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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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noch?«
    »Petronella Vivar, diese unerträgliche Dokumentatorin. Es heißt, sie
sei dem Kriegsmeister näher gekommen als jeder andere, und nun ist auch sie
fort. Und ich glaube nicht, dass sie auf dem Weg nach Terra ist.«
    »Ich erinnere mich an sie, aber Sie bewegen sich auf dünnem Eis, Kyril.
Sie müssen schon sehr klar ausdrücken, worauf Sie anspielen.«
    Sindermann ließ sich von Lokens eindringlichem Blick nicht
einschüchtern. »Ich glaube, es werden diejenigen getötet, die sich dem Willen
des Kriegsmeisters widersetzen.«
    Der Iterator war ein dürrer, gebrechlicher Mann, aber Mersadie war noch
nie so stolz gewesen, ihn zu kennen, wie in diesem Moment, da er sich vor einem
Krieger der Astartes aufgebaut hatte und ihm etwas sagte, das der gar nicht
hören wollte.
    Sindermann wartete ab und gab Loken Zeit genug, um diese Behauptung von
sich zu weisen und sie beide daran zu erinnern, dass der Imperator Horus als
Kriegsmeister auserwählt hatte, weil nur er das Vertrauen genoss, die Imperiale
Wahrheit hochzuhalten.
    Horus‘ war der Mann, dem jeder Son of Horus sein Leben hundertfach
versprochen hatte.
    Aber Loken schwieg, und Mersadie verzagte.
    »Ich kann mich schon nicht mehr daran erinnern, wie oft ich darüber
gelesen habe«, fuhr Sindermann fort. »Zum Beispiel in den Uranan-Chroniken. Die
erste Amtshandlung dieser Tyrannen bestand darin, jeden zu ermorden, der sich
gegen ihre Tyrannei aussprach. Die Herrn des Yndonesischen Dunklen Zeitalters
gingen ganz genauso vor. Und vergessen Sie nicht: Das Zeitalter des Haders
wurde erst möglich, als die zweifelnden Stimmen verstummten. Und jetzt
geschieht hier das Gleiche.«
    »Sie haben immer Mäßigung gelehrt, Kyril«, gab Loken zurück.
    »Sie haben Argumente gegeneinander abgewogen, und Sie haben nie
voreilige Schlüsse gezogen oder sich in Mutmaßungen verstiegen. Wir befinden
uns hier im Krieg, und wir haben auch so schon genug Feinde, ohne dass Sie
jetzt noch nach neuen Gegnern suchen müssen. Das wird sehr gefährlich für Sie
werden, und womöglich wird Ihnen nicht gefallen, worauf Sie dabei stoßen. Ich
möchte nicht, dass Ihnen etwas zustößt keinem von Ihnen.«
    »Ha, jetzt halten Sie mir schon Vorträge, Garviel«, meinte Sindermann
seufzend. »So viel hat sich verändert. Sie sind nicht mehr bloß Krieger, nicht
wahr?«
    »Und Sie? Sind Sie nicht mehr bloß Iterator?«
    »Nein, vermutlich nicht«, meinte er nickend.
    »Ein Iterator verbreitet die Imperiale Wahrheit, richtig? Er sucht in
ihr nicht nach Widersprüchen, und er verbreitet auch keine Gerüchte. Aber
Karkasy ist tot, und da sind ... noch andere Dinge.«
    »Was für Dinge?«, fragte Loken. »Reden Sie von Keeler?«
    »Vielleicht«, antwortete Sindermann und schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, aber mir kommt es so vor, als sei sie ein Teil des
Ganzen.«
    »Ein Teil von was?«
    »Haben Sie gehört, was in der Archivkammer geschah?«
    »Mit Euphrati? Ja, es gab ein Feuer, und sie wurde schwer verletzt.
Schließlich fiel sie ins Koma.«
    »Ich war dort«, sagte Sindermann.
    »Kyril«, warf Mersadie warnend ein.
    »Bitte, Mersadie. Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    »Und was haben Sie gesehen?«, hakte Loken nach.
    »Lügen«, erwiderte Sindermann leise. »Lügen, die Wirklichkeit wurden.
Eine Kreatur, irgendetwas aus dem Warp. Irgendwie brachten Keeler und ich es
mit dem Buch Lorgar durch die Tore des Empyrean mit. Meine eigene Schuld. Es
war ... es war Hexerei. Ausgerechnet die eine Sache, die ich jahrelang als Lüge
bezeichnet hatte. Und auf einmal war sie real und stand so vor mir, wie ich
jetzt vor Ihnen stehe. Das Ding hätte uns töten sollen, aber Euphrati stellte
sich ihm entgegen und überlebte es.«
    »Wie?«, fragte Loken.
    »Das ist der Punkt, an dem mir alle rationalen Erklärungen ausgehen,
Garviel«, gab Sindermann mit einem Schulterzucken zu.
    »Und was glauben Sie, was passiert ist?«
    Sindermann sah Mersadie an, die ihn mit ihren Augen anflehte, nicht
noch mehr zu sagen, doch der ehrwürdige Iterator redete weiter. »Als Sie den
armen Jubal vernichteten, da benutzten Sie Ihre Waffen. Euphrati dagegen war
unbewaffnet. Sie besaß nichts weiter als ihren Glauben, den Glauben an den
Imperator. Ich ... ich glaube, es war das Licht des Imperators, das den
Schrecken in den Warp zurückdrängte.«
    Als Kyril Sindermann von Glauben und vom Licht des Imperators zu reden
begann, wurde es Mersadie endgültig zu viel.
    »Aber, Kyril«, wandte sie ein. »Es muss dafür eine

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