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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Brandschutztür,
die das Innere der Reaktorhülle vom Rest der Station abschirmte. Zweifellos war
sie geschlossen worden, kaum dass die psionische Energiewelle der Astropathen
in das System übergesprungen war. Die Servos an der Tür waren inzwischen
durchgebrannt und präsentierten sich nur noch als Wirrwarr aus geschmorten
Kabeln und Geräteteilen.
    »Macht euch bereit«, brüllte
Cestus, ohne sich um das eisige Gas zu kümmern, dann fasste er die Tür an einer
Seite und versuchte, sie zur Seite zu schieben.
    »Aus dem Weg«, knurrte Brynngar
und nutzte seinen massigen Körper, um den Ultramarine wegzudrücken. Mit geübter
Lässigkeit zog er Felltooth und holte fast gemächlich mit der Runenaxt aus.
    »Es macht einfach keinen Spaß,
wenn der Feind still steht«, brummte er und spaltete die Brandschutztür mit
einem einzigen Schlag, wobei die Klinge Funken sprühte, als sie auf das Metall
traf.
    Dann steckte er die Waffe weg
und begann, mit beiden Händen das Metall nach außen zu biegen, bis eine Öffnung
entstanden war, die den Astartes genug Platz bot.
    Der Reaktor war eine wirbelnde
Masse aus leuchtender, blau-grüner Energie, die in sich selbst Wellen warf,
indem sie sich aus den Plasmaleitungen speiste, die um den Reaktor herum
verliefen wie Planeten auf einem exzentrischen Orbit um einen Stern. Die mit
schwarzen und lilafarbenen Streifen durchzogene Masse pulsierte, Trümmerstücke
von verkohlten Maschinen und Geräten fielen hinein und rollten umher. Eine
heiße Druckwelle, die Strahlung mit sich trug, erfasste die drei, und in
Cestus' Helmdisplay flammten weitere Warnsymbole auf, da die Sensoren auf der
Hülle seiner Rüstung aktualisierte Daten lieferten.
     
    »Und jetzt?«, brüllte Antiges,
um das Heulen des Reaktors zu übertönen.
    Cestus betrachtete die wabernde
Energie, dann musterte er den winzigen Raum, in dem der Reaktor mitsamt seiner
Bedienkonsole stand, die bereits fast vollständig zerstört war.
    »Wie viele Sprengladungen habt
ihr?«
    »Eine Handvoll
Fragmentgranaten, dazu drei Sprenggranaten, aber ich verstehe nicht«, antwortete
Antiges, dessen perplexe Miene hinter dem Helmvisier verborgen blieb.
    »Einen ganzen Gürtel voll mit
Sprenggranaten«, knurrte Brynngar. »Ich weiß zwar nicht so genau, was du
vorhast, Junge, aber du solltest besser bald damit anfangen.« Von einem außer
Kontrolle geratenen Reaktor in Stücke gerissen zu werden, war nicht das, was er
als Nachruf auf seinem Grabstein stehen haben wollte.
    »Wir lassen in der
Reaktorkammer alle Sprengladungen hoch-gehen, die wir haben«, erklärte Cestus,
der von seinem spontanen Plan mit jedem Moment überzeugter war.
    »Und so begraben wir den
Reaktor unter den Trümmern.«
    »Das würde auf der Station zu
katastrophalen Schäden führen«, hielt Antiges dagegen und drehte sich zu seinem
Hauptmann um.
    »Richtig, aber es würde die
Station nicht auslöschen«, sagte der.
    »Eine andere Wahl haben wir
nicht.«
    Gerade wollte er die Granaten
von seinem Gürtel ziehen, da kollabierte der Reaktor plötzlich wie ein
sterbender Stern, der zu einem Schwarzen Loch wurde. An die Stelle des Reaktors
trat eine in tiefem Lila leuchtende Sphäre, die wie eine Anzeige auf einem
defekten Bildschirm flackerte. Lila Blitze zuckten über die Oberfläche und
streckten sich nach Cestus' Rüstung aus, der daraufhin einen Schritt nach
hinten ging.
    Heulende Statik erwachte abrupt
zum Leben, und eine ungeheure Schallwelle schickte die drei Astartes zu Boden.
    Ein greller Blitz tauchte die
gesamte Kammer in gleißendes Licht und sorgte augenblicklich für eine
Überladung ihrer Helm-funktionen. Inmitten des blendend hellen Scheins sah
Cestus auf einmal ein Bild, so flüchtig und ungenau, dass es eine Illusion
hätte sein können, die von den überlasteten optischen Sensoren seines Helms
erzeugt worden war. Er blinzelte einmal, sah nur weißen Nebel und schüttelte
den Kopf, während er versuchte, erneut das Bild zu erfassen. Der Blitz erlosch,
und als Cestus wieder normal sehen konnte, verfolgte ihn noch das Nachbild des
Gesehenen an den äußersten Rändern seiner Netzhäute. Aber das Bild blieb
verschwunden, und der Reaktor war tot. Der Kern war dunkel geworden. Statische
Elektrizität ließ seine Oberfläche schwach leuchten, dann schrumpfte alles in
sich zusammen und schien völlig abrupt zu erstarren. Die Warnlampen in der
Reaktorhülle wurden schwächer, dann erloschen sie schließlich.
    »Was in Terras Namen ist denn
da passiert?«, wunderte

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