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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Jahrhunderten seiner
persönlichen Führung vor dessen Abreise nach Terra zu verabschieden. Bei der
Bekanntgabe seines Rückzugs aus dem Felde haben wir geweint. Können Sie sich
das vorstellen, Mersadie? Hunderttausend weinende Krieger?«
       Sie nickte. »Ich glaube, es
war eine Schande, dass keine Memoratoren da waren, um es aufzuzeichnen. Es war
ein Augenblick, wie es ihn in jeder Epoche nur ein Mal gibt.«
       »Es war eine private
Angelegenheit.«
       Sie lachte wieder.
»Hunderttausend Anwesende, ein Kontinent wurde für den Anlass platt gewalzt und
es war eine private Angelegenheit?«
       Loken sah sie an. »Sie
verstehen uns noch immer nicht, nicht wahr? Sie denken immer noch in sehr
menschlichen Maßstäben.«
       »Ich lasse mich gern eines
Besseren belehren.«
       »Ich wollte sie nicht
beleidigen«, sagte er, als er ihre Miene sah, »aber es war eine Privatsache.
Eine Zeremonie. Hunderttausend Astartes. Acht Millionen reguläre Soldaten.
Legionen von Titanen, wie Wälder aus Stahl. Tausende und Abertausende
Panzereinheiten. Kriegsschiffe im tiefen Orbit, nicht zu sehen über den
Geschwadern der Kampfflugzeuge, die in endlosen Staffeln über uns hinwegflogen.
Banner und Standarten, so viele Banner und Standarten.« Er verstummte einen
Moment, als er sich daran erinnerte. »Das Mechanicum hatte eine Straße
angelegt. Einen halben Kilometer breit und fünfhundert Kilometer lang, eine
gerade Linie über die Bühne, die sie gewalzt hatten. Auf jeder Seite dieser
Straße stand alle fünf Meter ein eiserner Pfahl, auf den der Schädel einer
Grünhaut gespießt war, Trophäen des Ullanor-Krieges. Neben der Straße brannten
auf beiden Seiten Prometheumfeuer in Betonbecken. Auf einer Länge von fünfhundert
Kilometern. Die Hitze war gewaltig. Wir sind in einer Parade die Straße
entlangmarschiert, am Podium vorbei, auf dem der Imperator unter einer Markise
aus Stahlschuppen stand. Das Podium war die einzige erhöhte Struktur, die das
Mechanicum übrig gelassen hatte, der Fuß eines alten Bergs. Wir sind in einer
Parade vorbeimarschiert und haben uns dann auf der riesigen Ebene vor dem
Podium versammelt.«
       »Wer ist marschiert?«
       »Wir alle. Vierzehn Legionen
waren vertreten, entweder vollständig oder durch Kompanien. Die anderen waren
zu weit entfernt in Kriege verwickelt, um anwesend sein zu können. Die Luna
Wolves waren natürlich in großer Zahl anwesend. Neun Primarchen waren da,
Mersadie. Neun. Horus, Dorn, Angron, Fulgrim, Lorgar, Mortarion, Sanguinius,
Magnus, Khan. Der Rest hatte Stellvertreter geschickt. Welch ein Spektakel. Sie
können es sich nicht vorstellen.«
       »Ich versuche es immer
noch.«
       Loken schüttelte den Kopf.
»Ich versuche immer noch zu glauben, dass ich da war.«
       »Wie waren sie so?«
       »Glauben Sie, ich hätte sie
kennengelernt? Ich war nur einer von vielen Brüdern Krieger, die in der Reihe
marschierten. Im Laufe meines Lebens habe ich bei irgendeiner Gelegenheit fast
alle Primarchen einmal gesehen, aber in erster Linie aus der Ferne. Persönlich
gesprochen habe ich mit zweien von ihnen. Bis zu meiner Wahl ins Mournival habe
ich mich überhaupt nicht in derart erlauchten Kreisen bewegt. Ich kenne die
Primarchen nur als entfernte Gestalten. Beim Triumphzug konnte ich kaum
glauben, dass so viele anwesend sind.«
       »Trotzdem, haben Sie
Eindrücke gewonnen?«
       »Unauslöschliche Eindrücke.
Jeder Einzelne war so mächtig, so gewaltig und so stolz. Sie schienen
menschliche Wesensmerkmale zu verkörpern. Angron, rot und wütend. Dorn, solide
und ungerührt. Magnus, in einen Schleier der Rätselhaftigkeit gehüllt, und dann
natürlich Sanguinius. So perfekt. So charismatisch.«
       »Das habe ich auch über ihn
gehört.«
       »Dann haben Sie die Wahrheit
gehört.«
     
       Die langen schwarzen Haare
wurden durch das Gewicht des Schals aus goldenen Kettengliedern niedergedrückt,
den er um den Kopf trug. Die Ränder rahmten seine ernsten Züge ein. Zum Zeichen
der Trauer hatte er graue Asche auf seine Wangen gestrichen.
       Ein Bediensteter stand mit
einem Tintenfass und einem Pinsel bereit, um ihm die rituellen Tränen der
Trauer auf die Wangen zu malen, doch Primarch Sanguinius schüttelte den Kopf,
sodass der Kettenschal klirrte. »Ich habe echte Tränen«, sagte er.
       Er drehte sich um, nicht zu
seinem Bruder Horus, sondern zu Torgaddon. »Zeigen Sie mir alles, Tarik«, sagte
er.
       Torgaddon nickte. Der Wind
ächzte

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