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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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wir
hierbleiben, werden wir alle garantiert sterben. Wir müssen einen Sinneswandel
durchmachen, Nathaniel. Wenn wir dem Willen des Imperators vertrauen, dann
werden wir errettet.«
    »Was Sie von uns verlangen, ist
blinder Glaube an ein Phantom«, hielt Decius dagegen. »Sie können nicht wissen,
dass wir überleben werden.«
    »Doch, das kann ich.« Keeler
sprach die Worte leise, aber so voller Überzeugung, dass es dem Astartes die Sprache
verschlug.
    Von der vorderen Konsole rief
Vought: »Hauptmann, das Geller-Feld des Schiffs lässt sich nicht stabilisieren.
Vielleicht sollten wir den Warpsprung abbrechen. Wenn wir ins Immaterium
eindringen, kann das Feld komplett ausfallen. Dann wären wir ungeschützt.«
    »Sie haben nur eine Wahl,
Nathaniel«, sagte Keeler sanft.
    »Wir brechen den Sprung nicht
ab, Deckoffizier.« Garro bemerkte, wie Decius bei seiner Antwort erschrak.
»Bringen Sie uns rein.«
    Elf
    Chaos
    Visionen
    Die Wiederauferstandenen
     
     
    DIE EISENSTEIN FIEL.
    Das Warpportal öffnete sich,
eine schroffe Wunde, die in die Matrix des Raums geschnitten worden war, und zog
die beschädigte Fregatte hinein. Irreale Energien kollidierten miteinander und
löschten sich gegenseitig aus. Von einem hellen Aufblitzen der Strahlung
begleitet, ließ das Schiff die Wirklichkeit hinter sich zurück.
    Für einen Menschen, dessen
Verstand nicht angepasst worden war, stellte es ein Ding der Unmöglichkeit dar,
die Art des Warpraums zu begreifen. Der brodelnde, schäumende Ozean aus roher
Nichtmaterie war psychoaktiv. Er war so sehr Produkt der Psyche desjenigen, der
ihn betrachtete, wie er seine eigene sich bewegende, eigensinnige Landschaft
darstellte.
    Auf der Alten Erde hatte es
einmal einen Philosophen gegeben, der gewarnt hatte: Derjenige, der in den
Abgrund blicke, sollte wissen, dass der Abgrund auch in den Menschen blicke. An
keinem anderen Ort traf diese Formulierung so präzise zu wie im Immaterium. Der
Warp war ein Spiegel für die Gefühle eines jeden Lebewesens, ein Meer aus
turbulenten Echos, der Rückstand aus jedem heimlichen Verlangen, der sich zu
einer Rohmasse des Chaos vermischte. Wenn es ein Wort gab, mit dem man die
Natur des Warp am besten beschreiben konnte, dann dieses: Chaos.
    Navigatoren und Astropathen
kannten das Immaterium so gut, wie es ein Mensch kennen konnte, aber selbst ihnen
war klar, dass ihr Wissen bestenfalls die seichtesten Stellen dieses
wahnsinnigen Ozeans umfasste. Eine Beschreibung des Warp war nichts, was sie
dem beschränkten Verstand simplerer Wesen ohne Probleme vermitteln konnten. Manche
betrachteten dieses Reich, als sei es aus Geschmack und Geruch, andere sahen es
als fraktalen Hintergrund, der aus mathematischen Theoremen und Linien voller
undurchdringlicher Gleichungen gewoben war. Wieder andere begriffen es als
Musik, voller sich windender Symphonien, die für verschiedene Welten standen,
kraftvolle Streicher für Gedankenmuster, volltönende Blechbläser für Sonnen,
Holzblas-instrumenten und Kesselpauken für die Schiffe, die diese akustische
Landschaft durchquerten. Doch die bloße Existenz des Warp entzog sich jeder
Form von Verständnis. Der Warp war Veränderung, er war das Fehlen von Vernunft,
manchmal so ruhig wie ein Teich, dann wieder von gigantischen Stürmen
aufgewühlt.
    Er war die Medusa, die
mythische Bestie, die einen unvorsichtigen Mann, der es wagte, sie ungeschützt
anzusehen, töten konnte. In dieses Chaos wurde die Eisenstein geworfen,
deren schimmerndes, unruhiges Geller-Feld sie wie eine Blase umgab, um sie vor
dem Wahnsinn zu schützen, der sich seinen Weg ins Innere zu bahnen versuchte.
     
    Die Blenden fuhren in dem
Moment vor die Fenster der Brücke, als das Schiff zum Sprung ansetzte. Garro
war dankbar dafür, denn das ihm vom Warpsprung aufgeregte Schlingern in seiner
Brust genügte auch so. Das höllische Licht des Warpraums hatte etwas an sich,
das ihn zutiefst und auf eine fast urtümliche Weise beunruhigte, und er war
froh, dass er beim Sprung in den Warp nicht in dieses Licht getaucht wurde.
    »Wir sind durch!«, rief Vought
keuchend.
    »Wir haben es geschafft!«
    Qruze klopfte ihr anerkennend
auf die Schulter, während die Crew zu einem heiseren Jubel anstimmte,
ausgenommen Carya, der Garro ernst ansah. »Wir sollten uns nicht zu früh
freuen«, sagte er an seine Männer gerichtet, obwohl sein Blick nach wie vor auf
dem Death Guard ruhte. »Bis jetzt haben wir nur eine Gefahr gegen eine andere
eingetauscht.«
    Die Eisenstein

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