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Des Todes Dunkler Bruder

Des Todes Dunkler Bruder

Titel: Des Todes Dunkler Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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Schau hin. « Und ich zog seinen Kopf an den Haaren hoch. »Tu, was ich sage«, befahl ich. »Sieh hin. Oder ich schneide dir die Lider weg.«
    Ich war sehr überzeugend. Und so tat er es. Er tat, wie ihm geheißen. Er sah hin.
    Ich hatte hart gearbeitet, um es richtig hinzukriegen, aber man muss mit dem zurechtkommen, was man hat.
    Ich hätte es nicht fertig gebracht, wenn sie nicht lange genug dort gelegen hätten, um völlig vertrocknet zu sein, aber sie waren so unglaublich schmutzig. Den gröbsten Schmutz hatte ich entfernen können, aber einige der Leichen hatten sehr lange in der Gartenerde gelegen, und man konnte nicht unterscheiden, wo der Schmutz begann und die Leiche aufhörte. Wenn man nicht darüber nachdenkt, kann man es nie wirklich sagen. So schmutzig …
    Es waren sieben. Sieben kleine Leichen, sieben extraschmutzige Waisenkinder, ausgebreitet auf den Plastikduschvorhängen, die ordentlicher sind und nicht lecken.
    Sieben grade Linien, die quer durch den Raum wiesen.
    Direkt auf Vater Donovan. Damit er es wusste. Er würde sich zu ihnen gesellen.
    »Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade …«, begann er.
    Ich riss heftig an der Schlinge. »Nichts davon, Vater. Nicht jetzt. Jetzt ist die Zeit für die ganze Wahrheit.«
    »Bitte«, keuchte er.
    »Ja, bettel mich an. Das ist gut. Viel besser.« Ich riss wieder. »Meinst du, das sind alle, Vater? Sieben Leichen? Haben sie gebettelt?« Er hatte nichts zu sagen.
    »Glaubst du, das sind alle, Vater? Nur sieben? Habe ich alle gefunden?«
    »O Gott«, rasselte er. Sein Schmerz klang gut in meinen Ohren.
    »Und was ist mit den anderen Städten, Vater? Was ist mit Fayetteville? Möchtest du gern über Fayetteville reden?« Er keuchte nur schluchzend, keine Antwort.
    »Und was ist mit East Orange? Waren es drei? Oder ist mir einer entgangen? Es ist so schwierig, sicher zu sein. Waren es vier in East Orange, Vater?«
    Vater Donovan versuchte zu schreien. Für einen guten Schrei war von seiner Kehle nicht genug übrig, aber es saß echtes Gefühl dahinter, was für die miserable Technik entschädigte. Dann fiel er nach vorn aufs Gesicht, und ich ließ ihn eine Weile flennen, bevor ich ihn wieder hoch auf die Füße zog. Er war nicht gefasst, hatte sich nicht unter Kontrolle. Seine Blase hatte sich entleert, und auf seinem Kinn glänzte Speichel.
    »Bitte«, flehte er. »Ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Bitte, Sie müssen das verstehen …«
    »Ich verstehe es, Vater«, sagte ich, und in meinem Tonfall lag etwas, die Stimme des Passagiers, und der Klang ließ ihn erstarren. Er hob langsam den Kopf und erwiderte meinen Blick, und was er in meinen Augen las, ließ ihn ganz ruhig werden.
    »Ich verstehe es vollkommen«, versicherte ich ihm, während ich mich ganz dicht zu seinem Gesicht beugte.
    Der Schweiß auf seinen Wangen verwandelte sich in Eis. »Siehst du«, sagte ich, »ich kann mich auch nicht dagegen wehren.«
    Wir standen nun sehr nah zusammen, berührten uns fast, und seine Verkommenheit war auf einmal zu viel.
    Ich riss an der Schlinge und trat ihm wieder die Beine weg. Vater Donovan krachte zu Boden.
    »Aber Kinder? « , sagte ich. »So etwas könnte ich Kindern niemals antun.« Ich drückte meinen harten sauberen Stiefel in seinen Nacken und presste sein Gesicht auf den Boden. »Anders als du, Vater. Niemals Kinder. Ich muss Leute wie dich finden.«
    »Was bist du?«, flüsterte Vater Donovan.
    »Der Anfang«, erwiderte ich. »Und das Ende. Begegne deinem Vernichter, Vater.« Ich hielt die Nadel bereit, und sie glitt in seinen Nacken wie vorgesehen, die verkrampften Muskeln leisteten leichten Widerstand, aber der Priester nicht. Ich drückte auf den Kolben, und die Spritze leerte sich, erfüllte Vater Donovan mit rascher, reinlicher Ruhe. Augenblicke, Augenblicke nur, und sein Kopf begann zu schwimmen, sein Gesicht wandte sich mir zu.
    Sah er mich wirklich? Sah er die doppelten Gummihandschuhe, den schützenden Overall, die schlüpfrige Seidenmaske? Sah er mich wirklich? Oder geschah das in dem anderen Raum, dem Raum des Passagiers, dem Sauberen Raum? Vor zwei Nächten gestrichen und gescheuert, geschrubbt, ausgesprüht, so sauber wie möglich geputzt. Und in der Mitte des Raums, dessen Fenster mit dicken weißen Gummilaken abgedichtet waren, unter den Lampen in der Mitte des Raums, erkannte er mich schließlich dort an dem Tisch, den ich gebaut hatte, in den Kartons mit weißen Müllsäcken, den Flaschen mit

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