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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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et de ses effets«, Paris 1826, p. 239.)
    Also die Kapitalisten bereichern sich erstens, indem sie im Umsatz des Teils des Mehrwerts, den sie ihrer Privatkonsumtion widmen oder als Revenue verzehren, sich alle wechselseitig übervorteilen. Also, wenn dieser Teil ihres Mehrwerts, resp. ihrer Profite, = 400 Pfd. St. ist, so werden aus diesen 400 Pfd. St. etwa 500 Pfd. St. dadurch, daß jeder Beteiligte der 400 Pfd. St. dem andern seinen Teil um 25% zu teuer verkauft. Da alle dasselbe tun, so ist das Resultat dasselbe, als hätten sie sich wechselseitig zum richtigen Wert verkauft. Nur brauchen sie zur Zirkulation eines Warenwerts von 400 Pfd. St. eine Geldmasse von 500 Pfd. St., und dies scheint eher eine Methode, sich zu verarmen als sich zu bereichern, indem sie einen großen Teil ihres Gesamtvermögens in der nutzlosen Form von Zirkulationsmitteln unproduktiv aufbewahren müssen. Das Ganze kommt darauf hinaus, daß die Kapitalistenklasse trotz der allseitigen nominellen Preiserhöhung ihrer Waren nur einen Warenstock von 400 Pfd. St. Wert unter sich zu ihrer Privatkonsumtion zu verteilen haben, daß sie aber sich das wechselseitige Vergnügen machen, 400 Pfd. St. Warenwert zu zirkulieren mit einer Geldmasse, die für 500 Pfd. St. Warenwert erheischt ist.
    Ganz abgesehn davon, daß hier »ein Teil ihrer Profite« und also überhaupt ein Warenvorrat, worin Profit sich darstellt, unterstellt ist. Destutt will uns aber gerade erklären, wo dieser Profit herkommt. Die Geldmasse, die nötig ist, um ihn zu zirkulieren, ist eine ganz untergeordnete Frage. Die Warenmasse, worin der Profit sich darstellt, scheint davon herzustammen, daß die Kapitalisten diese Warenmasse nicht nur einander verkaufen, was bereits sehr schön und tief ist, sondern sich alle einander zu teuer verkaufen. Wir kennen jetzt also eine Quelle der Bereicherung der Kapitalisten. Sie kommt hinaus auf das Geheimnis des »Entspektor Bräsig«, daß die große Armut von der großen pauvreté herkommt.
    2. Dieselben Kapitalisten verkaufen ferner
    »an die Lohnarbeiter, sowohl an die, welche sie selbst besolden, wie an die, welche die müßigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohnarbeitern sie auf diese Weise ihren ganzen Lohn zurückerhalten, ausgenommen deren kleine Ersparnisse«.
    Der Rückfluß des Geldkapitals, in Form von welchem die Kapitalisten den Lohn dem Arbeiter vorgeschossen haben, zu den Kapitalisten, macht nach Herrn Destutt die zweite Quelle der Bereicherung solcher Kapitalisten aus.
    Wenn also die Kapitalistenklasse z.B. 100 Pfd. St. den Arbeitern in Lohn gezahlt und dann dieselben Arbeiter von derselben Kapitalistenklasse Ware zum selben Wert von 100 Pfd. St. kaufen und daher die Summe von 100 Pfd. St., welche die Kapitalisten als Käufer von Arbeitskraft vorgeschossen, ihnen beim Verkauf von Waren zu 100 Pfd. St. an die Arbeiter zurückfließt, so bereichern sich dadurch die Kapitalisten. Es scheint, vom Standpunkt des gewöhnlichen Menschenverstands, daß die Kapitalisten sich vermittelst dieser Prozedur wieder im Besitz von 100 Pfd. St. befinden, die sie vor der Prozedur besaßen. Bei Beginn der Prozedur besitzen sie 100 Pfd. St. Geld, sie kaufen für diese 100 Pfd. St. Arbeitskraft. Für diese 100 Pfd. St. Geld produziert die gekaufte Arbeit Waren von einem Wert, soviel wir bis jetzt wissen, von 100 Pfd. St. Durch Verkauf der 100 Pfd. St. Waren an die Arbeiter erhalten die Kapitalisten 100 Pfd. St. Geld zurück. Die Kapitalisten besitzen also wieder 100 Pfd. St. Geld, die Arbeiter aber für 100 Pfd. St. Ware, die sie selbst produziert haben. Wie sich die Kapitalisten dabei bereichern sollen, ist nicht abzusehn. Wenn die 100 Pfd. St. Geld ihnen nicht zurückflössen, so hätten sie den Arbeitern erstens 100 Pfd. St. Geld für ihre Arbeit zahlen und zweitens ihnen das Produkt dieser Arbeit, für 100 Pfd. St. Konsumtionsmittel, umsonst geben müssen. Der Rückfluß könnte also höchstens erklären, warum die Kapitalisten durch die Operation nicht ärmer, keineswegs aber, warum sie dadurch reicher geworden.
    Eine andre Frage ist allerdings, wie die Kapitalisten die 100 Pfd. St. Geld besitzen, und warum die Arbeiter, statt selbst für eigne Rechnung Waren zu produzieren, gezwungen sind, ihre Arbeitskraft gegen diese 100 Pfd. St. auszutauschen. Aber dies ist etwas, was sich für einen Denker vom Kaliber Destutts von selbst versteht.
    Destutt ist selbst nicht ganz befriedigt mit dieser Lösung. Er hatte uns ja nicht gesagt, daß man sich

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