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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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daß du so etwas besitzt, hätte ich dir schon früher unsere Methode beibringen können.«
    »Werde ich es lernen, Gedanken zu lesen?«
    »Es wird Jahre dauern, aber die Kugel wird dir dabei helfen.«
    Nachdem sie Marden wieder verlassen hatten, fragte Czinczar:
    »Aber wie willst du die Kugel gegen die Riss anwenden? Du selbst sagtest mir, sie wäre nicht ausschlaggebend.«
    Clane vermied eine Antwort. Der Gedanke, der sich in seinem Geist formte, war so abwegig und verwirrend, daß er es nicht wagte, ihn in Worte zu kleiden.
    Außerdem gab es noch so viel zu tun, was vordringlicher war.
     

 
22.
     
    Der Heimflug war lang und ermüdend. Nach neunhundertsiebenundsiebzig Tagen drang die Solar Star in die Erdatmosphäre ein.
    Bevor Clane landete, sandte er Patrouillenboote aus. Ihre Berichte klangen ermutigend.
    Sein Landsitz war unzerstört, allerdings hatte sich in der Nähe des Hauses eine große Flüchtlingssiedlung etabliert. Etwa vierhundert Riss-Schiffe hielten sich im Sonnensystem auf. Reglos schwebten sie über den Gebirgen der Planeten und Monde, und sie traten nur dann in Aktion, wenn Menschen so unvorsichtig waren, sich in ihrer Nähe zu zeigen. Sie wurden rücksichtslos mit einem Energiestrahl getötet.
    Am Anfang der Invasion, so berichteten die Patrouillen, hatten die Riss fünfzig Städte bombardiert. Zwei Millionen Menschen waren ums Leben gekommen. Der Rest der Bevölkerung konnte sich auf die Farmen retten.
    Seit mehr als zwölf Monaten war keine Bombe mehr gefallen. Und selbst in den schrecklichen ersten Tagen hatten die Riss alle Städte, die unterhalb tausend Meter Höhe lagen, verschont.
    Doch Clane war davon überzeugt, daß die Hauptinvasion noch bevorstand. Das Bild, das sich ihm bot, war erschreckend. Chaotische Zustände herrschten auf der Erde. Die Flüchtlingslager blieben sich selbst überlassen. Krankheiten brachen aus. Nirgends war eine führende Hand zu erkennen oder gar die Anzeichen einer geordneten Verteidigungsmacht. Die Riss würden ein leichtes Spiel haben. Es wurde Zeit, daß etwas geschah.
    »Ich werde zuerst eine Abwehrlinie um meinen Landsitz errichten«, sagte Clane zu Czinczar, »und dann versuche ich, meine Spionageorganisation zusammenzutrommeln.«
     
    Lilidel und Calaj wußten natürlich längst, daß er zurückgekehrt war. Clane erfuhr von einem seiner Agenten, daß die Mutter des Lordführers ihn für eine größere Gefahr hielt, als die Riss sie darstellten. Den Mutanten überraschte das nicht. Für sie bedeuteten Politik und Macht ein persönlicher Besitz, auch dann, wenn ihre Regierung im Falle der Not völlig versagte.
    Clane sah gewaltige Probleme auf sich zukommen. Er begann damit, sich um die Flüchtlingssiedlung zu kümmern.
     
    Er ließ zunächst die Bewohner des Lagers registrieren. Wie leicht konnten sich in einer derartigen Zusammenballung von Menschen aus allen Himmelsrichtungen Spione und sogar Attentäter verbergen.
    Die langwierigen und mühsamen Verhöre ergaben schließlich siebzehn verdächtige Männer und neun Frauen. Sie wurden verhaftet und in eine weit entfernte Provinz deportiert. Trotzdem fühlte Clane sich nicht völlig beruhigt. Er wußte, Lilidel war listig und erfinderisch, wenn es darum ging, einen von ihr gefaßten Plan durchzusetzen.
    Die Berichte aus Golomb, dem vorübergehenden Sitz der Regierung, klangen alarmierend. Dieser unglaubliche Calaj hatte die Festspiele erneut aufleben lassen. Täglich mußten Menschen und Tiere ihr Leben in der Arena lassen. Regierungsgebäude wurden des Nachts zu Theatern und Tanzsälen umgewandelt, und oft waren die Veranstaltungen noch in vollem Gang, wenn morgens die Sekretäre ihren Dienst antreten wollten.
    Calajs einziges Interesse an seiner Armee erschöpfte sich darin, die Leute solange drillen zu lassen, bis der Ruf: »Das Volk liebt Calaj!« wie ein Bekenntnis klang.
    Über den Bergen wurde eine zweite Riss-Expedition gesichtet.
    Czinczar sandte einen dringenden Appell an Clane:
    »Clane, wie willst du diese Kreaturen aus unserem Sonnensystem vertreiben, wenn du noch nicht einmal die Kontrolle über Linn hast? Du mußt sofort etwas unternehmen!«
    Clane antwortete ihm:
    »Ein Führer muß schließlich mit Menschen zusammenarbeiten, und es braucht nun einmal seine Zeit, bis diese Menschen für ihr Amt richtig vorbereitet sind. Im Augenblick trete ich noch auf der Stelle, aber ich gebe dir recht, daß bald eine Entscheidung getroffen werden muß.«
    Er hatte diese Botschaft kaum abgeschickt,

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