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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Zerstörung würde zwar nicht unbemerkt bleiben, doch
sie war so unbedeutend, dass jede Untersuchung Monate in Anspruch nehmen würde,
ehe sie ein Ergebnis hervorbrachte, das man bewerten konnte. Lange Zeit würde
niemand das Ding entdecken, das auf der Oberfläche dieses Asteroiden geschaffen
worden war.
    Und wenn es geschah, würde
alles bereits zu spät sein.
    Viel Technologie war mit der
Vernichtung von Thule zerstört worden.
    Ein hoher Preis für die absolute
und sichere Geheimhaltung.
    Letztlich war der Wille des
Fabrikator-Generals erfüllt worden — nämlich der Tod Thules.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zwei
    Hektors Schicksal
    Brüder von Ultramar
    Im Lager des Wolfs
     
     
    IM RECLUSIUM WAR ES DUNKEL.
Bruder-Kapitän Hektor atmete beherrscht, als er abermals mit seinem Kurzschwert
zustach.
    Er ließ einen Schlag mit seinem
Gefechtsschild folgen, dann wand er seinen Körper aus der Angriffshaltung, um
anzutäuschen. In tief geduckter Stellung umgab ihn die Schwärze des
kapellengleichen Vorraums, während er auf dem Absatz herumwirbelte und das
Manöver in der entgegengesetzten Richtung wiederholte: Hieb, Stoß, Blockade,
Stoß; Schlag, Täuschung, Kehre und Wiederholung des Ganzen, immer und immer
wieder wie ein stoffliches Mantra. Mit jedem weiteren Durchgang fügte er ein
Element hinzu: hier eine Riposte, dort einen stürmischen Hieb.
    Die Zyklen steigerten sich in
ihrer Geschwindigkeit und Ein-dringlichkeit, die Dunkelheit schärfte seine
Konzentration und half ihm, schneller und komplexer zu kämpfen. Von da an würde
er allmählich wieder langsamer werden, bis er völlig zur Ruhe gekommen war.
    Wie erstarrt stand Hektor da,
wahrte weiter die Kontrolle über seine Atmung und kam zum Abschluss seines
Trainingspro-gramms.
    »Licht«, befahl er, woraufhin
sich zwei kunstvoll verzierte Lampen einschalteten, die einen spartanisch
eingerichteten Raum erkennen ließen.
    Hektor trug nur Sandalen und
einen Lendenschurz, im Kunstlicht schimmerte der Film aus Schweißperlen, der seine
Haut überzog.
    Die Kurven seiner verbesserten
Muskulatur wurden von diesem Lichtschein betont. Er gönnte sich einen Moment
der inneren Einkehr und betrachtete seine gespreizten Hände, große, kraftvolle
Hände, die keine einzige Narbe aufwiesen. Die rechte Hand ballte er zur Faust.
    »Ich bin das Schwert des
Imperators«, flüsterte er und ballte auch die andere Faust. »Durch mich wird
sein Wille umgesetzt.«
    Zwei Akoluthen in ihren
Gewändern warteten geduldig im Schatten. Kapuzen verdeckten ihre augmetischen
Veränderungen sowie alle anderen offensichtlichen Missbildungen. Selbst wenn man
sie mit dem riesigen Muskelpaket verglich, als das sich ein Astartes
präsentierte, erschienen sie winzig.
    Hektor ignorierte deren
Unterwürfigkeit, während er die Gurte löste, mit denen der Gefechtsschild an
seinem Arm gehalten wurde.
    Den Schild übergab er zusammen
mit dem Kurzschwert seinen Akoluthen. Während die sich leise in den
Halbschatten am Rand des Raums zurückzogen, blieb sein Blick auf den Boden
gerichtet.
    Ein »U« war in Silber auf einer
kreisrunden Fläche in der Mitte des Raums eingraviert. Hektor stand genau im
Zentrum, also exakt dort, wo er mit seinen Übungen begonnen hatte.
    Er gestattete sich ein Lächeln,
während er seinen Dienern ein Zeichen gab, damit sie ihm die Rüstung brachten.
    Ein bedeutender Tag näherte
sich mit Riesenschritten.
    Lange war es her, dass er die
anderen Ultramarines zuletzt gesehen hatte. Er und fünfhundert seiner
Schlachtenbrüder waren drei Jahre lang weit von ihrer Heimat Ultramar entfernt
gewesen, da sie dem Imperator bei dessen Großem Kreuzzug halfen, mit dem er der
Galaxis Erleuchtung bringen und zugleich die verlorengegangenen Kolonien der
Menschheit wieder unter seine Kontrolle bringen wollte, indem er sie gegen die
Vektaten von Arkenath antreten ließ. Bei diesen Vektaten handelte es sich um
eine abweichende Kultur, einen nichtmenschlichen Überverstand, der die Menschen
auf Arkenath versklavt hatte. Hektor und seine Schlachtenbrüder hatten das Joch
zerschlagen, unter dem die menschlichen Bewohner litten, und dabei die Vektaten
vernichtet.
    Die Menschen fühlten sich dem
Imperium verpflichtet und stellten ihre Dankbarkeit deutlich zur Schau, da sie
froh darüber waren, endlich von den Tyrannen befreit zu sein.
    Es war ein erbitterter Krieg
gewesen, und die Faust von Macragge war in brutale Gefechte mit

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