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Der Zombie-Pharao

Der Zombie-Pharao

Titel: Der Zombie-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Moder und verfaultem Fleisch umgab, den der Schleim absonderte.
    Da das Zeug innen an der dünnen Haut entlangrann, verzerrte sich auch mein Blickfeld. Ich sah Nicole Asira nicht mehr so, wie ich sie gern hätte sehen wollen. Längst nicht klar, die war zu einem sich bewegenden und tanzenden Etwas geworden. Ob sie damit ihren Triumph über mich ausdrücken wollte, wußte ich nicht.
    Noch hatte sie nicht gewonnen.
    Bevor die ersten Tropfen auf mich niederfielen, ging ich einen Schritt vor und drosch zu.
    Das Kreuz prallte gegen die Wand, die Geschossen aller Kaliber standhielt, nicht aber meinem Talisman.
    Es brach durch, die Wand zerplatzte zu zahlreichen Tropfen und Schleimfäden, die in alle Richtungen als schleimiger Regen wegspritzten und auch Nicole Asira erwischten.
    Ich bekam genau mit, wie einige Tropfen in ihr durch die Verzerrung entstelltes Gesicht klatschten, denn sie wollte einfach nicht glauben, was sie sah.
    Doch ich war da, kein Traum, kein Spukbild. Das Kreuz und ich, in dem Maul, und ich packte blitzschnell mit der freien Hand zu, bevor Nicole sich noch bewegen konnte.
    Mein Griff war eisenhart, als ich sie herumzerrte. Auch ihr Fauchen oder wütendes Schreien störte mich nicht. Ich wollte sie haben, und ich bekam sie.
    Mit einem wuchtigen Stoß schleuderte ich die Frau auf die Maulöffnung zu. Mit ihren rudernden Armen versuchte sie noch sich irgendwo festzuhalten, das aber gelang ihr nicht, denn es war kein Hindernis mehr vorhanden, das sie hätte stoppen können.
    So also flog sie hinaus, und ich folgte ihr auf dem Fuß. Nicole Asira hatte sich nicht mehr auf den Beinen halten können. Sie lag im Sand, bewegte sich. Ich sah über sie hinweg und entdeckte die beiden Hyänen in der Blase.
    Für einen Moment war ich völlig von der Rolle. Silberkugeln hatten sie nicht widerstehen können, dem Schleim schon. Klar, sie standen ja in einem unmittelbaren Zusammenhang mit diesem widerlichen Pharao, der vom Planeten der Magier abstammte.
    Bill hatte mich gesehen und schrie mir zu. »John, du mußt dein Kreuz nehmen. Das ist verrückt, sie widerstehen dem Schleim.«
    Ich wollte ihm eine Antwort geben, aber Nicole drehte durch. Sie kam aus dem Stand hoch wie eine Katze, sprang mich an, und ihr Gesicht glänzte in einem fahlgoldenen Schein. Es sah so aus, als bestünde es einig und allein aus dem Edelmetall.
    Auch das Klingeln bekam ich mit. Es kam mir hektisch und aggressiv vor, und Nicole Asira sprang genau in mein Kreuz hinein. Sie klammerte sich an mir fest, ich spürte sie deutlich, aber ich wußte nicht, wie ich sie mir vom Leib schaffen sollte.
    Bis mir die Ohrringe einfielen. Mit einem Ellbogencheck verschaffte ich mir Luft.
    Sie torkelte zur Seite. Ich hielt sie mit einer Hand fest und drückte mit der anderen die obere Seite meines Kreuzes in ihren alten goldenen Ohrring.
    Es war der an der linken Seite, wo ich mein Kreuz dermaßen hart hineingerammt hatte, daß es sich in dem Metall verhakte. Ich sprach die Formel, einer Blitzidee folgend.
    »Terra pestem teneto — Salus hic maneto!«
    Mein Kreuz ließ mich nicht im Stich.
    Ein Zeichen nur leuchtete auf.
    Es war das Allsehende Auge!
    ***
    Das Auge der Vorsehung, die Darstellung des Gottes Osiris, umgeben von einem Dreieck, das mit der Spitze nach oben wies und auf die Allgegenwart und Wachsamkeit des Herrn hindeutete, wie die großen Logen es später interpretiert hatten, als es Einzug genommen hatte in die Welt der christlichen Mythologie.
    Sein Strahlen war eine Mischung zwischen den Farben Blau und Grün. Ich merkte selbst anhand gewisser Ströme, welch eine Macht darin steckte, und ich sah, da ich haargenau das Richtige getan hatte. Nicole Asira ließ mich los, als wäre ich kochend heiß. Dabei war sie nicht aus der Gefahrenzone, ihr linker Ohrschmuck glühte, als hätte er in einer heißen Zone gelegen. Sie drehte sich auf der Stelle, dann zischte ein Funken wie ein Schweif über und erfaßte auch den zweiten Ring. Für eine halbe Sekunde glühte auch er auf.
    Nicole rannte schreiend davon. Sie torkelte hinein in das Maul des Pharaos. Viel hatte ich von ihr nicht erkennen können, aber der Kopf zeigte bereits eine Deformation. Es sah so aus, als würde er zusammengedrückt, um dann vollständig zu vergehen. Als sie über die Schwelle in die andere Welt schritt, drehte sie sich noch einmal um. War das noch ihr Gesicht?
    Dieses lange, flaschenförmige Etwas mit dem goldenen Schimmer auf der Haut, die allerdings in Höhe des Kinns als dicke,

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