DGB 01 - Aufstieg
es genossen.
Es war Xenos. Lord Eidos hat mich vollkommen zu recht gerügt.«
»Ich habe dir gesagt, dass
es Xenos ist. Zwei Mal.«
»Ja, das hast du. Dafür muss
ich mich bei dir entschuldigen. Du hattest recht, Saul. Es tut mir leid.«
»Schon gut.«
Lucius legte Tarvitz eine
Hand auf den Arm und hielt ihn auf.
»Nein, ist es nicht. Ich
muss grad reden. Du bist immer so bodenständig, Saul. Ich weiß, dass ich mich
deswegen über dich lustig mache. Es tut mir wirklich leid. Ich hoffe, wir sind
noch Freunde.«
»Natürlich.«
»Deine standhafte Art ist
eine echte Tugend«, sagte Lucius. »Ich werde im Eifer des Gefechts manchmal
obsessiv. Das ist eine Unvollkommenheit meines Charakters. Vielleicht kannst du
mir helfen, sie zu überwinden. Vielleicht kann ich von dir lernen.«
Seine Stimme hatte den
kindlichen Tonfall, der Tarvitz überhaupt erst für ihn eingenommen hatte.
»Außerdem«, fügte Lucius hinzu, »hast du mir das Leben gerettet. Dafür habe ich
mich noch nicht bedankt.«
»Nein, hast du nicht, aber
das ist auch nicht nötig, Bruder.«
»Dann lass uns das hier
erledigen, hm?«
Die anderen Männer hatten
gewartet, während Tarvitz und Lucius ihre private Kom-Konversation hatten. Die
beiden eilten zu ihnen.
Die Männer, die Eidolon als
ihre Begleiter ausgewählt hatte, waren Bulle, Pherost, Lodoroton und Tykus,
alles Männer aus Tarvitz' Trupp. Eidolon bestrafte den Trupp so eindeutig, dass
es nicht mehr lustig war. Tarvitz hasste die Tatsache, dass seine Männer
litten, weil er nicht in Eidolons Gunst stand.
Und Tarvitz hatte das
Gefühl, dass sie nicht für die Verschwendung von Sprengstoff bestraft wurden.
Sie litten unter Eidolons Ungemach, weil sie seit der Landung mehr erreicht
hatten als jeder andere Trupp.
Sie erreichten die
Baumruinen und erklommen mit knirschenden Schritten die Böschungen aus
schwelender weißer Schlacke.
Überreste steinerner Dornen
ragten aus dem Haufen wie Hirschgeweihe, manche davon schwarz von verbrannten
Fleischfetzen.
»Was machen wir jetzt?«,
fragte Tykus.
Tarvitz seufzte und kniete
sich in den weißen Abraum. Er machte sich daran, die kreideweißen Trümmer durch
seine Hände zu seihen. »Das«, sagte er.
Sie arbeiteten ein, zwei
Stunden. Eine Art Nacht brach herein, und die Lufttemperatur sank merklich, als
das Licht aus dem Himmel wich. Sterne kamen heraus, richtig, und entfernte
Blitze zuckten über die endlosen Graswälder rings um die Lichtung.
Vom Herzen des
Schlackehaufens strahlte eine immense Hitze aus, welche die kalte Luft um sie
flimmern ließ. Sie siebten geduldig die staubige Schlacke und fanden zwei
ramponierte Schulterschützer, beide von den Blood Angels, und eine Mütze der
Imperialen Armee.
»Reicht das?«, fragte
Lodoroton.
»Wir machen weiter«,
erwiderte Tarvitz. Er schaute über die düstere Lichtung zu der Stelle, wo sich
Eidolons Gruppe verschanzt hatte. »Vielleicht noch eine Stunde dann hören wir
auf.«
Lucius fand einen Helm der
Blood Angels. Ein Teil des Schädels steckte noch darin. Tykus fand den
Brustharnisch von einem der verschollenen Emperors Children.
»Den nehmen wir auch mit«,
sagte Tarvitz.
Dann fand Pherost etwas, das
ihn beinahe getötet hätte.
Es war einer der geflügelten
Megarachniden, verbrannt und begraben, aber noch am Leben. Als Pherost die
Schlackebrocken wegräumte, bäumte sich das verschrumpelte schwarze Ding,
flügellos und aufgeplatzt, auf und stach mit seinem gebogenen Kopfkamm nach
ihm.
Pherost stolperte, fiel und
rutschte auf dem Rücken die Schlackeböschung hinunter. Das Ding schleppte
seinen verstümmelten Leib hinter ihm her, wobei die abgebrochenen Flügelstummel
sinnlos vibrierten.
Tarvitz sprang hinzu und
erschlug es mit seinem Breitschwert. Es war dem Tod so nah und so
ausgetrocknet, dass sein Leib unter der Klinge wie Papier zerknitterte und nur
noch ein Rest Seim herausquoll, dickflüssig wie Leim.
»Alles in Ordnung?«, fragte
Tarvitz.
»Hat mich nur überrascht«,
tat Pherost es mit einem Lachen ab.
»Passt auf, wo ihr
hintretet«, warnte Tarvitz die anderen.
»Hörst du das?«, fragte
Lucius.
Es war sehr still und dunkel
geworden, wie in einer richtigen Nacht. Als sie ihre Helmverstärker aufdrehten,
konnten sie alle das Zwitschern hören, das Lucius entdeckt hatte. Am Rande der
Dickichte blitzte Sternenlicht
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