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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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drehten, so als würden sie eine Art makabren Tanz vollführen. Die Schönheit des Kampfes, dachte sie, als die Männer mit unglaublicher Anmut angriffen und parierten.
    Barson ging auf der Lichtung umher und gab seinen Soldaten Hinweise und Anweisungen. Sie fragte sich, ob er wohl auch kämpfen würde — und wenn ja, ob er genauso gut mit dem Schwert, wie mit dem Bogen umgehen konnte.
    Wie eine Antwort auf eine unausgesprochene Frage ging Barson in diesem Moment in die Mitte des Feldes und unterbrach den Kampf der Männer, die sich dort befanden. »Ihr vier«, befahl er und zeigte auf sie, »ich muss mich ein wenig aufwärmen.«
    Aufwärmen? Augusta grinste, als ihr klar wurde, ihr Liebhaber wollte sie wahrscheinlich beeindrucken.
    Die vier großen Männer näherten sich Barson vorsichtig. Fürchteten sie sich ernsthaft davor, vier gegen einen zu kämpfen? Augusta wusste, der Kapitän der Garde der Zauberer war gut in dem, was er tat, aber sie hatte es noch nie mit eigenen Augen gesehen.
    Die vier Soldaten nahmen ihre Positionen ein und umstellten ihren Anführer. Was als nächstes passierte war so erstaunlich, dass Augusta nach Luft schnappte.
    Barson begann, sich langsam in einem eigenartigen Ablauf zu bewegen und schaffte es dabei, alle vier Männer im Auge zu behalten. Dann schlug er mit blitzartiger Geschwindigkeit zu, als er eine Schwachstelle erblickte und Augusta sah, wie Blut aus dem Kratzer am Handgelenk eines Soldaten lief.
    Das erste Blut, dachte sie von dem Geschehen völlig gefangen.
    Das Blut schien eine Art Signal zu sein, denn jetzt griffen alle vier Soldaten gleichzeitig an. Augustas untrainierte Augen konnten nur ein Gewimmel von Bewegungen erkennen. Barsons Schwert schien überall zu sein, blockierte jeden Angriff seiner Gegner mit einem Können und einer Geschwindigkeit, die übermenschlich zu sein schien. Die Art, wie sich Barson bewegte war hypnotisierend. Jede Geste, jede Bewegung war kalibriert. Er wich Hieben aus und nutzte den gleichen Schwung, um anzugreifen. Seine tödliche Präzision war atemberaubend.
    »Mehr«, rief er nach einigen Minuten. »Ich brauche mehr.«
    Vier weitere Kämpfer kamen hinzu. Augusta lenkte ihre Chaise näher an das Geschehen, weil alles, was sie erkennen konnte ein Haufen Körper waren, die Barsons kräftige Gestalt umringten.
    Plötzlich schrie jemand.
    Augustas Herz setzte einen Schlag lang aus, als sie sah, dass einer der Soldaten — nicht Barson — am Boden lag und sich seinen Oberschenkel hielt. Die anderen hörten auf zu kämpfen und bildeten einen Kreis um den verwundeten Mann.
    Augusta landete ihre Chaise, sprang schnell hinab und rannte zu ihnen. Barson kniete neben dem Mann und sah bestürzt aus. Die Soldaten traten zur Seite, um sie durchzulassen und ihr Atem stockte, als sie die große, blutende Wunde in dem Bein des Mannes sah. Erstaunt stellte Augusta fest, dass der Mann sehr jung war — fast noch ein Kind.
    Barson riss sich einen Streifen Stoff aus seinem Oberteil und verband damit den Oberschenkel des Verletzten. »Das sollte helfen, das Bluten zu stoppen. Es tut mir leid, Kiam«, sagte er düster.
    »Diese Sachen passieren im Training«, antwortete ihm Kiam und versuchte ganz offensichtlich den Schmerz in seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Nein, das war mein Fehler«, erwiderte Barson. »Ich hätte niemals gegen so viele von euch kämpfen sollen. Wie ein Anfänger konnte ich nicht mehr kontrollieren, wohin meine Schläge zielten.«
    Erst jetzt nahm er Augustas Anwesenheit wahr und sie wusste, was er sie gleich fragen würde, bevor er es überhaupt aussprach.
    »Kannst du ihm helfen?«, wollte er wissen und schaute zu ihr hoch.
    Augusta nickte und ging zu ihrer Chaise zurück, auf der sie ihre Tasche liegen gelassen hatte. Genau genommen war das Anwenden von Magie bei Nichtzauberern verpönt. Allerdings waren das hier spezielle Umstände. Jetzt, da ihre Panik verschwunden war, erkannte sie den Jungen auch. Kiam war der Sohn von Moriner, einem Ratsmitglied aus dem Norden. Sie erinnerte sich daran, wie der Ratsherr einmal gemeint hatte, sein jüngster Sohn besitze keine Begabung für das Zaubern, sondern nur für das Kämpfen. Aber selbst wenn Kiam ein Niemand gewesen wäre, hätte sie ihm immer noch geholfen, um Barson einen Gefallen zu tun.
    Sie griff nach ihrem Deutungsstein und wählte sorgfältig die Karten aus, die sie brauchte. Der Junge hatte Glück, dass sie und Blaise dieses Objekt erfunden hatten. Wenn sie sich auf die alten,

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