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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Moment, als Sonekas Ohren für wenige Sekunden arbeiteten.
    Die Nurthener rückten an.
    Aus den Schatten und der
Schwärze der über sie herein-brechenden Nacht schwärmte die nurthenische
Infanterie — die sogenannte »Echvehnurth« — hervor, so dass die Männer im
Feuerschein erkennbar wurden. Ihre wallenden rosafarbenen Gewänder und die
silbernen Rüstungen leuchteten im Schein der Flammen, während sie ihre Falxen
wirbeln ließen. Etliche von ihnen trugen hoch erhoben Banner vor sich her, auf denen
Wappen des nurthenischen Adels mit Schilfrohr und Flussreptil prangten.
    Die Falx war eine erstaunlich
wirkungsvolle und zugleich barbarische Waffe. Mit ihren zweieinhalb Metern Länge
war sie eine Kombination aus Speer und Sense. Die eine Hälfte bestand aus einem
geraden, schnörkellosen Handgriff, die andere aus einer langen Klinge mit einem
leicht überstehenden Haken, dessen Innenseite scharf wie eine Rasierklinge war.
Ein geübter Echvehnurth, der die Falx wie einen Dreschflegel kreisen ließ, konnte
mit ihr Gliedmaßen und Köpfe abtrennen oder sogar einen Leib zerteilen. Die
Klingen schnitten sich durch jedes Metall und ließen sich nur mit Liqnite unbrauchbar
machen, das aber im Gefecht nicht eingesetzt werden konnte. Die
Liqnite-Kanister wurden erst herausgeholt, wenn der Kampf beendet war, um die
Waffen des Feindes zu vernichten. Ein Sprühstoß aus flüssigem Stickstoff ließ
jedes Metall vor Kälte so spröde werden, dass eine Klinge mit einem einzigen Fußtritt
zerbrach.
    Echvehnurth quollen aus den
Gräben der Senke und stürmten auf die Dancers zu. Etliche wurden von den wirbelnden
Klingen der Angreifer so mühelos niedergemäht, als seien sie nichts weiter als
Getreidehalme. Arme und Köpfe flogen durch die Luft, Blut spritzte aus
klaffenden Wunden, verstümmelte Leiber fielen wie nasse Säcke zu Boden. Ein
paar Gewehre wurden abgefeuert, aber von einer echten Gegenwehr waren diese
Reaktionen weit entfernt.
    Soneka lief los. »Wacht auf!
Wacht auf!«, schrie er. »Schießt sie nieder! Benutzt eure Waffen! Lasst sie
nicht hereinkommen!«
    Doch das war dem Gegner längst
gelungen. Der nächtliche Sand war mit Geno-Leichen und Leichenteilen übersät.
In der warmen Luft hing ein feiner Nebel aus verspritztem Blut. Soneka konnte
ihn tatsächlich schmecken. Sein Hörvermögen war zurückgekehrt, und nun wurden
seine Ohren mit dem Lärm des Gemetzels und den Schreien seiner Leute
bombardiert.
    Er rannte weiter, mit einer
Hand feuerte er seinen Karabiner ab, mit der anderen zog er sein
Schwertbajonett. Ein Echvehnurth lief auf ihn zu, aber Soneka schoss ihm das
Gesicht weg.
    Der Mann wurde durch die Wucht
des Treffers nach hinten geschleudert. Eine Falx wurde geschwungen, und Soneka machte
einen Schritt zur Seite, wobei er dem Träger der Waffe zugleich die Beine
wegzog, damit der auf dem Rücken landete. Ehe er sich wieder aufrichten konnte,
trieb Soneka dem Nurthener das Bajonett in den Rumpf.
    Dann ließ sich Soneka auf ein
Knie niedersinken, hob den Karabiner so hoch, dass dessen kurzer Lauf auf der
Gabel des Hefts ruhte, und schaltete mit gezielten Schüssen zwei weitere Feinde
aus. Ihre rosa Roben umwehten sie, als sie rücklings zu Boden geschleudert wurden.
Lon war wieder an Sonekas Seite, diesmal von drei weiteren Männern begleitet,
die alle ununterbrochen ihre Gewehre abfeuerten. Die Projektile zuckten als
grelle Lichtpfeile durch die Luft, ehe sie ihre Ziele trafen. Ein Echvehnurth
ging in Flammen auf, während er hinfiel, einem anderen wurde der ganze
Brustkasten aufgesprengt.
    »Dancers, Dancers! Hier sind
die Dancers!«, brüllte Soneka, während er auf den Gegner feuerte.
    »CR19! Wir benötigen hier
Hilfe! Sofort! Massiver Angriff!«
    »Verstanden, Dancers«, hörte er
einen Uxor antworten.
    »Wir wissen Bescheid. Einheiten
werden Ihrer Position zu-gewiesen.«
    »Jetzt!«, rief Soneka. »Jetzt!
Wir werden hier abgeschlachtet!«
    Einer der Männer neben ihm sank
plötzlich zu Boden, vom Schädel bis zu den Lenden hatte ihn eine feindliche
Klinge glatt durchtrennt. Sein Blut wurde in alle Richtungen aus seinem Leib
gepresst. Soneka drehte sich um und sah, wie ein Echvehnurth erneut mit der Falx
zum nächsten Schlag ausholte. Hastig hob Soneka sein Schwertbajonett, um den
drohenden Treffer abzuwehren.
    Die lange Klinge der Falx, die
im violetten Dämmerlicht nur als Schemen aus bläulichem Metall wahrzunehmen
war, schnitt sich durch Sonekas Hand und trennte alle Finger und die obere
Hälfte

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