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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Pandämonium
auf dem Waffendeck zu erfassen, da sich im nächsten Moment ein Sprengkopf aufs
medizinische Deck verirrte und alles in einem gleißenden Lichtblitz verglühen
ließ.
    Ganze Serien von Explosionen
rissen riesige Löcher ins Innere der Abnehmender Mond und verwandelten
komplette Abschnitte in kochendes Metall, während Hunderte Crewmitglieder in
der Kälte des leeren Alls starben, als die strukturelle Integrität des Schiffs
zusammenzubrechen begann.
     
    »Berichten Sie!«, befahl
Mhotep, der sich an seinem Kommandothron auf der Brücke festklammerte, während
um ihn herum das Schiff zusammenbrach. Teile der Verkleidung lösten sich,
dahinter kamen nacktes Metall und elektrische Leitungen zum Vorschein, die vor
Überlastung Funken sprühten.
    Die Brückenbeleuchtung
flackerte immer wieder, da die Energieversorgung der Abnehmender Mond durch laufend neue Schäden auf allen Decks ins Schwanken geriet. Mhoteps Crew
gab sich alle Mühe, Ruhe und Ordnung zu bewahren, doch der Angriff war schnell
und mit weitreichenden Folgen abgelaufen.
    »Massive interne und sekundäre
Explosionen«, erwiderte Offizier Ammon, der Mühe hatte, mit den
Schadensmeldungen mitzu-halten, die auf seinem Monitor eingingen, und sie an
Mhotep weiterzugeben. »Plasma-Austritt bei Reaktor sieben, Waffencrews melden
sich nicht, und die medizinische Abteilung hat schwere Schäden davongetragen.«
    »Tertiäre Schilde wurden
durchdrungen«, sagte Mhotep, als das Schiff-zu-Schiff-Kom knisternd und
krachend zum Leben erwachte.
    »Mhotep, geben Sie mir sofort
einen Statusbericht! Hier ist Hauptmann Cestus.« Die Treffer hatten auch die Kom-Antennen
in Mitleidenschaft gezogen, was für starkes statisches Rauschen sorgte und die
Stimme des Ultramarine verzerrt klingen ließ.
    »Wir sind verletzt, Hauptmann«,
gab Mhotep finster zurück.
    »Irgendeine
Mechanicum-Technologie, von der ich noch nie gehört habe, hat uns von innen
heraus verbrannt.«
    »Unser Lanzen feuern mit aller
Kraft«, ließ Cestus ihn wissen.
    »Können Sie den Kampf
fortsetzen?«
    »Aye, Sohn von Macragge, wir
sind hier noch nicht fertig.«
    Wieder statisches Rauschen,
dann war das Kom tot.
    Die Brücke der Abnehmender
Mond wurde überschwemmt von Meldungen aus allen Abteilungen des Schiffs.
Manche wurden ruhig und sachlich erstattet, sie berichteten von kleineren
Schäden an zweitrangigen Systemen. Andere Berichte waren von Hektik und Panik
erfüllt, so zum Beispiel die aus der Umgebung von Plasmareaktor sieben. Wieder
andere waren völlig unverständlich, zum Teil, weil das Feuer alles übertönte,
zum Teil aber auch, weil es sich um die letzten Worte jener Männer und Frauen
handelte, die qualvoll ums Leben kamen.
    »Achtung, Hauptmann, sie drehen
bei.« Chefnavigator Cronos' Stimme klang erschreckend ruhig, als sie aus dem
internen Kom-System ertönte. Mhotep warf einen Blick auf die taktische
Holo-Darstellung oberhalb der Kommandokonsole. Die Tosender Abgrund änderte ihren Kurs. Der Lanzenbeschuss durch die Streitbar verursachte
erste Schäden, also brachte sich das riesige Schiff in eine Position, die es
ihm erlaubte, dem Angriff den massiv gepanzerten Bug zu zeigen.
    »Was für eine verschrobene Idee
von diesem Word Bearer«, meinte Mhotep. »Er glaubt, wir werden wie ein Schakal
davonlaufen, dabei hat er nur eines geschafft, nämlich sich den Zorn von
Prospero zuzuziehen! Herr Cronos, manövrieren Sie uns vor seinen Bug. An die
Waffendecks an Backbord und Steuerbord, halten Sie sich für eine rotierende
Breitseite bereit.«
     
    Die Abnehmender Mond rotierte erhaben, so als würde sie hochkant vor der Tosender Abgrund stehen. Das Schiff der Word Bearers hatte bislang keine Reaktion gezeigt, ihr
stumpfer Bug zeigte nach wie vor auf den beschädigten Angriffskreuzer.
    Tiefe Kerben, die wie
unleserliche Signaturen wirkten, waren von den Laserbatterien der Streitbar in die Bugpanzerung des Verräterschiffs geschnitten worden. Ein wahnsinnig
anmutendes, schraffiertes Feld aus karmesinroten Laserstrahlen zuckte mit
pyrotechnischer Intensität zwischen den beiden Schiffen hin und her, lautloses
Aufflackern der Schilde deutete dabei auf die absorbierten Treffer hin.
    Verirrte Salven jagten an der Abnehmender
Mond vorbei, während die ihre Waffenschächte öffnete und die Mündungen
riesiger Schiffsabwehrkanonen zum Vorschein kamen. Hinter ihnen mühten sich
schwitzende Matrosen ab, die Waffen zu laden, um den Tod ihrer Kameraden zu
rächen. Dabei sangen sie in Waffenjargon,

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