Klinge glänzte im Licht. »Sind Sie sich sicher, Herr? Ich würde diese Waffe lieber in einer Schlacht mit Blut benetzen als im Kampf gegen einen unbewaffneten Narren.«
    »Aber Sie würden es tun, wenn ich es befehle?«
    Garon wirkte nicht besonders erfreut. »Natürlich.«
    »Es reicht jetzt!« Wensicia hob die Pfeilpistole vom Boden auf und schoss ohne Zögern einen Hagel winziger Pfeile in die Brust ihres Mannes. Kleine, rote Blumen erblühten auf seinem Hemd, und er fiel heulend und jammernd auf die Knie. Sie beugte sich dicht vor sein aschfahles Gesicht, als wollte sie ihm einen letzten Kuss auf die Wange geben. »Wenn er älter ist, erzähle ich Farad'n, was für ein edler, starker Mann sein Vater war, und wie du bei unserer Verteidigung gestorben bist. Manchmal braucht es in der Geschichtsschreibung solche kleinen Erfindungen. Wir werden sagen, dass einer dieser gefangenen Renegaten die Sicherheitsvorkehrungen durchbrochen hat, worauf du uns alle gerettet hast.«
    Dalak hörte sie nicht mehr. Er sackte zu Boden und starb.
    »So ist es viel unkomplizierter als eine Scheidung.« Wensicia warf die Pistole auf die Leiche. Shaddam sah ihr ebenso überrascht wie beeindruckt dabei zu. Diese Tochter war offenbar besser zum Herrschen geeignet als ihre ältere Schwester Irulan.
    Als Garon sein nach wie vor sauberes Schwert wieder in die Scheide steckte, fiel Shaddam auf, dass der Soldat über das, was er soeben gesehen hatte, beunruhigt schien. »Ich entschuldige mich für diese unschönen Vorgänge, Bashar, aber sie waren unvermeidlich. Eine Frage der häuslichen Hygiene.«
    Der Kommandant mit dem zerfurchten Gesicht neigte zustimmend das Haupt. »Damit bleibt nur noch die Frage nach dem Repräsentanten für Muad'dibs Große Unterwerfungszeremonie.«
    Einen Moment lang dachte Shaddam darüber nach, Dalaks Leiche zu schicken – das wäre mal eine Beleidigung! »Verlangt die Vorladung, dass mein Gesandter am Leben ist?«
    »Ich werde gehen«, sagte Wensicia ein wenig zu diensteifrig. »Als Tochter von Shaddam Corrino IV. werde ich in deinem Namen sprechen.«
    Rugi platzte mit dem Kind auf dem Arm ins Zimmer, obwohl man sie nicht gerufen hatte. Den Beißring in Farad'ns Mund, der ein goldenes Löwenwappen trug, hatte Rugi früher selbst benutzt. Als sie die Leiche am Boden sah, hätte sie das Kind beinahe fallen gelassen. »Oh! Was ist denn mit dem armen Dalak passiert?«
    »Ein schrecklicher Unfall«, sagte Wensicia. »Schließ bitte die Tür hinter dir.«
    Rugi gehorchte. Nervös umrundete die junge Frau mit dem hellbraunen Haar den Toten und reichte Wensicia das Kind. »Dein armer Mann! Sollten wir nicht jemanden holen?«
    »Da lässt sich ohnehin nichts mehr machen.« Wensicia strich dem Kind das dunkle Haar aus den Augen. »Du redest mit niemandem über diese Angelegenheit, bevor ich dir weitere Anweisungen gegeben habe. Aber zuerst entscheiden wir, wer zu einer Feier geht.«
    Rugis Verwirrung zeigte sich deutlich auf ihrem Gesicht. »Wir machen eine Feier?«
    Shaddam lächelte dem Kind zu. »Vielleicht sollten wir den kleinen Farad'n schicken. Diese Botschaft ließe sich nicht missverstehen.«
    Wensicia schüttelte heftig den Kopf. »Farad'n ist dein einziger

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