Der Zirkulationsprozess des Kapitals
auch des Umfangs der Warenproduktion. Sobald die Produktion vermittelst Lohnarbeit allgemein, muß die Warenproduktion die allgemeine Form der Produktion sein. Diese als allgemein vorausgesetzt, bedingt ihrerseits eine stetig wachsende Teilung der gesellschaftlichen Arbeit, d.h. stets größre Besondrung des Produkts, das als Ware von einem bestimmten Kapitalisten produziert wird, stets größre Spaltung sich ergänzender Produktionsprozesse in verselbständigte. In demselben Grad wie G – A entwickelt sich daher G – Pm; d.h. in demselben Umfang trennt sich die Produktion der Produktionsmittel von der der Ware, deren Produktionsmittel sie sind, und treten diese jedem Warenproduzenten selbst als Waren gegenüber, die er nicht produziert, sondern zum Behuf seines bestimmten Produktionsprozesses kauft. Sie kommen heraus, von dem seinen vollständig getrennten, selbständig betriebnen Produktionszweigen, und gehn ein in seinen Produktionszweig als Waren, müssen daher gekauft werden. Die sachlichen Bedingungen der Warenproduktion treten ihm in immer größrem Umfang als Produkte andrer Warenproduzenten, als Waren, gegenüber. In demselben Umfang muß der Kapitalist als Geldkapitalist auftreten, oder erweitert sich der Maßstab, worauf sein Kapital als Geldkapital fungieren muß.
Andrerseits: Dieselben Umstände, welche die Grundbedingung der kapitalistischen Produktion produzieren – das Dasein einer Lohnarbeiterklasse –, sollizitieren den Übergang aller Warenproduktion in kapitalistische Warenproduktion. Im Umfang wie diese sich entwickelt, wirkt sie zersetzend und auflösend auf jede ältre Form der Produktion, die, vorzugsweis auf unmittelbaren Selbstbedarf gerichtet, nur den Überschuß des Produkts in Ware verwandelt. Sie macht den Verkauf des Produkts zum Hauptinteresse, zunächst ohne scheinbar die Produktionsweise selbst anzugreifen, wie dies z.B. die erste Wirkung des kapitalistischen Welthandels auf solche Völker war, wie Chinesen, Indier, Araber etc. Zweitens aber, wo sie Wurzel gegriffen, zerstört sie alle Formen der Warenproduktion, die entweder auf Selbstarbeit der Produzenten gegründet, oder bloß auf den Verkauf des überschüssigen Produkts als Ware. Sie verallgemeinert zuerst die Warenproduktion und verwandelt dann stufenweise alle Warenproduktion in kapitalistische. 6
Welches immer die gesellschaftlichen Formen der Produktion, Arbeiter und Produktionsmittel bleiben stets ihre Faktoren. Aber die einen und die andern sind dies nur der Möglichkeit nach im Zustand ihrer Trennung voneinander. Damit überhaupt produziert werde, müssen sie sich verbinden. Die besondre Art und Weise, worin diese Verbindung bewerkstelligt wird, unterscheidet die verschiednen ökonomischen Epochen der Gesellschaftsstruktur. Im vorliegenden Fall ist die Trennung des freien Arbeiters von seinen Produktionsmitteln der gegebne Ausgangspunkt, und wir haben gesehn, wie und unter welchen Bedingungen beide in der Hand des Kapitalisten vereint werden – nämlich als produktive Daseinsweise seines Kapitals. Der wirkliche Prozeß, den die so zusammengebrachten persönlichen und sachlichen Warenbildner miteinander eingehn, der Produktionsprozeß, wird daher selbst eine Funktion des Kapitals – kapitalistischer Produktionsprozeß, dessen Natur ausführlich im ersten Buch dieser Schrift entwickelt worden. Jeder Betrieb der Warenproduktion wird zugleich Betrieb der Ausbeutung der Arbeitskraft; aber erst die kapitalistische Warenproduktion wird zu einer epochemachenden Ausbeutungsweise, die in ihrer geschichtlichen Fortentwicklung durch die Organisation des Arbeitsprozesses und die riesenhafte Ausbildung der Technik die ganze ökonomische Struktur der Gesellschaft umwälzt und alle früheren Epochen unvergleichbar übergipfelt.
Durch die verschiednen Rollen, die sie während des Produktionsprozesses bei der Wertbildung, also auch in der Erzeugung von Mehrwert spielen, unterscheiden sich Produktionsmittel und Arbeitskraft, soweit sie Existenzformen des vorgeschoßnen Kapitalwerts, als konstantes und variables Kapital. Als verschiedne Bestandteile des produktiven Kapitals unterscheiden sie sich ferner dadurch, daß die erstern, im Besitz des Kapitalisten, sein Kapital bleiben auch außerhalb des Produktionsprozesses, während bloß innerhalb desselben die Arbeitskraft Daseinsform eines individuellen Kapitals wird. Wenn die Arbeitskraft nur in der Hand ihres Verkäufers, des Lohnarbeiters, Ware ist, so wird sie dagegen Kapital nur
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