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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Solidarität der Legionen untereinander ... diese
Worte hatten sich mit einem Mal in seinem Mund in Asche verwandelt. Er hatte
seine Brüder zurechtgewiesen, weil sie leise Kritik an einer anderen Legion
äußerten. Und jetzt waren sie in ein Gefecht mit ihnen verwickelt worden. Nein,
sie waren keine World Eaters. Sie waren nicht die mordlüsternen Blutvergießer,
die Antiges beschrieben hatte. Sie waren die treuen Diener des Imperators, und
angeblich waren sie auch dessen energischste und unerschütterlichste Anhänger.
    Wie weit reichte dieser Verrat
wohl? Beschränkte er sich lediglich auf dieses Schiff? Oder war die gesamte
Legion davon betroffen? Angesichts eines Schiffs, das vom Mechanicum geschaffen
worden war, musste es die Genehmigung des Mars haben. Wusste man dort, dass die
Word Bearers desertiert waren? Eine solche Sache konnte nicht geduldet werden.
Während diese Fragen durch seinen Kopf rasten, konnte Cestus noch immer nicht
glauben, was um ihn herum geschah. Es kam ihm nicht real vor. Aus seinem
Unglauben entstanden Zorn und der Wunsch nach Vergeltung.
    »Brechen Sie dieses Schiff in
Stücke«, befahl Cestus im Brustton der Überzeugung, das einzig Richtige zu tun.
Er konnte die Schockwellen spüren, als auch die Nicht-Astartes mit Entsetzen zu
verstehen begannen, was sie da soeben miterlebt hatten. Er würde ihnen zeigen,
dass wahre Diener des Imperators keine Verräter tolerierten und dass jede
Ketzerei rigoros verfolgt wurde. Cestus' eigene Gefühle und die Konsequenzen
dessen, was gerade deutlich geworden war, würden noch warten und später
ergründet werden müssen. »Senden Sie sofort astropathische Nachrichten an
Macragge und Terra«, fügte er noch hinzu. »Die Söhne Lorgars werden sich dafür
verantworten müssen. Admiral Kaminska, Sie haben das Kommando.«
    »Wie Sie wünschen, Milord«,
erwiderte Kaminska, die alle Mühe hatte, angesichts einer solchen Entwicklung
kühle Gelassenheit zu wahren. Sie drehte sich mit ihrem Kommandothron um,
während sich die Anzeigen auf den Monitoren ringsum veränderten, um die
Umgebung um das Schiff aus allen Winkeln zu zeigen.
    »Kapitän Vorlov, sind Sie
bereit?«
    »Jederzeit, Admiral.« Sein
Enthusiasmus war nicht zu überhören, obwohl das Kom-System der Flotte immer
wieder von Statik überlagert wurde.
    »Folgen Sie der Abnehmender
Mond . Wenn sie sich weiter auf das Astartes-Schiff konzentrieren, machen
Sie vor ihnen eine Kehre und jagen Sie ihnen eine kräftige Breitseite vor den
Bug, und dann machen Sie, dass Sie davonkommen, damit ihre Schützen mit uns
genug beschäftigt sind. Ich schicke Ihnen die Eskortschiffe hinterher, die wir
noch haben. Im Namen des Imperators.«
    »Zu Befehl, Admiral«, gab
Vorlov genüsslich zurück.
    »Hauptantrieb auf volle
Leistung, alle Mann auf Gefechtsstation. Passen Sie auf unser Heck auf,
Admiral, dann wird die Grenzenlos diese Schweine zerlegen. Im Namen des
Imperators.«
    »Herr Castellan!«, rief
Kaminska und beendete die Kom-Verbindung zur Grenzenlos. Der Waffenmeister der Streitbar tauchte auf dem Schirm auf. Hinter ihm auf dem Waffendeck eilten seine Matrosen
hin und her.
    »Eine Lanzensalve, wenn Sie so
freundlich wären«, sagte sie.
    »Laden Sie die Bugschächte mit
Plasma-Torpedos, aber feuern Sie sie noch nicht ab. Ich möchte gern ein Ass im
Ärmel haben.«
    »Zu Befehl, Admiral«, kam die
knappe Antwort von Waffen-meister Castellan, der ebenso knapp salutierte, ehe
der Bildschirm dunkel wurde.
     
    Cestus sah mit an, wie auf der
Brücke das organisierte Chaos um sich griff. Jedem Besatzungsmitglied kam eine
genau festgelegte Aufgabe zu, indem es Befehle weitergab, Sensorium oder Bild-schirme
überwachte oder winzige Kurskorrekturen vornahm.
    Einer der Tische auf der Brücke
faltete sich zu einer Sternenkarte auseinander, auf der holographische Abbilder
bewegt wurden, die die relativen Positionen aller Schiffe dieser Flotte
darstellten.
    »Verlogene Hurensöhne«, fauchte
Brynngar.
    »Das wird Lorgar den Kopf
kosten.«
    Cestus sah mit an, wie sich die
Nackenhaare des Space Wolf sträubten. In dieser betrübten Stimmung und dazu in
den düsteren Schein der Gefechtsbeleuchtung getaucht nahm sein Gesicht einen
barbarischen Ausdruck an. »Schießt ein Loch in den Rumpf, und ich werde die
Söhne von Russ an Bord bringen«, knurrte er unheilvoll. »Lass die Wölfe von
Fenris sie ausweiden, dann werde ich anschließend höchstpersönlich das noch
schlagende Herz herausreißen.«
    Brynngar räusperte sich

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