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Der Zauberfussball, Alfred Bekker, CassiopeiaPress

Der Zauberfussball, Alfred Bekker, CassiopeiaPress

Titel: Der Zauberfussball, Alfred Bekker, CassiopeiaPress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für möglich gehalten hast, und so viele Tore schießen, wie du in deinem ganzen Leben noch nicht geschossen hast!“
    „Jetzt wollen Sie mich auf den Arm nehmen, was?“, meinte Paul.
    Aber der Händler sah ihn mit einem durchdringenden, geradezu stechenden Blick an, der dem Jungen sofort klarmachte, dass dieser Mann nicht scherzte.
    „Du wirst schon sehen“, versprach er.
    Paul ließ den Ball auf dem Boden springen – oder besser gesagt: Er versuchte es. Der Ball kam kaum bis zu seinen Knien wieder empor, so schlecht war er aufgepumpt.
    „Na ja – für einen Euro ...“, meinte Tim, während sie sich vom Stand des Händlers entfernten.
    „Auch wieder wahr“, stimmte Paul zu.
    „Habt ihr eine Ballpumpe?“
    „Ist kaputt.“
    „Aber wir haben eine“, sagte Tim, „Komm einfach mit zu mir, dann pumpen wir erst einmal richtig Luft rein!“
    „In Ordnung.“
    In der Garage fanden sie die Ballpumpe und Tims Vater half ihnen beim Aufpumpen. Als der Ball wieder prall gefüllt war, nahm Tims Vater ihn in beide Hände, schaute ihn sich interessiert an und las die Unterschriften. „Da steht ja sogar Gerd Müller drauf!“, sagte er überrascht.
    „Der hat doch gespielt, als mein Vater klein war!“, meinte Paul verwundert.
    Tims Vater lachte. „Ja – und ich auch. Der Ball muss schon richtig alt sein. Eigentlich zu wertvoll, um damit überhaupt zu spielen.“
    „Und stell dir vor, Paul hat noch überlegt, ob er ihn für einen Euro überhaupt nehmen soll!“, rief Tim dazwischen.
    „Na, da hast du auf jeden Fall ein gutes Geschäft gemacht!“, sagte Tims Vater und gab Paul den Ball zurück.
    „Zeigen Sie mir doch mal, wo dieser Gerd Müller steht?“, bat Paul.
    Tims Vater deutete auf eine der Unterschriften und sowohl Paul als auch Tim runzelten die Stirn.
    „Ich dachte, das da heißt Philipp Lahm!“, war Paul überzeugt.

    „Spinnst du? Der erste Buchstabe ist doch ein M! M wie Mario. Das ist natürlich Mario Gomez!“, las Tim aufgeregt.
    „Anscheinend sieht jeder auf dem Ball, was er gerne sehen möchte“, meinte Tims Vater, der sich darum nicht streiten wollte. „Auf jeden Fall solltest du vorsichtig mit ihm umgehen, Paul.“
    „Ja, klar!“
    „Und falls du ihn mal nicht mehr haben willst – ich kaufe ihn dir gerne ab.“
    Irgendetwas Besonderes musste es mit diesem Ball auf sich haben, davon war Paul inzwischen überzeugt. Denn als er später nach Hause kam und das Leder dort stolz präsentierte, lasen sein Vater, seine Mutter und sein älterer Bruder auch jeweils ganz andere Namen darauf. Namen, von denen Paul noch nie etwas gehört hatte – und er kannte sich mit allem, was die deutsche Nationalmannschaft betraf, wirklich gut aus.
    Trotz der Unterschriften probierte Paul den Ball am Abend zum ersten Mal aus und schoss ihn gegen die Torwand, die sein Vater auf die Garagenwand gemalt hatte. Sie sah genauso wie die Torwand im Fernsehen aus: Oben links und unten rechts waren je ein ballgroßer Kreis, in die man treffen musste.
    Paul legte sich den Ball zurecht und schoss. Er war ein Rechtsfuß. Zwei Schritt Anlauf reichten. Der Ball traf genau oben links, so wie er es sich vorgenommen – nein, wie er es gehofft hatte. Der Ball kam zurück, Paul versuchte es noch einmal. Wieder ein Treffer!
    Insgesamt siebenmal hintereinander traf er oben links, dann versuchte er es unten rechts und erneut ging der Ball genau dorthin, wo er sollte.
    Das ist doch unmöglich!, ging es Paul durch den Kopf. Aber andererseits – was war schon unmöglich bei einem Ball, dessen Autogramme für jeden, der sie betrachtete, anders aussahen?
    „Heh, was ist denn mit dir los, hast du neuerdings Zielwasser getrunken oder heimlich geübt?“, fragte sein älterer Bruder Sven, der ihn wohl beobachtet hatte. Normalerweise traf Paul nicht so oft. Alle zehn oder fünfzehn Schüsse einmal in einen der Kreise treffen, dann war das schon ein guter Abend. Dieser Ball schien tatsächlich etwas ganz Besonderes zu ein. Er schien ihm Glück zu bringen.
    Oder steckte vielleicht doch noch mehr dahinter als einfach nur Glück?
    Es muss Magie sein, dachte Paul. Ein Ball, der auf geheimnisvolle Weise genau das tat, was er wollte. Die Worte des Händlers klangen ihm noch einmal im Ohr. Dies war tatsächlich ein ganz besonderer Ball – ausgestattet mit Eigenschaften, wie sie wohl kein zweites Leder hatte. Konnten diese besonderen Kräfte, die ihm innezuwohnen schienen, ihm nicht vielleicht auch im Spiel helfen?
    Bestimmt!, dachte

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