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Der Zauberer von Linn

Der Zauberer von Linn

Titel: Der Zauberer von Linn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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1.
     
    Der »Sohn der Götter« hatte Fortschritte gemacht. Geboren als ein Mitglied der Familie, die über das halbbarbarische, dekadente Reich der Linn im 13. Jahrtausend nach Christi herrschte, war er doch eine von ihr verachtete Mutation, und sein Heranwachsen und seine geistige Entwicklung blieben von allen unbemerkt. Er versenkte sich in die Lehren der Tempel und trachtete danach, von den wenigen weisen Männern in das Geheimnis der Atomgötter eingeführt zu werden. Zu dem Zeitpunkt, als seine potentiellen Feinde gewahr wurden, daß er möglicherweise ihren Plänen gefährlich werden konnte, war er bereits zu stark, um vernichtet zu werden.
    Er durchforschte die gigantischen Krater, in denen angeblich dem Volksglauben nach die Atomgötter lebten; und er entdeckte, daß sie die Überreste zerstörter Städte bargen, die einst die machtpolitischen Zentren der versunkenen Zivilisationen gewesen sein mußten. Hier fand er auch jene Energiekugel, die nach Belieben Materie und Energie absorbierte – oder freigab. Sie gehorchte bedingungslos dem, der sie kontrollierte. Trotzdem hatte sie ihre einstigen Besitzer nicht vor der Vernichtung bewahren können.
    Diese Entdeckungen ließen Clane vieles klarer sehen. Sie erklärten die Sagen und Legenden über eine längst untergegangene Zivilisation, die vor vielen tausend Jahren existiert hatte. Und sie machten es erklärlich, warum eine »Pfeil- und Bogenkultur« Seite an Seite mit Raumschiffen und Atomwaffen bestehen konnte. Darüber hinaus boten sie eine teilweise Erklärung für das sogenannte »Götter«-Metall, das die Raumschiffe antrieb. Das Geheimnis aber über den Untergang jener Zivilisationen blieb ungelöst.
    Und dann kam Czinczar mit seiner barbarischen Horde von dem Mond des Jupiter, Europa, und überfiel Linn. Er brachte den toten Körper einer riesigen, nichtmenschlichen Kreatur mit. Czinczar glaubte, daß vor langer Zeit solche Lebewesen von den Sternen gekommen waren und die Zivilisation der Menschen ausgelöscht hatten. Doch obwohl sein eigener Angriff fehlschlug, fühlte sich Czinczar durch die Angehörigkeit zur menschlichen Rasse dazu verpflichtet, Clane gegenüber die Vermutung zu äußern, die Anwesenheit dieser Monstren im solaren System könne nur bedeuten, daß eine neue Invasion kurz bevorstünde. Clane, der über die Feindschaft zwischen den Menschen und den Riss einiges gelesen hatte, war von der Redlichkeit des Barbarenführers beeindruckt. Aber er weigerte sich, Czinczars Rat anzunehmen und die Herrschaft über das Reich der Linn an sich zu reißen. Es gab da zu viele Komplikationen.
    Eine davon war zum Beispiel die Tatsache, daß der neue Lordführer, Lord Jerrin, sein eigener Bruder war.
     
    In der trügerischen Dunkelheit des Weltraums schwebte das fremde Schiff. Nur das gelegentliche Aufblitzen eines reflektierenden Sonnenstrahls verriet seine Anwesenheit. Viele Monate hielt es sich im Bereich des Jupiter auf, um dessen Monde genau zu studieren. Die Riss waren nicht sonderlich darauf bedacht, sich zu verbergen. Mehr als einmal stießen ihre Erkundungsboote auf Menschen.
    Aber die Riss besaßen eine harte und stets gleichbleibende Methode: Sie töteten jeden, der sie gesehen hatte. Einmal gelang es einem Mann auf Titan, ihnen zu entkommen. Er erreichte die nächste Ansiedlung. Stunden später löschte eine atomare Bombe alles Leben auf dieser Hälfte des Mondes aus.
    Die Methode bewährte sich. Obwohl das gewaltige Schiff über Städte und Dörfer flog, ahnte niemand, daß es in seinem Innern keine Menschen barg.
    Doch ihre Vorsicht konnte die natürlichen Gesetze von Tod und Leben nicht verändern.
    Nicht weit von Titan entfernt, reparierte ein Riss ein Instrument, das an der Außenhülle des Raumschiffs angebracht war. Er wurde von einem Meteor getroffen und in den Raum gerissen. Von Europa, dem anderen Jupitermond, kehrte ein Einmannboot zum Mutterschiff zurück, aber ohne den Piloten. Die Instrumente hatten mehr als tausend Meilen Flug aufgezeichnet, der Kurs, den die Suchmannschaft zurückverfolgte, endete jedoch im wildzerklüfteten Gebirge, so daß die Suche erfolglos abgebrochen werden mußte.
    Überraschenderweise wurden beide Körper gefunden. Der eine von den Bergarbeitern auf Europa, der andere von den Truppen Czinczars, als sie ihre Manöver abhielten, um sich auf die Invasion der Erde vorzubereiten. Die monströsen Kreaturen wurden zu dem Barbarenführer gebracht, der mit ungewohntem Scharfsinn seine Schlüsse zog, die

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