Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
bevor es zu spät war.  
       »Ich bin ein Mann mit einem
Glauben«, sagte er leise, »und dieser Glaube ist die Wahrheit des Imperiums.
Ich beuge mich vor keiner Kirche und erkenne keinen Geist an. Ich halte mich
nur an die empirische Klarheit der Imperialen Wahrheit.«
       Die anderen drei sahen ihn
an.
       »Ich habe euch doch gesagt,
dass er durch und durch ehrlich und korrekt ist«, sagte Torgaddon.
       Abaddon und Aximand lachten.
       »Hier gibt es keine Geister,
Garviel«, sagte Abaddon, indem er Loken beruhigend eine Hand auf den Arm legte.
       »Wir versuchen nicht, dich
zu verzaubern«, gluckste Aximand.
       »Das ist nur eine alte
Gewohnheit, eine Praktik. Die Art, wie es immer gemacht wurde«, sagte
Torgaddon.
       »Wir bewahren sie aus keinem
anderen Grund als dem, dass sie den Vorgang bedeutsam aussehen lässt. Es ist...
eine Pantomime, nehme ich an.«
       »Ja, eine Pantomime«,
stimmte Abaddon zu.
       »Wir wollen, dass dieser
Moment etwas Besonderes für dich ist, Garviel«, sagte Aximand. »Wir wollen,
dass du ihn in Erinnerung behältst. Wir halten es für wichtig, einer Induktion
den Anstrich einer Zeremonie und eines Ereignisses zu geben, also machen wir es
auf die althergebrachte Art. Vielleicht sind wir nur theatralisch, aber wir
finden es beruhigend.«
       »Ich verstehe«, sagte Loken.
       »Tatsächlich?«, fragte
Abaddon. »Du wirst uns ein Versprechen geben. Einen Eid leisten, der so stark
ist wie jeder Augenblicksschwur, den du je geleistet hast. Von Mann zu Mann.  Kalt,
klar und äußerst säkular. Einen Eid der Bruderschaft, nicht eines okkulten
Pakts. Wir stehen beisammen im Licht eines Mondes und beschwören ein Band, das
nur der Tod brechen kann.«
       »Ich verstehe«, wiederholte
Loken. Er kam sich albern vor.
       »Ich will den Eid leisten.«
       Abaddon nickte. »Dann
zeichnen wir dich jetzt. Nennt die Namen der anderen.«
       Torgaddon neigte den Kopf
und nannte neun Namen. Seit der Gründung des Mournival hatten nur zwölf Männer
diesen inoffiziellen Rang gehalten, und drei von ihnen waren anwesend.  
       Loken würde der dreizehnte
sein.
       »Keyshen. Minos. Berabaddon.
Litus. Syrakul. Dera-daeddon.
 Karaddon. Janipur. Sejanus.«
       »Gefallen in Herrlichkeit«,
sagten Aximand und Abaddon einstimmig. »Betrauert vom Mournival. Nur im Tod
endet die Pflicht.«
       Ein Band, das nur der Tod
brechen kann.
       Loken dachte über Abaddons
Worte nach. Der Tod war die einzige Erwartung eines jeden Astartes. Der
gewaltsame Tod.
       Er war kein Falls, sondern
ein Wenn. Im Dienste des Imperiums würde irgendwann jeder von ihnen sein Leben
opfern. Sie waren diesbezüglich phlegmatisch. Es würde geschehen, so einfach
war das. Eines Tages, morgen, nächstes Jahr. Es würde geschehen.
       Natürlich gab es eine
Ironie. Im Prinzip und jedem den Gen-Wissenschaftlern und Gerontologen
bekannten Messverfahren zufolge waren die Astartes ebenso wie die Primarchen
unsterblich.  
       Das Alter konnte ihnen
nichts anhaben und sie nicht zu Fall bringen. Sie würden ewig leben...
fünftausend Jahre, zehntausend und sogar länger, bis in irgendein
unvorstellbares Millennium.  
       Wäre nicht die Sense des
Krieges.
       Unsterblich, aber nicht
unverwundbar. Die Unsterblichkeit war eine Nebenwirkung ihrer Astartes-Kräfte.
Ja, sie mochten ewig leben, aber sie würden nie die Gelegenheit dazu erhalten.  
       Unsterblichkeit war eine
Nebenwirkung ihrer Astartes-Kräfte, aber diese Kräfte waren genetisch für den
Kampf entwickelt worden. Sie waren nur unsterblich geboren, um im Krieg zu
sterben. Das war die Crux. Ein kurzes, strahlendes Leben. Wie Hastur Sejanus,
der Krieger, den Loken ersetzte. Nur der geliebte Imperator, der den Krieg
hinter sich gelassen hatte, würde tatsächlich ewig leben.
       Loken versuchte sich die
Zukunft vorzustellen, aber das Bild wollte keine Form annehmen. Der Tod würde
sie alle aus der Geschichte fegen. Nicht einmal der große Erste Hauptmann
Ezekyle Abaddon würde ewig leben. Die Zeit würde kommen, wenn Abaddon nicht
mehr blutigen Krieg in den Territorien der Menschheit führte.
       Loken seufzte. Das würde
wahrlich ein trauriger Tag sein. Männer würden auf Abaddons Rückkehr hoffen,
aber er würde einfach nicht wiederkommen.
       Er versuchte sich seinen
eigenen Tod vorzustellen. Sagenhafte imaginäre Schlachten gingen ihm durch den
Kopf. Er stellte sich vor, wie er dem Imperator zur Seite stand

Weitere Kostenlose Bücher