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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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auf dem Knauf seines
Kurzschwerts ruhen.
    »Keinen Schritt weiter,
Bruder«, warnte er.
    Skraals Hand schwebte über der
Kettenaxt, doch dann schnaubte er nur verächtlich und gab schließlich auf. Das
war nicht der Kampf, auf den er es abgesehen hatte.
    Brynngar rollte sich zur Seite
und war gleich wieder auf den Beinen, aber der Hauptmann der Ultramarines war
schneller und stellte sich schützend vor den Thousand Son, wobei er eine leicht
gebeugte Haltung einnahm, um seine Kampfbereitschaft zu unterstreichen.
    »Aus dem Weg, Cestus«, brummte
Brynngar.
    Cestus rührte sich nicht von
der Stelle, sondern sah den Space Wolf unbeeindruckt an.
    »Mach schon«, legte Brynngar
nach, dessen leiser Tonfall nun noch bedrohlicher klang.
    »So verhalten sich Astartes
nicht«, konterte Cestus ruhig und fast gelassen.
    Hinter ihm richtete sich Mhotep
auf, der noch ein wenig wacklig auf den Beinen war, seinen Angreifer aber
dennoch trotzig anschaute.
    »Du wolltest sagen: So
verhalten sich Astartes von Guillaumes Legion nicht«, gab Brynngar zurück.
    »Selbst wenn — ich befehlige
dieses Schiff und führe diese Mission an«, versicherte Cestus ihm. »Und wenn du
Probleme damit hast, dass ich hier das Kommando habe, dann wirst du diese
Probleme mit mir klären.«
    »Er verstößt gegen den Erlass
des Imperators, und trotzdem verteidigst du ihn!«, brüllte Brynngar ihn an und
kam einen Schritt nach vorn. Als ihm bewusstwurde, dass das Kurzschwert des
Ultramarines gegen seine Kehle drückte, blieb er stehen.
    »Sollte Mhotep auf Vorwürfe
antworten müssen, dann wird das auf meine Anordnung hin und in einem
ordentlichen Verfahren geschehen«, betonte Cestus, ohne die Klinge zu bewegen.
    »Die barbarischen Gesetze von
Fenris werden auf diesem Schiff nicht anerkannt, Schlachtenbruder.«
    Wieder knurrte Brynngar, als ob
er überlegte, wie seine Chancen standen. Letztlich gab er auf. »Du bist nicht
mein Bruder«, warf er Cestus an den Kopf, machte auf dem Absatz kehrt und
verließ den Warteraum.
    »Das ist ja ganz hervorragend
gelaufen«, meinte Antiges und seufzte erleichtert. Ihm hatte die Vorstellung
ganz und gar nicht gefallen, gegen einen von Angrons Legion anzutreten, und
ebenso unbehaglich war ihm bei dem Gedanken an eine Auseinander-setzung
zwischen Brynngar und Cestus gewesen.
    »Sarkasmus steht dir nicht,
Antiges«, brummte Cestus. Brynngar war sein Freund. Bei zahllosen Feldzügen
hatten sie Seite an Seite gekämpft, und der alte Wolf hatte ihm öfter als
einmal das Leben gerettet. Auch Antiges schuldete ihm aus ähnlichen Gründen
Dank.
    Indem Cestus dazwischengegangen
war, hatte er seine Ehre besudelt. Aber er hätte andererseits auch nicht Mhotep
vor-verurteilen können, ohne dass es einen Beweis für sein angebliches
Fehlverhalten gab. Cestus musste allerdings zugeben, dass seine Vision von
Macragge in der Reaktorkammer auf Vangelis möglicherweise seine Entscheidungen
beeinflusste.
    »Ich bin Ihnen dankbar,
Cestus«, erklärte Mhotep und strich sein Gewand glatt.
    »Seien Sie das lieber nicht«,
herrschte der Ultramarine ihn an, zum Teil aus Verärgerung über sich, dass er
solche Selbstzweifel verspürte. Als er sich zu dem Thousand Son umdrehte, war
sein Blick kalt und abweisend. »Es ist noch nicht vorbei, und ich bin auch noch
nicht mit Ihrer Erklärung zufrieden, was die Ereignisse am Dock angeht. Sie
werden in Ihrem Quartier bleiben, bis wir den Warp verlassen haben und ich Zeit
finde zu entscheiden, was geschehen soll.« Dann wandte er sich an Antiges.
    »Admiral Kaminska soll den
neuen Wachoffizier und einen Trupp herschicken, die Hauptmann Mhotep zu seinem
Quartier be-gleiten.«
    Antiges nickte knapp und machte
sich auf den Weg zur Brücke.
    »Einen Trupp Wachleute könnte
ich mühelos außer Gefecht setzen und mich diesem Befehl widersetzen«, ließ Mhetop
den Ultramarine wissen und hielt dessen Blick stand.
    »Ja, das könnten Sie«, stimmte
Cestus ihm zu. »Aber das werden Sie nicht tun.«
     
    »Da sag nochmal einer«,
murmelte Zadkiel, »der Warp hätte keine Fantasie.«
    Vor Admiral Zadkiel, der seine
Privatgemächer verlassen und sich in die Cathedra der Tosender Abgrund begeben hatte, standen die Word Bearers in Reih und Glied versammelt. Ihre
Anwesenheit in der Kammer war ein Echo dessen, was er beim Stapellauf des
Schiffs auf Thule erlebt hatte. Es war ein Anblick, der Zadkiel mit einem
Machtgefühl erfüllte.
    Die Krieger repräsentierten die
Siebte Kompanie des Quillborn-Ordens, eine jener

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