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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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der Steigerung der Produktivkraft der Arbeit durch Kooperation, Teilung, Maschinerie usw. wächst die Masse des Rohmaterials, der Hilfsstoffe etc., die in den täglichen Reproduktionsprozeß eingehn. Diese Elemente müssen in der Produktionsstätte bereitliegen. Der Umfang dieses in der Form von produktivem Kapital existierenden Vorrats wächst also absolut. Damit der Prozeß fließe – ganz davon abgesehn, ob dieser Vorrat täglich oder nur in bestimmten Terminen erneuert werden kann –, muß stets mehr Anhäufung von Rohstoff etc. in der Produktionsstätte bereitliegen, als z.B. täglich oder wöchentlich verbraucht wird. Die Kontinuität des Prozesses erheischt, daß das Dasein seiner Bedingungen weder abhänge von möglicher Unterbrechung bei täglichen Einkäufen, noch davon, daß das Warenprodukt täglich oder wöchentlich verkauft werde und daher nur unregelmäßig in seine Produktionselemente rückverwandelbar sei. Indes kann offenbar das produktive Kapital in sehr verschiednem Umfang latent sein oder Vorrat bilden. Es macht z.B. großen Unterschied, ob der Spinner Baumwolle oder Kohlen für drei Monate oder für einen parat liegen haben muß. Man sieht, daß dieser Vorrat relativ abnehmen kann, obgleich er absolut zunimmt.
    Es hängt dies von verschiednen Bedingungen ab, die alle im wesentlichen hinauskommen auf die größre Geschwindigkeit, Regelmäßigkeit und Sicherheit, womit die nötige Masse von Rohstoff stets so zugeführt werden kann, daß nie Unterbrechung entsteht. Je weniger diese Bedingungen erfüllt sind, je geringer also Sicherheit, Regelmäßigkeit und Geschwindigkeit der Zufuhr, desto größer muß der latente Teil des produktiven Kapitals, d.h. der noch seine Verarbeitung erwartende Vorrat von Rohstoffen usw. in der Hand des Produzenten sein. Diese Bedingungen stehn im umgekehrten Verhältnis zur Entwicklungshöhe der kapitalistischen Produktion und daher der Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit. Also auch der Vorrat in dieser Form.
    Indes ist das, was hier als Abnahme des Vorrats erscheint (z.B. bei Lalor), zum Teil nur Abnahme des Vorrats in der Form des Warenkapitals oder des eigentlichen Warenvorrats; also bloß Formwechsel desselben Vorrats. Ist z.B. die Masse Kohlen, die täglich im Lande selbst produziert wird, also Umfang und Energie der Kohlenproduktion, groß, so braucht der Spinner kein großes Kohlenlager, um die Kontinuität seiner Produktion zu sichern. Die beständige sichere Erneuerung der Kohlenzufuhr macht dies überflüssig. Zweitens: Die Geschwindigkeit, womit das Produkt eines Prozesses als Produktionsmittel in einen andren Prozeß übergehn kann, hängt ab von der Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel. Die Wohlfeilheit des Transports spielt große Rolle dabei. Der beständig erneuerte Transport z.B. von Kohlen von der Grube zur Spinnerei wäre teurer als die Versorgung mit einer größren Kohlenmasse für längre Zeit bei relativ wohlfeilerm Transport. Diese beiden bisher betrachteten Umstände gehn aus dem Produktionsprozeß selbst hervor. Drittens wirkt ein die Entwicklung des Kreditsystems. Je weniger der Spinner für Erneuerung seiner Vorräte an Baumwolle, Kohle etc. vom unmittelbaren Verkauf seines Garns abhängt – und je entwickelter das Kreditsystem, je geringer ist diese unmittelbare Abhängigkeit –, desto kleiner kann die relative Größe dieser Vorräte sein, um eine von den Zufällen des Garnverkaufs unabhängige kontinuierliche Garnproduktion aufgegebener Stufenleiter zu sichern. Viertens aber bedürfen viele Rohstoffe, Halbfabrikate etc. längrer Zeitperioden zu ihrer Produktion, und namentlich gilt dies von allen Rohstoffen, die die Agrikultur liefert. Soll keine Unterbrechung des Produktionsprozesses stattfinden, so muß also ein bestimmter Vorrat derselben vorhanden sein für den ganzen Zeitabschnitt, worin Neuprodukt nicht die Stelle des alten ersetzen kann. Nimmt dieser Vorrat ab in der Hand des industriellen Kapitalisten, so beweist das nur, daß er in der Form des Warenvorrats in der Hand des Kaufmanns zunimmt. Die Entwicklung der Transportmittel z.B. gestattet, die im Importhafen liegende Baumwolle rasch von Liverpool nach Manchester überzuführen, so daß der Fabrikant, je nach Bedarf, in relativ kleinen Portionen seinen Baumwollvorrat erneuern kann. Aber dann liegt dieselbe Baumwolle in um so größren Massen als Warenvorrat in der Hand von Kaufleuten zu Liverpool. Es ist also bloßer Formwechsel des Vorrats, was

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