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Der Zorn des Highlanders

Der Zorn des Highlanders

Titel: Der Zorn des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Abtrocknen zuwarf, erkannte sie, dass es ihr nicht gelungen war, in ihm Mitleid für das Mädchen zu wecken.
    »Die Frauen werden sie verhätscheln. Sie freuen sich über ihre Gesellschaft.«
    Cameron behielt sie genau im Auge, während er sich auf die Bettkante setzte und seine Stiefel auszog. Es bestand kein Zweifel, dass sie vor Wut kochte. Ihre goldenen Augen flackerten vor Zorn. Die langgliedrigen Finger hatte sie so fest ineinander verschlungen, dass die Knöchel weiß schimmerten. Hätte sie ihren Dolch gehabt, sie hätte ihm die Kehle durchgeschnitten.
    Er stand auf, um die Kerzen auszublasen, und legte sich anschließend auf das breite Bett. Die Arme unter dem Kopf verschränkt, warf er einen flüchtigen Blick auf die andere Bettseite – nur um festzustellen, dass sie noch immer stand. Einzig der Leuchter auf seiner Bettseite brannte noch. Obwohl sie im Dunkeln stand, ließ das Kerzenlicht ihre Augen aufschimmern und verstärkte ihre katzenhafte Ausstrahlung. Als sein Blick über ihren schlanken Körper glitt, entdeckte er, dass das Kleid an der Seite aufgeschlitzt war und musste fast lächeln.
    »Kommt zu Bett«, befahl er.
    »In dieses Bett? Neben Euch?« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Gut.« Er schloss die Augen. »Dann steht eben die ganze Nacht mit hilflos funkelnden Augen da. Mir macht das nichts aus.«
    Das Wort hilflos ließ sie knurren. Wenn ihre Kette ein wenig länger gewesen wäre, hätte sie ihn damit schlagen können. Einen Augenblick lang genoss Avery diese Vorstellung, dann seufzte sie. Selbst wenn die Kette lang genug gewesen wäre, um ihn damit zu verprügeln, hätte Cameron sich wohl kaum von ihr besinnungslos schlagen lassen.
    Besonders ärgerte sie, dass seine Worte zutrafen und sie im Augenblick tatsächlich hilflos war. Er hatte auch recht, wenn er es für eine Dummheit hielt, die ganze Nacht zu stehen. Dennoch wünschte sie sich von Herzen, sie könnte es durchhalten. Er wirkte zwar nicht wie ein Vergewaltiger, aber Avery wusste, wie schnell bei einem Mann Freundlichkeit in Gefährlichkeit umschlagen konnte.
    Langsam setzte sie sich auf den Boden und lehnte sich an die Seite des Betts. Ihr Kopf ruhte an der daunengefüllten Matratze. Dieser Luxus erstaunte sie, und sie fragte sich gedankenverloren, ob es seine eigene war oder ob sein Gastgeber DeVeau inzwischen so reich war, dass er es sich leisten konnte, seine Söldner derart zu verwöhnen. Der Gedanke, ihren geschundenen Körper in die weichen Falten der Matratze sinken zu lassen, war verführerisch, doch sie widerstand der Versuchung. Es wäre der Gipfel der Torheit gewesen, sich neben einen Mann ins Bett zu legen, den sie nicht kannte und der glaubte, er besitze einen rechtmäßigen Grund, ihre Familie anzuklagen.
    Sie runzelte die Stirn und warf einen kurzen Blick auf seinen großen Körper. Er hatte nicht verraten, wie er sie benutzen wollte, um Vergeltung für die angebliche Schändung seiner Schwester zu üben. Da er ihren Bruder für schuldig hielt, war es durchaus möglich, dass er diese Ehrverletzung mit gleicher Münze heimzahlen wollte. Dennoch hatte er bislang nicht versucht, sie zu berühren, obwohl sie allein waren und sie an sein Bett gefesselt war.
    Der bloße Gedanke, dass jemand Payton eine Vergewaltigung vorwarf, brachte Avery auf. Dass dieser Idiot dem Märchen Glauben schenkte, machte sie rasend. In gewisser Hinsicht konnte man ihn entschuldigen, weil die Anklage von seiner Schwester stammte. Aber bevor er irgendeine Rachehandlung an ihr vollzog, musste er sich doch versichern, ob die Rache wirklich gerechtfertigt war.
    Sie fragte sich, welche Form seine Vergeltung annehmen könnte. Je länger sie ihn beobachtete, desto weniger konnte sie sich vorstellen, dass er sich soweit erniedrigen würde, sie zu vergewaltigen. Gewiss sah er groß, dunkel und gefährlich aus, doch fühlte sie keine drohende Gefahr von ihm ausgehen. Avery hoffte, dass sie sich nicht von seinem attraktiven Gesicht täuschen ließ. Wenn ihre Wachsamkeit nachließ, war sie womöglich zu langsam, um sich in Sicherheit zu bringen.
    »Was habt Ihr mit mir vor?« Avery konnte ihre verworrenen Gedanken nicht länger ertragen. Sie brauchte einfach klare Antworten, egal wie schaudererregend diese sein mochten.
    Cameron öffnete ein Auge und sah sie an. Im Sitzen überragte ihr Kopf kaum die Bettkante. Trotz ihres ausgesprochen erwachsenen, wütenden Gesichtsausdrucks sah sie jung aus, zerbrechlich, sogar erschreckend

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