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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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verbalen Zaubersprüche verlassen müsste, würde Kiam wahrscheinlich verbluten, während sie etwas so komplexes plante und aufsagte. Selbst Moriner, der einer der führenden Experten auf dem Gebiet der verbalen Zaubersprüche war, hätte seinem Sohn diesmal nicht helfen können.
    Geschriebener Zauber war sehr viel schneller, besonders da Augusta schon einige der Komponenten, die sie für den Spruch benötigte, in ihrer Tasche hatte. Alles, was sie jetzt noch machen musste, war diese Komponenten an Kiams Körpergewicht, Größe und die genauen Einzelheiten seiner Verletzungen anpassen. Als sie bereit war, ging sie zurück, lud die Karten in den Stein und legte ihn neben Kiam.
    Kiams Wunde begann sofort weniger zu bluten, bis sie letztendlich vollständig damit aufhörte. Innerhalb einer Minute war keine Spur einer Verletzung mehr zu sehen und Kiams Gesicht nahm wieder Farbe an, sah wieder gesund aus. Der junge Mann stand auf, als sei nichts passiert und Augusta konnte die Ehrfurcht und Bewunderung in den Gesichtern der Soldaten sehen. Sie lächelte und glühte vor Stolz über das, was sie getan hatte.
    Ohne ein Wort zu sagen, legte Barson ihr voller rauer Zuneigung kurz seine Hand auf die Schulter und sie grinste ihn voller Vorfreude auf die kommende Nacht an.
    Das Training war für heute beendet.
     

6. Kapitel: Barson
     
    Barson betrachtete Augusta, als sie wegging. Ihre Hüften wogen mit dieser sinnlichen Anmut, die genauso ein Teil von ihr war wie ihre goldbraunen Augen. Sie war eine wunderschöne Frau und er war glücklich darüber, zu ihrem Liebhaber auserwählt worden zu sein. Sie hatte immer noch Gefühle für diesen verstoßenen Zauberer, das wusste er, aber die hatte sie nicht, während sie in seinem Bett war. Das hatte er sichergestellt.
    »Das war nicht besonders geschickt, muss ich sagen«, sprach eine Stimme neben ihm und unterbrach damit seine Gedanken.
    Als Barson seinen Kopf drehte, sah er seine rechte Hand, die gleichzeitig sein zukünftiger Schwager war. »Halt den Mund, Larn«, sagte er lustlos. »Kiam wird es wieder gut gehen. Das nächste Mal wird er es besser wissen und meinem Schwert ausweichen.«
    Larn schüttelte seinen Kopf. »Ich weiß nicht Barson. Dieses Kind ist ein Hitzkopf; ich habe dich schon einmal vor ihm gewarnt—«
    »Ja, ja, schau wer da spricht. Denkst du ich kann mich nicht an die ganzen Schwierigkeiten erinnern, in die du dich in seinem Alter gebracht hast?«
    Larn schnaubte. »Ach bitte, du bist ja genau der Richtige, um das zu sagen. Wie oft musste Dara für dich betteln? Wenn es deine Schwester nicht gäbe, hättest du immer noch Hausarrest.«
    Barson grinste seinen Freund an, als er sich an den ganzen Unsinn erinnerte, den sie als Kinder verzapft hatten.
    »Eigentlich erinnert er mich sogar ein wenig an dich«, meinte Larn und blickte zu Kiam, der sein Schwert schon wieder aufgenommen hatte, da er offensichtlich noch ein wenig alleine trainieren wollte. Dann sagte er mit leiserer Stimme und ernsthafterem Ton: »Kann sie uns hören?«
    »Ich denke nicht«, antwortete ihm Barson, auch wenn er sich nicht hundertprozentig sicher war. Man konnte sich bei Zauberern niemals sicher sein; sie waren raffiniert und hatten Zaubersprüche, die ihre Sinne verstärkten. Aber Augusta würde keinen Grund dafür haben, einen solchen Zauber gerade jetzt anzuwenden — nicht, wenn sie sich gerade in seinem Zelt fertig machte, um ins Bett zu gehen. »Auf jeden Fall ist es sicherer hier zu reden, als irgendwo in der Nähe des Turms.«
    »Das stimmt wahrscheinlich«, meinte Larn mit weiterhin sehr leiser Stimme. »Warum ist sie überhaupt mitgekommen?«
    Barson zuckte mit den Schultern.
    »Oh, der legendäre Barson schlägt wieder zu.« Larn wackelte lasziv mit seinen Augenbrauen.
    Barsons Hand schoss mit der Schnelligkeit einer angreifenden Kobra nach vorne und griff sich Larns Kehle. »Du wirst ihr Respekt erweisen«, befahl er ihm mit plötzlichem Ärger.
    »Natürlich, es tut mir leid ...« Larn hörte sich an, als habe er Luftnot. »Ich hatte nicht realisiert—«
    »Dann weißt du es ja jetzt«, murmelte Barson und ließ seinen Freund los. »Und hoffe am besten darauf, dass sie nichts von alledem hier gehört hat.«
    Larn erblasste. »Du sagtest, sie könne nicht—«
    »Und wahrscheinlich kann sie das auch nicht«, stimmte Barson ihm zu. »Die Tatsache, dass du noch lebst ist der beste Beweis dafür.« Wie alle Mitglieder des Rates konnte Augusta sehr gefährlich werden, wenn man

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