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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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    Sein neues Leben begann im Stehen, umgeben von kalter Dunkelheit und staubiger Luft.
    Metall knirschte auf Metall; eine abrupte Anfahrbewegung brachte den Boden unter seinen Füßen zum Schwanken. Der Ruck kam so plötzlich, dass er hinfiel und auf Händen und Knien rückwärtskroch. Trotz der kalten Luft stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Er stieß mit dem Rücken gegen eine harte Metallwand und rutschte daran entlang, bis es nicht mehr weiterging. Er hockte sich in die Ecke, zog die Knie an den Körper und hoffte, dass seine Augen sich bald an die Dunkelheit gewöhnen würden.
    Mit einem weiteren Ruck fuhr der Raum schwankend nach oben wie ein Aufzugkorb in einem Kohlebergwerk.
    Hartes Knirschen von Ketten und Flaschenzügen wie in einer alten Stahlfabrik erfüllte den Raum und hallte mit einem hohlen, blechernen Echo von den Wänden. Der stockdunkle Aufzug schwankte so stark hin und her, dass sich dem Jungen der Magen umdrehte. Ein Geruch von verbranntem Öl machte alles noch schlimmer. Er hätte am liebsten vor Angst geweint, aber es kamen keine Tränen; er konnte nur dasitzen, allein, und warten.
    Ich heiße Thomas , dachte er.
    Das … das war das Einzige, was er über sich selbst wusste.
    Er verstand nicht, wie das möglich war. Sein Gehirn funktionierte einwandfrei, er war sich über seine Lage völlig im Klaren. Fakten und Bilder, Einzelheiten und Erinnerungen an die Welt und wie sie funktionierte waren da. Vor seinem inneren Auge sah er Schnee auf Bäumen, wie er durch eine Straße voller Herbstlaub rannte, einen Hamburger aß, bleichen Mondschein auf einer Wiese, Schwimmen in einem See, den belebten Platz einer Großstadt, über den Hunderte von Menschen eilten.
    Und trotzdem wusste er nicht, woher er kam oder wie er in diesen dunklen Aufzug geraten war oder wer seine Eltern waren. Er kannte nicht einmal seinen Nachnamen. Bilder von Menschen tauchten in seinem Kopf auf, doch er erkannte niemanden, statt Gesichtern sah er nur verschwommene Farbflecken. Ihm fiel kein einziger Mensch ein, den er kannte, kein einziges Gespräch.
    Der schwankende Raum fuhr weiter nach oben. Nach einer Weile hörte Thomas das unentwegte Rasseln der Ketten nicht mehr, die ihn hochzogen. Minuten wurden zu Stunden, auch wenn es unmöglich zu sagen war, wie lang es schon so ging, da jede Sekunde ewig schien. Nein. Er war schlauer. Wenn er seinem Instinkt vertraute, dann würde er schätzen, dass er seit ungefähr einer halben Stunde aufwärtsfuhr.
    Auf einmal war seine Angst wie weggeblasen, wie ein Mückenschwarm im Wind, und eine riesengroße Neugier überkam ihn. Er wollte einfach nur wissen, wo er war und was mit ihm geschah.
    Mit einem Ächzen und Scheppern kam der Raum zum Stehen und Thomas wurde aus seiner Ecke auf den harten Boden geschleudert. Während er sich wieder aufrappelte, merkte er, wie der Raum immer weniger schwankte und schließlich zum Stehen kam. Es war totenstill.
    Eine Minute verging. Zwei. Er starrte in alle Richtungen, sah aber nichts als Dunkelheit, tastete sich noch einmal an den Wänden entlang und suchte nach einem Ausgang. Nichts, nur das kalte Metall. Er stöhnte vor Verzweiflung, was wie schreckliches Todesklagen von den Wänden widerhallte. Dann wurde es wieder still. Er schrie, bettelte um Hilfe, trommelte mit den Fäusten gegen die Wände.
    Nichts.
    Thomas verkroch sich wieder in seine Ecke, verschränkte die Arme und zitterte vor Angst. Er spürte ein bedrohliches Schaudern in der Brust, als ob ihm das Herz herausspringen wollte.
    »Hilfe … helft mir … doch!«, schrie er sich die Kehle wund.
    Über ihm war ein lautes Scheppern zu hören; vor Schreck verschluckte er sich und sah nach oben. An der Decke des Raums erschien eine gerade helle Linie, die immer breiter wurde. Ein schabendes Geräusch deutete darauf hin, dass zwei schwere Türen gewaltsam auseinandergezogen wurden. Nach so langer Zeit im Dunkeln tat ihm das Licht weh. Er wandte das Gesicht ab und hielt sich die Augen zu.
    Über sich hörte er Geräusche – Stimmen – und konnte vor lauter Angst kaum atmen.
    »Guckt euch den Strunk an.«
    »Wie alt ist er?«
    »Sieht aus wie Klonk im T-Shirt.«
    » Du redest Klonk, du Neppdepp.«
    »Mann, das stinkt nach Fuß da unten!«
    »Hoffe, du hattest eine schöne Anreise, Frischling.«
    »Rückfahrt ist nicht mehr, Alter.«
    Thomas war völlig verwirrt und voller Panik. Die Stimmen hallten verzerrt zu ihm herunter. Einige Worte waren ihm völlig unbekannt – andere klangen

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