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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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vorzugsweise die beiden ersten Formen zugrunde.
    Als Form eines einzelnen individuellen Kapitals erscheint der Kreislauf W'... W' z.B. in der Agrikultur, wo von Ernte zu Ernte gerechnet wird. In Figur II wird von der Aussaat, in Figur III von der Ernte ausgegangen, oder wie die Physiokraten sagen, in der ersteren von den avances, in der letzteren von den reprises. Die Bewegung des Kapitalwerts erscheint in III von vornherein nur als Teil der Bewegung der allgemeinen Produktenmasse, während in I und II die Bewegung von W' nur ein Moment in der Bewegung eines vereinzelten Kapitals bildet.
    In Figur III bilden auf dem Markt befindliche Waren die beständige Voraussetzung des Produktions- und Reproduktionsprozesses. Fixiert man daher diese Figur, so scheinen alle Elemente des Produktionsprozesses aus der Warenzirkulation herzukommen und nur aus Waren zu bestehn. Diese einseitige Auffassung übersieht die von den Warenelementen unabhängigen Elemente des Produktionsprozesses.
    Da in W'... W' das Gesamtprodukt (der Gesamtwert) Ausgangspunkt ist, so zeigt sich hier, daß (abgesehn vom auswärtigen Handel) Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, bei sonst gleichbleibender Produktivität, nur stattfinden kann, wenn in dem zu kapitalisierenden Teil des Mehrprodukts die stofflichen Elemente des zusätzlichen produktiven Kapitals bereits enthalten sind; daß also, soweit die Produktion eines Jahres der des folgenden zur Voraussetzung dient, oder soweit dies gleichzeitig mit dem einfachen Reproduktionsprozeß innerhalb eines Jahres geschehn kann, Mehrprodukt sofort produziert wird in der Form, die es befähigt, als zuschüssiges Kapital zu fungieren. Vermehrte Produktivität kann nur den Kapitalstoff vermehren, ohne dessen Wert zu erhöhn; sie bildet aber damit zusätzliches Material für die Verwertung.
    W'... W' liegt dem Tableau économique Quesnays zugrunde, und es zeigt großen und richtigen Takt, daß er im Gegensatz zu G... G' (der isoliert festgehaltenen Form des Merkantilsystems) diese Form und nicht P... P wählte.
4. Die drei Figuren des Kreislaufsprozesses
    Die drei Figuren können dargestellt werden, wenn Ck für den Gesamtzirkulationsprozeß steht:
    I) G – W... P... W' – G'
    II) P... Ck... P
    III) Ck... P (W').
    Fassen wir alle drei Formen zusammen, so erscheinen alle Voraussetzungen des Prozesses als sein Resultat, als von ihm selbst produzierte Voraussetzung. Jedes Moment erscheint als Ausgangspunkt, Durchgangspunkt und Punkt der Rückkehr. Der Gesamtprozeß stellt sich dar als Einheit von Produktionsprozeß und Zirkulationsprozeß; der Produktionsprozeß wird Vermittler des Zirkulationsprozesses und umgekehrt.
    Allen drei Kreisläufen ist gemeinsam: Verwertung des Werts als bestimmender Zweck, als treibendes Motiv. In I ist das in der Form ausgedrückt. Form II beginnt mit P, dem Verwertungsprozeß selbst. In III beginnt der Kreislauf mit dem verwerteten Wert und schließt mit neu verwertetem Wert, selbst wenn die Bewegung auf gleichbleibender Stufe wiederholt wird.
    Soweit W – G für den Käufer G – W, und G – W für den Verkäufer W – G, stellt die Zirkulation des Kapitals nur die gewöhnliche Warenmetamorphose dar, und gelten die bei derselben (Buch I, Kap. III, 2) entwickelten Gesetze über die Masse des zirkulierenden Geldes. Wird aber nicht an dieser formellen Seite festgehalten, sondern der reale Zusammenhang der Metamorphosen der verschiednen individuellen Kapitale betrachtet, also in der Tat der Zusammenhang der Kreisläufe der individuellen Kapitale als der Teilbewegungen des Reproduktionsprozesses des gesellschaftlichen Gesamtkapitals, so kann dieser nicht aus dem bloßen Formwechsel von Geld und Ware erklärt werden.
    In einem beständig rotierenden Kreis ist jeder Punkt zugleich Ausgangspunkt und Punkt der Rückkehr. Unterbrechen wir die Rotation, so ist nicht jeder Ausgangspunkt Punkt der Rückkehr. So haben wir gesehn, daß nicht nur jeder besondre Kreislauf den andern (implizite) voraussetzt, sondern auch, daß die Wiederholung des Kreislaufs in einer Form die Beschreibung des Kreislaufs in den andren Formen einbegreift. So stellt sich der ganze Unterschied als ein bloß formaler dar, oder auch als ein bloß subjektiver, nur für den Betrachter bestehender Unterschied.
    Sofern jeder dieser Kreisläufe als besondre Form der Bewegung betrachtet wird, worin sich verschiedne individuelle industrielle Kapitale befinden, so existiert auch diese Verschiedenheit immer nur als eine

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