DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
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gab. Drei Salven jagte er in das transparente Ding, das kreischend starb. Doch
aus dem Kreischen wurde ein Ruf wie aus einer Posaune, und auf einmal lösten
sich aus den Wänden und dem Boden neue und andere Gestalten, die einen so intensiven
Gestank verbreiteten, dass Hakur die Magensäure hochkam. Die Adjutantin war
bereits auf die Knie gesunken und übergab sich von Krämpfen geschüttelt.
»Verdammt!«, fluchte einer der
Männer seines Trupps.
»Fäule und Tod!«
Das war es tatsächlich,
allerdings um ein Hundertfaches schlimmer. Die Ritzen, durch die die Kreaturen
sich ihren Weg bahnten, ermöglichten es einem unerträglichen Gestank wie aus einem
Seuchenhaus, sich im Korridor auszubreiten. Pilze und rostige Verfärbungen
zogen sich dort durch die Risse zwischen den Eisenplatten, wo sich der Gestank
hinbewegte. Doch das war nur ein Vorgeschmack auf den kranken Schrecken der
eigentlichen Invasoren.
Die ekelten Hakur in solchem
Maße an, dass er sofort zum Angriff überging. So entsetzlich waren diese
Dinger, dass der Gedanke, sie könnten auch nur noch einen Moment länger
existieren, alles in ihm gegen sie aufbegehren ließ. Die Konturen ähnelten in groben
Zügen denen eines Menschen, aber selbst das nur auf die widerwärtigste, gröbste
Weise. Fadenziehende Gliedmaßen zuckten umher und suchten mit ihren schwarzen,
verwesten Klauen nach Halt. Angeschwollene, deformierte Hufe schabten über den
Boden und hinterließen Spuren aus ätzendem Schleim und Exkrementen. Jede dieser
Kreaturen war nackt, rund um Rumpf und Bauch waren sie aufgebläht und mit grotesken
Wunden überzogen, aus denen dicklicher Eiter strömte. Die Köpfe waren
geschrumpelte Bälle aus sich abschälender Haut, die sich über einen grinsenden
Schädel spannte. Alle wurden sie von Insektenschwärmen verfolgt, von
flaschengrünen winzigen Fliegen, die immer wieder in die offenen Wunden der
Invasoren eintauchten. Dort, wo die Bolter-Geschosse sie trafen, wurden blutige
Fetzen abgerissen, die als stinkende Fleischstücke durch die Luft wirbelten.
Sie waren nur schwer zu töten, wie Hakur feststellen musste, als sie sich den
Death Guard näherten. Obwohl er sie mit Schüssen vollpumpte, gelang es den
zuckenden, gurgelnden Gestalten, noch drei von Hakurs Brüdern mit in den Tod zu
reißen.
Dann tauchte Garro am anderen
Ende des Korridors auf, außerdem noch Decius und ein paar Männer mehr.
Zu beiden Seiten mit Astartes
konfrontiert, geriet das Vorrücken der Kreaturen ins Stocken, und der
Gefechtshauptmann steuerte zielstrebig auf sie zu, während er immer wieder mit
Libertas ausholte. Außerdem hatte Decius einen Flammenwerfer aufgetrieben und
hüllte die Dinger in brennendes Prometheum.
Hakur nutzte die Ablenkung und
zog die Adjutantin mit sich aus der Schusslinie.
Sie schrie und schlug nach ihm,
indem sie ihre Hände auf seinen Brustpanzer klatschte. Dabei sah er, dass die Hände
von selbstzugefügten Kratzern überzogen und blutverschmiert waren.
»Augen und Blut!«, heulte sie. »Aber
im Inneren die Pest!«
Garro trampelte die letzte noch
lebende Kreatur zu Tode und kratzte sich die Reste von seinem Stiefel ab, während
er das Gesicht verzog. »Bringen Sie sie dazu, dass sie den Mund hält«,
herrschte er Hakur an.
Decius hielt eine Hand vor das
Atemgitter seines Helms. »In Terras Namen, ist das ein Gestank!«
Hakur übergab die Frau einem
seiner Leute und erstattete dem Gefechtshauptmann Bericht, den sich Garro
aufmerksam anhörte.
»Von überall auf dem Schiff
kommen gleichlautende Meldungen. Mutierte Gestalten tauchen wie aus dem Nichts
auf und hinterlassen Verwesung.«
»Das ist der Warp«, meinte
Decius düster. »Wir alle kennen doch die Geschichten von den Jägern, die
verirrten oder wehrlosen Schiffen auflauern.« Er deutete auf die Wände. »Wenn
das Geller-Feld ausfällt, dann überrennen uns diese Dinger.«
»Ich vertraue auf die Crew von
Kapitän Carya, dass sie das zu verhindern weiß«, erwiderte Garro. »In der
Zwischenzeit werden wir diesen unreinen Abschaum vernichten, wo immer wir auf
ihn stoßen.«
»Unrein! Unrein!«, wiederholte
die Adjutantin und riss sich aus dem Griff von Hakurs Krieger los. »Ich habe es
gesehen! In den Augen!« Sie zerrte wie wild an ihrem Gesicht, riss sich Haut ab
und hinterließ blutende Kratzer. »Sie sehen es auch.«
Die Frau stürmte mit ungeheurer
Geschwindigkeit auf Garro los, und noch bevor der sie aufhalten konnte, hatte sie
sich schon die zischende Klinge seines
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