DGB 07 - Legion
Befehl auf
irgendeine Weise falsch auszulegen?«
Er schüttelte den Kopf. Als ob
er das tun würde!
»Ich rate Ihnen, lassen Sie
sich nicht irgendetwas Cleveres einfallen. Gute Nacht, Hetman.«
»Gute Nacht, Uxor.«
Honen klapperte auf ihren hohen
Absätzen davon und sandte mit ihrem 'cept einen Befehl aus. Ihre Adjutantinnen
hielten einen Moment lang inne, musterten Bronzi finster und folgten ihr.
»Ja, starrt mich nur an,
solange ihr wollt, ihr blonden Miststücke«, murmelte Bronzi und trottete zurück
zur Unterkunft.
»Tche?«, rief er.
»Ja, Het?«
»Stell ein Erkundungsteam
zusammen, das in zehn Minuten bereit sein soll.«
Tche seufzte betont laut.
»Ist das genehmigt, Het?«, wollte
er wissen.
»Aber auf jeden Fall. Die Uxor
persönlich hat gesagt, dass sich von uns keiner da draußen herumtreiben soll.
Also sag den Jungs, sie sollen sich auf einen geordneten, professionellen
Ausflug gefasst machen. Das wird mal eine Abwechslung für sie sein.«
»Also kein Herumtreiben?«
»Das würde ich nie tun.
Geordnet, Tche, und professionell. Verstanden?«
»Ja, mein Herr.«
Bronzi zog die Stiefel an und
legte sich den Waffengurt wieder um. Dann wurde ihm bewusst, dass er pinkeln
gehen musste.
»Fünf Minuten«, sagte er zu dem
Bashaw.
Er begab sich zur Latrine,
einer stinkenden Zementgrube ein Stück weiter den Gang entlang, öffnete den Gürtel
und seufzte, während er seine Blase entleerte. Nicht weit entfernt duschten
Männer im Gemeinschaftsbad, und aus einem der anderen Truppenquartiere war zu hören,
wie jemand mit viel Inbrunst ein Lied sang.
»Sie bleiben heute Abend, wo
Sie sind«, erklärte auf einmal eine Stimme hinter ihm.
Bronzi versteifte sich sofort.
Es war eine ruhige, aber energische Stimme, leise und doch eindringlich.
»Ich glaube, ich führe erst mal
das zu Ende, womit ich gerade beschäftigt bin«, gab er betont gelassen zurück,
ohne sich umzudrehen.
»Sie werden heute Abend
hierbleiben. Keine Tricks, keine Spielchen. Die Regeln werden nicht nach
Belieben ausgelegt. Sind wir uns da einig?«
Bronzi zog den Gürtel zu und
drehte sich um.
Hinter ihm stand der
Spezialist. Gemächlich veränderte Bronzi seine Haltung, bis er dem Mann ins
Gesicht sehen konnte. Terra, war er riesig. Ein Monster von einem Mann. Die
Gesichtszüge des Spezialisten waren im Schatten seiner Sturmmaske verborgen,
die vor dem Wüstenstaub schützte. »Soll das eine Drohung sein?«, fragte er.
»Sehe ich tatsächlich aus, als
müsste ich erst noch jemandem drohen?«, gab der Spezialist zurück.
Bronzi kniff die Augen
zusammen. Man konnte ihm viel nachsagen, aber nicht, dass er zurückhaltend war.
»Sie können sich gern eine Abreibung abholen, wenn Sie die wollen.«
Der Spezialist begann zu
lachen. »Ich bewundere Ihren Mut, Hetman. Bronzi, richtig? Ich habe schon von Ihnen
gehört. Mehr Schneid im kleinen Finger als eine ganze Kompanie.«
Obwohl sein Puls raste, brachte
Bronzi ein Lächeln zustande. »Ich könnte Sie ganz ordentlich zurichten, Sohn.
Das wäre für mich kein Problem.«
»Sie könnten es versuchen«,
konterte der Spezialist. »Das würde ich auch, sollten Sie wissen.«
»Ja, ich habe so ein Gefühl,
dass Sie das tatsächlich würden. Ich möchte einem Freund keinen Schaden
zufügen. Lassen Sie mich etwas erklären. Heute Nacht spielen sich Dinge ab, in
die Sie sich nicht einmischen dürfen. Enttäuschen Sie mich nicht, indem Sie
heute Nacht irgendetwas anstellen. Sie werden es schon bald verstehen, aber für
den Augenblick muss Ihnen mein Wort genügen.«
Bronzi wandte den Blick nicht
von seinem Gegenüber ab.
»Das könnte ich. Ich könnte
Ihnen vertrauen, wenn Ihr Gesicht zu sehen wäre oder wenn ich Ihren Namen
wüsste.«
Der Spezialist hielt inne, und
einen Moment lang glaubte Bronzi, er würde ihm tatsächlich sein Gesicht zeigen.
»Ich werde Ihnen meinen Namen
nennen«, sagte er schließlich.
»Ja?«
»Mein Name ist Alpharius.«
Bronzi zwinkerte ein paarmal.
Sein Mund war plötzlich wie ausgetrocknet. Sein Herz raste so schnell, dass sein
ganzer Körper erzitterte.
»Lügner! Sie sind ein Lügner!
Sie erzählen mir nur irgendwelchen Mist!«
Ein greller Lichtblitz tauchte
den Raum für eine Sekunde in gleißend weißes Licht, und dann folgte ein tiefes,
dröhnendes Grollen. Bronzi eilte zu einem der Sehschlitze in der Mauer.
Draußen in der Dunkelheit waren
hinter dem Hügelkamm die Explosionen einer massiven Schlacht zu erkennen.
Ein unglaubliches Feuergefecht
spielte
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