Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
Vom Netzwerk:
sie provozierte.
    Larn trat zurück und rieb sich seine Kehle. »Mal abgesehen von deiner Zauberin«, sagte er mit einer leisen und rauen Stimme, »haben wir auch noch andere Angelegenheiten zu besprechen.«
    Barson nickte und fühlte sich ein kleines Bisschen schuldig, die Kontrolle verloren zu haben. »Erzähl«, befahl er knapp. Larn war sein bester Freund und der Soldat, dem er am meisten vertraute; bald würde er auch zur Familie gehören. Barson hätte nicht so heftig auf seinen gutmütigen Spaß reagieren sollen. Wen interessierte es, was die anderen über seine Beziehung zu Augusta dachten? Er musste nach dem Trainingskampf besonders gewaltbereit sein, entschied er, da er seine Handlung nicht allzu sehr analysieren wollte.
    »Ich habe eine Liste der wahrscheinlichsten Kandidaten erstellt.« Larn zog eine kleine Rolle heraus und gab sie Barson. »Eigentlich hätte ich geschworen, keiner der Männer sei zu so etwas fähig, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    Barson rollte das Papier auf und betrachtete die elf Namen, die darauf geschrieben waren. Sein Ärger verstärkte sich wieder. Er hob seinen Kopf an und betrachtete Larn mit einem eisigen Blick. »Und sie passen alle in das Verhaltensmuster?«
    »Ja. Alle von ihnen. Natürlich könnte es auch immer eine andere Erklärung für ihr Verhalten geben — eine Geliebte oder etwas in der Art.«
    »Ja«, stimmte Barson zu. »Bei zehn von ihnen ist es wahrscheinlich auch der Fall.« Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er sich dazu zwang, zu entspannen. Jeder dieser elf Männer auf der Liste war wie ein Bruder für ihn und der Gedanke daran, einer von ihnen könnte ihn betrogen haben, war wie Gift in seinen Adern.
    Er atmete tief ein und schaute sich noch einmal die Liste an, ging jeden Namen in Gedanken durch. Ein Name sprang ihm besonders ins Auge. »Siur ist unter ihnen«, bemerkte er langsam.
    »Ja«, antwortete ihm Larn. »Das ist mir auch aufgefallen. Er ist diesmal auch nicht mitgekommen. Hat er dir gesagt, warum nicht?«
    »Nein, er hat mir gesagt, er müsse in Turingrad bleiben. Da er Siur und nicht irgendein Anfänger ist, habe ich keine Erklärung von ihm verlangt.«
    Larn nickte nachdenklich. »Okay. Ich werde weiter an dieser Liste arbeiten und ein Auge auf diejenigen behalten, die sich schon auf ihr befinden.«
    »Gut«, erwiderte Barson und drehte sich weg, um die Wut auf seinem Gesicht zu verbergen.
    Egal was es kostete, er würde dieser Sache auf den Grund gehen — und wenn er herausfand, wer ihn betrogen hatte, würde derjenige dafür bezahlen.
     

7. Kapitel: Blaise
     
    Blaise packte die Momentaufnahme weg und ging zurück in die Bibliothek, um nach Gala zu schauen. Zu seiner Überraschung lag sie inmitten eines riesigen Bücherbergs bewusstlos auf dem Boden.
    Besorgt rannte er zu ihr und kniete sich neben sie, um sie sich genauer anzuschauen. Zu seiner Erleichterung sah sie sehr friedlich aus und ihre Atmung war langsam und gleichmäßig. Sie schlief einfach.
    Ohne viel darüber nachzudenken, hob Blaise sie auf und trug sie in eines der Gästezimmer. Sie fühlte sich in seinen Armen leicht an, ihr Körper war weich und weiblich und ihm fiel auf, wie sehr er dieses Gefühl genoss. Als sie in dem Zimmer ankamen, legte er sie vorsichtig auf das Bett und gerade als er dabei war, sie zuzudecken, öffnete sie die Augen.
    Einen Moment lang schien sie verwirrt zu sein, aber dann wurde ihr Blick wieder klar. »Ich denke, ich bin eingeschlafen«, erklärte sie ihm überrascht.
    Blaise lächelte. »Ich dachte, du wüsstest, was schlafen ist.«
    »Ich wusste es vorher nicht, aber ich habe dank deiner Bücher eine Menge gelernt.«
    Er betrachtete sie fasziniert und fragte sich, ob sie diese ganzen Hunderte Bücher gelesen hatte, die auf dem Boden der Bibliothek lagen. »Wie viele hast du gelesen?«, fragte er.
    Sie setzte sich im Bett auf und strich sich ein paar lange blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Dreihundertneunundvierzig.«
    Blaise blinzelte. »Das ist sehr genau. Bist du dir sicher, es waren nicht dreihundertachtundvierzig?«
    »Ja, ich bin mir sicher«, antwortete sie ernsthaft und dann lächelte sie. »Um genau zu sein waren es 138.902 Seiten oder 32.453.383 Worte.«
    »Sind das die exakten Zahlen?« Er konnte seinen Ohren kaum trauen.
    Gala nickte und lächelte immer noch. In einer Eingebung realisierte Blaise, dass sie genau wusste, wie sehr sie ihn beeindruckt hatte — und sie genoss seine Reaktion

Weitere Kostenlose Bücher