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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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auf doppelte Weise ersetzt wird. Erstens durch Austausch der Kapitalisten II, die Konsumtionsmittel produzieren, mit den Kapitalisten I, welche die Produktionsmittel dafür produzieren. Und hier ist die Quelle der Phrase, daß, was für den einen Kapital, für den andern Revenue ist. Aber so verhält sich die Sache nicht. Die 2000 II c , die in Konsumtionsmitteln zum Wert von 2000 existieren, bilden für die Kapitalistenklasse II konstanten Kapitalwert. Sie können ihn also nicht selbst konsumieren, obgleich das Produkt nach seiner Naturalform konsumiert werden muß. Andrerseits sind 2000 I (v + m) der von der Kapitalisten- und Arbeiterklasse I produzierte Arbeitslohn plus Mehrwert. Sie existieren in der Naturalform von Produktionsmitteln, von Dingen, in denen ihr eigner Wert nicht konsumiert werden kann. Wir haben hier also eine Wertsumme von 4000, von denen vor wie nach dem Austausch die Hälfte nur konstantes Kapital ersetzt und die Hälfte nur Revenue bildet. – Zweitens aber wird das konstante Kapital der Abteilung I in natura ersetzt, teils durch Austausch unter den Kapitalisten I, teils durch Ersatz in natura in jedem einzelnen Geschäft.
    Die Phrase, daß der ganze jährliche Produktenwert schließlich von den Konsumenten bezahlt werden muß, wäre nur dann richtig, wenn man unter Konsumenten zwei ganz verschiedne Sorten einbegriffe, individuelle Konsumenten und produktive Konsumenten. Aber daß ein Teil des Produkts produktiv konsumiert werden muß, heißt ja weiter nichts, als daß er als Kapital fungieren muß und nicht als Revenue verzehrt werden kann.
    Wenn wir den Wert des Gesamtprodukts = 9000 einteilen in 6000 c + 1500 v + 1500 m und die 3000 (v + m) nur in ihrer Eigenschaft als Revenue betrachten, so scheint umgekehrt das variable Kapital zu verschwinden und das Kapital, gesellschaftlich betrachtet, nur aus konstantem Kapital zu bestehn. Denn was ursprünglich als 1500 v erschien, hat sich in einen Teil der gesellschaftlichen Revenue, in Arbeitslohn, Revenue der Arbeiterklasse, aufgelöst, und sein Kapitalcharakter ist damit verschwunden. In der Tat wird diese Folgerung von Ramsay gezogen. Nach ihm besteht, gesellschaftlich betrachtet, das Kapital nur aus fixem Kapital, aber unter fixem Kapital versteht er konstantes Kapital, die in Produktionsmitteln bestehende Wertmasse, seien diese Produktionsmittel nun Arbeitsmittel oder Arbeitsmaterial, wie Rohstoff, Halbfabrikat, Hilfsstoff etc. Er nennt das variable Kapital zirkulierendes:
    »Circulating capital consists only of subsistence and other necessaries advanced to the workmen, previous to the completion of the produce of their labour.... Fixed capital alone, not circulating, is properly speaking a source of national wealth.... Circulating capital is not an immediate agent in production, nor essential to it at all, but merely a convenience rendered necessary by the deplorable poverty of the mass of the people.... Fixed capital alone constitutes an element of cost of production in a national point of view.« (Ramsay, I. c. p. 23-26 passim.)
    Ramsay erklärt fixes Kapital, worunter er konstantes versteht, näher wie folgt:
    »The length of time during which any portion of the product of that labour« (nämlich labour bestowed on any commodity) »has existed as fixed capital, i.e. in a form in which, though assisting to raise the future commodity, it does not maintain labourers « (p. 59).
    Hier sieht man wieder das Unheil, das A. Smith angerichtet, indem der Unterschied von konstantem und variablem Kapital bei ihm ertränkt ist in dem Unterschied von fixem und zirkulierendem Kapital. Das konstante Kapital Ramsays besteht aus Arbeitsmitteln, sein zirkulierendes aus Lebensmitteln; beide sind Waren von gegebnem Wert; die einen können so wenig einen Mehrwert produzieren wie die andern.
X. Kapital und Revenue: Variables Kapital und Arbeitslohn
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    Die ganze jährliche Reproduktion, das ganze Produkt dieses Jahrs ist Produkt der diesjährigen nützlichen Arbeit. Aber der Wert dieses Gesamtprodukts ist größer als der Wertteil desselben, worin sich die Jahresarbeit, als während dieses Jahrs verausgabte Arbeitskraft, verkörpert. Das Wertprodukt dieses Jahrs, der während desselben in Warenform neugeschaffne Wert, ist kleiner als der Produktenwert , der Gesamtwert der während des ganzen Jahres hergestellten Warenmasse. Die Differenz, die wir erhalten, wenn wir vom Gesamtwert des jährlichen Produkts den Wert abziehn, der ihm durch die laufende

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