DGB 04 - Kreuzer Eisenstein
Fragen.«
»Du weißt, wie der
Gefechtshauptmann darüber denkt«, sagte Andus. »Er hat sich immer wieder gegen
alle heimlichen Zusammenkünfte ausgesprochen, und ...«
»Er spricht sich dagegen aus, aber
ich nicht«, fiel Meric ihm ins Wort. »Wenn der Hauptmann mit der Bruderschaft
der Loge nichts zu tun haben will, ist das ganz allein seine Entscheidung. Wenn
du seine Meinung teilst, bitte, von mir aus. Aber ich sehe das anders. Ich bin
Mitglied.« Er atmete schnaubend aus.
»So, jetzt ist es gesagt.« Decius
war aufgesprungen.
»Wir sind alle ein Teil der Siebten«,
knurrte er. »Und darüber hinaus gehören wir zum Kommandokader der Kompanie!
Garro ist das Vorbild, an dem wir uns orientieren sollten.«
»Wenn er sich die Zeit nehmen
und zuhören würde, dann würde er auch verstehen.« Meric schüttelte den Kopf und
fuchtelte mit der Medaille herum. »Du würdest auch verstehen, dass es hier
nicht um irgendeinen Geheimbund geht. Die Loge ist lediglich ein Ort, an dem Männer
Männer sein und sich ungezwungen unterhalten können.«
»Das glaube ich dir aufs Wort«,
konterte Sendek. »Nach allem, was du angedeutet hast, tauscht man in dieser Loge
offenbar auch vorbehaltlos sensible militärische Informationen aus.«
Voyen schüttelte verärgert den
Kopf. »So ist das nicht. Du drehst mir die Worte im Mund herum.«
»Du musst deine Mitgliedschaft
beenden, Meric«, erklärte Hakur.
»Schwöre es mir jetzt, und
diese Unterhaltung ist vergessen.«
»Das werde ich nicht.« Er hielt
die Medaille fest umschlossen.
»Jeder von euch kennt mich! Wir
sind Schlachtenbrüder! Ich habe schon jeden von euch geheilt, und vielen habe
ich das Leben gerettet. Ich bin Meric Voyen, euer Freund und Bruder. Glaubt ihr
wirklich, ich würde mich einer Gruppe anschließen, die etwas Aufrührerisches im
Schilde führt?« Er schnaubte aufgebracht.
»Glaubt mir, wenn ihr die
Gesichter der Männer sehen würdet, die dort hingehen, dann wüsstet ihr, dass
ihr und Garro in der Minderheit seid.«
»Was Grulgor und Typhon mit
ihren Kompanien machen, ist deren Sache«, hielt Decius dagegen.
»Und der Rest auch!«, gab Voyen
zurück. »Ich bin längst nicht der einzige Soldat der Siebten in dieser
Verbindung!«
»Nein!«, protestierte Hakur.
»Ich würde dich nicht anlügen,
und wenn du schlechter von mir denkst, weil ich diese Medaille in der Hand halte,
dann ...«
Nach langem Schweigen ließ er
den Kopf sinken und fuhr entmutigt fort: »Dann bist du vielleicht nicht der
Bruder, für den ich dich gehalten habe.«
Als Voyen den Kopf hob, hatte
sich noch jemand zu den Männern gesellt.
Rahl hörte mühsam beherrschten
Zorn aus Hauptmann Garros Stimme heraus, als der sagte: »Lasst mich mit ihm
allein.«
Als Kaleb die Tür hinter sich
geschlossen hatte, betrachtete Garro seinen Untergebenen mit zorniger Miene,
während er ohne bewusstes Zutun die Fäuste ballte.
»Ich habe Sie nicht
hereinkommen gehört«, murmelte Voyen.
»Wie viel haben Sie
mitbekommen?«
»Sie leugnen also nichts«,
erwiderte er. »Ich stand eine Weile im Korridor, ehe ich eintrat.«
»Oh«, machte der Apothekarius
und lachte ironisch. »Ich dachte, Ihr Leibwächter sei der Spion.«
»Was Kaleb mir sagt, bestimmt
allein sein Gewissen. Ich gebe ihm keinen Auftrag.«
»Dann sind er und ich uns sehr
ähnlich.«
Garro schaute zur Seite. »Sie
sagen also, es sind Ihre Prinzipien, die Sie dazu brachten, sich der Loge
anzuschließen. Verstehe ich das richtig?«
»Aye. Ich bin der ranghöchste
Heiler der Siebten Kompanie. Es ist meine Pflicht, die wahren Gefühle der
Männer zu kennen, die ihr angehören. Manchmal gibt es Dinge, die ein Mann
seinem Logenbruder anvertraut, aber nicht seinem Apothekarius.« Voyen senkte
den Blick. »Kann ich davon ausgehen, dass Sie mich angesichts dieser Enthüllung
in eine andere Kompanie versetzen werden?«
Garro hatte geglaubt, vor Wut
explodieren zu müssen, doch er fühlte nur Enttäuschung. »Ich meide die Loge, und
dann muss ich erfahren, dass ein Freund aus meinem engsten Kreis, ein Mann, dem
ich vertraue, dieser Loge angehört. Eine solche Tatsache könnte mich in den Augen
der anderen als schwach oder kurzsichtig erscheinen lassen.«
»Nein«, beharrte der Astartes.
»Bitte, Lord. Ich habe mich nicht dafür entschieden, um Ihre Autorität zu
untergraben. Es war nur ... es war für Meric Voyen die richtige Entscheidung.«
Eine Zeit lang stand Garro da
und schwieg. »Wir sind seit Jahrzehnten Kriegsbrüder, haben
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