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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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angespannten Oberarmen fest.
    Sie waren bereit für den Kampf.
    Nein, dachte Gala verzweifelt. Das konnte sie nicht zulassen. Wenn die Soldaten nur ihretwegen hier waren, musste sie sich ihnen auch alleine stellen. Sie konnte nicht erlauben, dass Maya, Esther und die Löwen mit hineingezogen wurden.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und ging auf die Armee zu.
    »Gala, warte!«
    Sie konnte Esther hinter sich schreien hören und wurde schneller, da sie die alte Frau weit hinter sich zurücklassen wollte. »Bleib dort«, rief sie ihr zu, drehte ihren Kopf und sah, dass die Löwen ihr folgten, noch vor Maya und Esther. Gala zwang sie mit Magie, anzuhalten und umzukehren, aber sie hatte ihre Kräfte nicht mehr unter Kontrolle. Die Angst und die Verzweiflung, die sie fühlte, ließ ihren ganzen Körper erzittern.
    Da sie nicht wusste, was sie tun sollte, begann sie zu rennen — geradewegs auf die bewaffneten Männer zu. Es fühlte sich auf eine eigenartige Weise befreiend an, so schnell zu rennen, wie sie nur konnte und Gala merkte, wie sie mit jedem Schritt schneller wurde, bis sie fast auf das Weizenfeld zuflog und ihre Begleiter weit hinter sich ließ.
    Eine der kleinen Gruppen von Soldaten trat nach vorne und stellte ihre Schilder auf, so als würden sie einen Angriff erwarten. Zur gleichen Zeit ließen die Bogenschützen ihre Pfeile fliegen und der Himmel wurde schwarz. Trotz des ganzen Chaos in ihrem Kopf konnte Gala die Richtung der tödlichen Stöcke bestimmen, ihren genauen Weg trotz Erdanziehung und Wind vorhersagen. Sie wusste, wie viele Pfeile sie treffen würden und dass einige auch bis zu ihren Freunden gelangen würden.
    Sie lief immer weiter und fühlte dabei, wie die Wut in ihr wuchs, bis schließlich ein Feuerstoß aus ihr ausbrach, der den Himmel und die Erde um sie herum überzog. Der tödliche Pfeilhagel wurde augenblicklich in Asche verwandelt, aber die Soldaten blieben unversehrt. Ihre Schilde, die sanft leuchteten, schützten sie irgendwie vor der Hitze, als sich eine Aschewolke über dem brennenden Feld bildete.
    Gala rannte unbeeindruckt weiter. Sie fühlte sich unaufhaltbar und auch als eine Gruppe von Soldaten vor ihr auftauchte wurde sie nicht langsamer. Stattdessen traf sie mit voller Geschwindigkeit auf sie, ohne den Aufprall der Schilde auf ihrem Körper zu spüren.
    Die Schilde, und die Männer die sie hielten, flogen in die Luft als seien sie aus Stroh. Ihre Körper landeten ungebremst einige Meter weiter und blieben dort mit gebrochenen Knochen und Abschürfungen liegen.
    Plötzlich sah Gala, was sie Schreckliches getan hatte und diese Erkenntnis brach durch den Wahnsinn, der sie gerade beherrschte. Sie hielt abrupt an und blickte entsetzt auf das Blutbad, welches sie angerichtet hatte.
    Bevor sie das alles überhaupt verarbeiten konnte, hörte sie eine tiefe, raue Stimme, die Befehle erteilte und sie drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um zu sehen, wie ein Soldat mit gezücktem Schwert auf sie zu rannte.
    »Halt«, flüsterte Gala und hielt ihre Hand, mit der Handfläche außen, nach oben. »Bitte, halt an ...«
    Aber das tat er nicht. Stattdessen hielt er auf Gala zu und schwang seine Waffe in einem tödlichen Bogen.
    Sie sprang zurück und das Schwert verfehlte sie um ein Haar.
    Er schwang es erneut und sie wich wieder aus. Seine Bewegungen waren wie ein eigenwilliger Tanz und sie passte sich ihm an, als sei sie seine Tanzpartnerin. Er zielte auf ihren Ellenbogen und sie zog ihren Arm zurück; er wollte ihren Hals treffen und sie ließ sich auf den Boden fallen, um sich sofort wieder zu erheben. Er bewegte seinen Fuß nach vorne, sie ihren nach hinten. Er hatte begonnen, sich schneller zu bewegen und stach und schlug mit Lichtgeschwindigkeit nach ihr. Sie fühlte, wie sich ihr Körper anpasste und auf sein Tempo mit einem Anstieg ihres eigenen reagierte. Aus ihren Augenwinkeln konnte sie sehen, wie sich ihr weitere Soldaten näherten, auch wenn sie noch ein Stück entfernt waren.
    Das alles schien nicht wirklich zu sein und Gala konnte spüren, wie sie in einen neuen, unbekannten Modus verfiel. Jetzt kam es ihr so vor, als beobachte sie sich aus der Entfernung. Jetzt reagierte sie nicht mehr auf die Bewegungen des Soldaten, sondern es war eher so, als könne sie anhand von leichten Muskelbewegungen und winzigen Änderungen seiner Mimik voraussagen, was er als nächstes tun würde.
    Während sie immer noch in ihren tödlichen Tanz vertieft war, merkte sie, wie sich ihr jemand von

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