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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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und
spie einen Klumpen Schleim auf den Boden, als hätte das Miterlebte einen
bitteren Geschmack in seinem Mund hinterlassen. Einige Besatzungsmitglieder
zogen verwundert die Augenbrauen hoch, doch der Wolfsgardist nahm keine Notiz
von ihnen.
    »Du wirst schon noch deine
Chance bekommen«, gab Cestus angespannt zurück.
    Brynngar brüllte und bleckte
seine Fangzähne.
    »Ich kann nicht länger untätig
hier rumsitzen«, herrschte er Cestus an und machte auf dem Absatz kehrt. »Russ'
Krieger werden an den Entertorpedos bereitstehen. Lass uns da nicht zu lange
stehen.«
    Cestus war sich nicht sicher,
ob die abschließende Bemerkung als Bitte oder Drohung gemeint war. Jedenfalls
war er froh, dass sich der Wolfsgardist zurückgezogen hatte. Schon seit Beginn
ihrer Reise und erst recht seit dem Zusammentreffen mit den Word Bearers war
Brynngar immer gereizter und unruhiger geworden.
    Der Ultramarine konnte wahrnehmen,
dass den Wölfen von Russ solche Begegnungen nicht gefielen. Die Tatsache, dass
Brynngar so sehr darauf brannte, das Blut anderer Astartes zu vergießen,
bereitete Cestus nur noch stärkeres Unbehagen.
    Im Krieg mit unserer
Bruderlegion.
    Eigentlich war es ein völlig
unmöglicher Gedanke, und doch spielte sich genau das hier und jetzt ab.
    Mit einer sonderbaren Distanz
zum Geschehen und von einem unguten Gefühl erfüllt, sah Cestus mit an, wie die
Raumschlacht ihren weiteren Lauf nahm.
     
    Die Abnehmender Mond hatte den Rückstoßantrieb gezündet, um abzubremsen, gleichzeitig arbeiteten die
Steuerdüsen an der Unterseite auf voller Leistung, um das Schiff nach oben zu
drücken, damit es der zweiten Torpedosalve seine gepanzerte Flanke zuwenden
konnte.
    Die ersten Torpedos verfehlten
ihr Ziel deutlich und schossen am Schiff vorbei, um in der Leere des Alls zu
verschwinden. Eine Handvoll Geschosse explodierte verfrüht, da sie von den
Geschütz-türmen entlang der Flanke der Abnehmender Mond getroffen
wurden.
    Trotzdem erreichten einige von
ihnen ihr Ziel und schlugen gleich unterhalb des Hecks ein, ein Nachzügler traf
das Schiff, gefolgt von zwei Torpedos, die mittschiffs detonierten. Nutzlose
Energieschilde flammten rings um die Einschlagstelle auf, während Teile der Schiffshülle
ins All davonflogen, da sich die Geschosse durch die äußere Panzerung fraßen.
    »Schadensmeldung!«, rief
Mhotep, um den Lärm auf der Brücke zu übertönen.
    »Unwesentlich, mein Herr«,
antwortete Offizier Ammon von der Maschinenkonsole.
    »Was?«
    »Minimale Schäden an der Hülle,
Lord Mhotep.«
    »Das Sensorium hat vier
Einschläge registriert«, bestätigte Steuermaat Ramket, während er die Anzeigen
auf seinem Monitor verfolgte.
    Plötzlich geschah etwas. Die
Außenhülle der tief in die Panzerung der Abnehmender Mond eingedrungenen
Torpedos wurde durch ein supraheißes Gemisch abgesprengt. Zum Vorschein kamen
sechs kleinere Geschosse, die mit rotierenden Metallzähnen bestückt waren, mit
denen sie sich durch die noch verbliebenen Lagen der Panzerplatten fraßen. Schließlich
gelangten sie in den Rumpf des Kreuzers, wo sie detonierten. Mit
ohrenbetäubendem Lärm explodierten die Sprengladungen und verwüsteten mit einer
glühend heißen Druckwelle die Waffendecks. Matrosen und Arbeiter starben in
Scharen in der unerträglichen Hitze, die gleichzeitig Berge von Munition
explodieren ließ. Trümmerstücke bohrten sich durch die Decks und breiteten die
Verwüstungen immer weiter aus. Oberkanonier Kytan wurde bei einer der ersten
Explosionen geköpft, Dutzenden Schützen erging es nicht besser.
    Zwar versuchten sie noch, in
Deckung zu gehen, doch von ihnen blieb nicht viel mehr übrig als ein Haufen
verkohlter Leichen. Die entsetzlichen Schreie der Sterbenden hallten noch nach,
als auf den Decks längst niemand mehr lebte.
     
    Die Abnehmender Mond erzitterte unter den Explosionen, die sich in ihrem Inneren abspielten. Eine
verheerende Kettenreaktion bahnte sich ihren Weg hinauf in die oberen Decks und
in die Mannschaftsquartiere. Richtung Heck drangen die Detonationen in die
Maschinensektion vor, die von außen gegen Treffer gut abgeschirmt war, und
zerrissen Plasmaleitungen, so dass sich supraheiße Flüssigkeit in die
Zugangstunnel und Kühlschächte ergoss.
    Schadenskontrollteams, die an
vorgegebenen Punkten darauf warteten, Feuer zu löschen und Risse im Rumpf zu
versiegeln, wurden von dem Gemetzel überrannt, das sich von mittschiffs aus in
alle Richtungen ausbreitete. Den Sanitätern blieb kaum Zeit, das

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