DGB 02 - Falsche Götter
»... Geschützdeck ... langsam ... Granaten. Sichern
... kommen ... aber ... ran.«
»Nichts von Erebus«, meldete Moy, »aber mittlerweile könnte er schon auf der anderen Seite sein. Wenn wir von den Interferenzen zwischen unseren eigenen Krie gern ausgehen, ist es unwahrscheinlich, dass wir ihn mit unseren Rüstungskoms erreichen können.«
»Verdammt«, sagte Horus wieder. »Also gut, gehen wir
weiter.«
»Milord«, wagte sich Moy vor. »Darf ich einen Vor schlag machen?«
»Wenn Sie vorschlagen wollen, dass wir umkehren — das können Sie vergessen, Verulam. Meine Ehre und die des Kreuzzugs wurde angegriffen, und ich lasse nicht zu, dass man hinterher sagt, ich hätte nichts dagegen unternommen.«
»Das weiß ich, Milord, aber ich glaube, Hauptmann Loken hat recht. Wir gehen hier ein unnötiges Risiko ein.«
»Das ganze Leben ist ein Risiko, mein Freund. Jeder Tag, den wir in weiter Ferne von Terra verbringen, ist ein Risiko. Jede Entscheidung, die ich treffe, ist ein
Ri siko. Wir können Risiken nicht vermeiden, denn wenn wir das tun, erreichen wir gar nichts. Bestünde das höchste Ziel eines Kapitäns darin, sein Schiff zu erhal ten, würde er ewig im Dock bleiben. Sie sind ein guter
Offizier, Verulam, aber Sie sehen heroische Gelegenhei ten nicht so wie ich.«
»Aber, Milord«, protestierte Moy, »wir können die Verbindung zu unseren Kriegern nicht halten und haben keine Ahnung, was uns auf diesem Schiff erwartet. Ich bitte um Verzeihung, falls ich vorlaut sein sollte, aber sich so ins Ungewisse zu stürzen, kommt mir nicht wie Heldentum vor, sondern wie Rätselraten.«
Horus beugte sich näher zu Moy. »Hauptmann, Sie wissen so gut wie ich, dass die ganze Kunst des Krieges darin besteht zu erraten, was sich auf der anderen Seite des nächsten Hügels befindet.«
»Das ist mir klar, Milord ...«, begann Moy, aber Horus war nicht in der Stimmung für Unterbrechungen.
»Seit der Imperator mich zum Kriegsmeister ernannt hat, sagen mir die Leute, was ich kann und nicht kann, und ich sage Ihnen, dass ich es gründlich satthabe«, schnauzte er.
»Wenn den Leuten meine Ansichten nicht gefallen, ist das deren Problem. Ich bin der Kriegsmeister,
und ich habe mich entschieden. Wir gehen weiter.«
Ein jaulendes Kreischen von Statik schnitt plötzlich durch die Dunkelheit, und Luc Sediraes Stimme kam so klar über das Rüstungskom, als stehe er direkt neben ihnen.
»Thron! Sie sind hier!«, rief Sedirae.
Dann stellte sich alles auf den Kopf.
Loken spürte es als gewaltiges Rumpeln durch die Stie felsohlen, das direkt aus dem Kern des Mondes zu kom men schien. Er drehte sich entsetzt um, als er ein ohren betäubendes Kreischen hörte, da sich Metall an Metall rieb, und sah wie Schlammgeysire himmelwärts schossen,
als sich im Matsch begrabene Schiffsteile plötzlich daraus befreiten. Die oberen Sektionen des Schiffs
fielen dem Boden entgegen, und das ganze Schiff kippte, als sich der kolossale Heckbereich nach unten neigte.
»Weg hier!«, brüllte Loken, während die Metallmasse langsam Fahrt aufnahm.
Astartes rannten vor dem fallenden Wrack davon, und Loken spürte seinen gewaltigen Schatten wie ein Leichentuch, während die Sinne seiner Rüstung das Ge töse ausblendeten.
Als er sich umdrehte, sah er, wie das Wrack mit der Gewalt eines orbitalen Bombardements auf den Boden schlug,
unter Einwirkung des eigenen Gewichts ausein anderbrach und dabei Seen aus schlammigem Wasser durch die Luft schleuderte. Die Druckwelle wirbelte Loken wie ein Blatt umher, und er landete hüfttief in einem Tümpel mit einer grünlichen Brühe und verschwand unter der Oberfläche.
Er wälzte sich auf die Knie und sah Flutwellen aus Schlamm von dem Schiff ausgehen, musste mit ansehen, wie viele seiner Krieger unter dem bräunlichen Matsch begraben wurden. Die Gewalt des Einschlags breitete sich von dem Krater aus, den das Schiff in den Boden gebohrt hatte. Ein brackiger Regen ging nieder, ver schmierte sein Helmvisier und reduzierte die Sicht auf ein paar hundert Meter.
Loken rappelte sich auf und lud sein Boltgewehr durch, als ihm aufging, dass die Druckwelle den schwef ligen Nebel verjagt hatte, der seit ihrer Landung auf
die sem verwünschten
Mond ihr ständiger Begleiter gewe sen war.
»Sons of Horus, macht euch bereit!«, rief er, als er
sah, was hinter dem
Nebel lag.
Eine Armee toter Wesen marschierte ihnen unaufhalt sam entgegen.
Nicht einmal die Rüstung eines Primarchen konnte der Aufprallwucht eines
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