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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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wisst, es ist unsere Bestimmung«, brüllte Zadkiel, während er von einem
Podest aus Obsidian mit großen Gesten und ebenso großem Eifer seine Predigt
hielt. Die in seinen aristokratischen Gesichtszüge und den kahlrasierten
Schädel eingeritzte Schrift verlieh seinem Vortrag einen Tiefgang, den er
eigentlich gar nicht nötig hatte. Seine eindringlichen grauen Augen
vermittelten zugleich Vehemenz und Überzeugung.
    Barocke Panzerhandschuhe
umhüllten die Fäuste, mit denen Zadkiel den Rand seines Pults umfasste, um eine
eindringliche Haltung einzunehmen. Er trug seine komplette Gefechtsrüstung,
einen neuen Anzug aus karmesinrotem Keramit, der erst noch die Narben des
Kampfs davontragen musste. Versehen mit den Hörnern von Colchis — zu Ehren der
Heimatwelt des Primarchen und das Symbol einer stolzen und erhabenen Herkunft —
stand diese Rüstung für jene neue Ära, von der Zadkiel gesprochen hatte.
    Der Legion der Word Bearers war
ihre wahre Natur zu lange versagt worden. Nun hatte sie das Scheinbild von
Gehorsam und Kapitulation abgestreift, jene Fallstricke von Kompromiss und
Leugnung. Ihre neue Servorüstung, die frisch aus den Schmieden des Mars
geliefert und mit den Episteln von Lorgar graviert worden war, lieferte den
Beleg für diese Vereinbarung. Die granitgrauen Rüstungen mit ihrer
vorgetäuschten Ignoranz waren im Herzen des Olympus Mons zerstört worden, und
nun, gehüllt in das Gewand der Erleuchtung, würden sie wiedergeboren werden.
    Ein karmesinrotes Meer
erstreckte sich vor Zadkiel, während er erhobenen Hauptes hinter dem steinernen
Pult stand. Tausend Astartes hatten ihre Augen pflichtbewusst auf ihn
gerichtet, ein kompletter Orden, unterteilt in zehn Kompanien zu je hundert
Kriegern, an deren Spitze der jeweilige Hauptmann stand. Alle lauschten
andächtig seinen Worten.
    Die Legionäre gaben in ihren
Servorüstungen ein prachtvolles Bild ab, in den gepanzerten Fäusten hielten sie
die Bolter zum Salut erhoben, als würden sie Heiligenstatuen in die Luft
strecken.
    Zadkiels Rüstung war ein Abbild
dessen, was seine Krieger trugen, lediglich mit dem Unterschied, dass sein
Panzer behängt war mit Gebetspergamenten, angesengten Überresten von Vellum,
das mit Schlachtenlitaneien beschrieben war, und mit blutver-schmierten Seiten,
die man aus Vergeltungspredigten gerissen hatte. Wenn er sprach, geschah das
mit der eifrigen Überzeugung der Rhetorik, die er zur Schau stellte.
    »Achtet die Macht des Wortes,
und ihr wisst, es ist unsere Bestimmung«, bekräftigten die Versammelten
lautstark wie ein Mann.
    »Wir haben unsere Lanze der
Vergeltung! Jagen wir sie ins Herz von Guillaume und seiner Legion aus
Schwächlingen«, rief Zadkiel, der von seinen eigenen bissigen Ausrufen
mitgerissen wurde. »Lange haben wir auf den Moment gewartet, um uns zu rächen.
Lange Zeit mussten wir im Schatten verharren!«
    Er trat vor, sein stählerner
Blick spornte seine Krieger zu größerer Beharrlichkeit an. »Jetzt ist die Zeit
gekommen«, sagte er und schlug mit der geballten Faust auf das Pult, um seinen
Worten mehr Nachdruck zu verleihen. »Wir werden die Falschheit ebenso ablegen
wie die Fesseln unseres vorgetäuschten Gehorsams«, knurrte er, als würden die
Worte einen bitteren Geschmack in seinem Mund hinterlassen. »Lasst uns unsere
Mäntel ablegen und unseren wahren Ruhm enthüllen! Brüder, wir sind die Träger
des Wortes, die Söhne von Lorgar. Lasst die feurigen Worte unserer dunklen
Apostel vergiftete Klingen in den Herzen der Schoßhunde des falschen Imperators
sein. Werdet Zeuge unseres Aufstiegs«, sagte er und drehte sich zu dem großen
Torbogen hinter ihm um.
    Durch das gehärtete Plexiglas
der Kuppel war ein riesiges Schiff zu sehen, das die ganze Aussicht
beherrschte. Umgeben war es von komplexen Maschinen, die so wirkten, als hätte
man die Gerüste, die den Heerscharen von Dienern und Ingenieuren Platz bot,
erst um das Schiff herum errichtet, als das bereits fertiggestellt war. Aus
dicken, verstärkten Schläuchen wurde permanent der pneuma-tische Druck
abgelassen, der erforderlich war, um das monströse Schiff in Position zu
halten.
    Cathedren streckten sich auf
der reich verzierten Hülle in die Höhe, ihre Türme schienen wie gekrümmte
Finger nach den Sternen zu greifen. Die Schiffspanzerung war so dick, dass sie
sogar dem konzentrierten Beschuss durch eine komplette Laserbatterie
standhalten konnte. Tatsächlich war es sogar ganz bewusst so konstruiert
worden, um einer solchen Situation

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