Flammende Fesseln
Vorahnungen
„Und eins, zwei, Grand Plié…“ Madame Malakhov klatschte rhythmisch in die Hände, während ihre einzige Schülerin in der Mitte des großen hellen Saals stand und im Takt der Musik die Knie beugte, den zarten Arm grazil vom Körper gestreckt, die Finger gespreizt, den Blick konzentriert und ernst geradeaus gerichtet.
Sie betrachtete den schlanken Körper des Mädchens, die schmalen Hüften, die Knospen der kleinen Brüste, die sich keck unter dem blauen Trikot abzeichneten, den hochgereckten Hals und die elfenbeinfarbene Haut. Eher noch ein Mädchen als eine junge Frau, war Miss Helena bereits jetzt eine Schönheit, nach der sich nicht nur die männlichen Angestellten des Gutshofs umdrehten, wann immer sie ungestüm und zugleich anmutig durch die Flure lief.
Madame Malakhov seufzte, ahnte sie doch, wo all dies hinführen würde. Wie oft schon hatte sie die begehrlichen Blicke bemerkt, mit denen der Gutsherr Mister Graysoul den Körper seiner jungen Adoptivtochter maß. Miss Helena indes schien von all dem nichts zu bemerken; zu kindlich-naiv und unschuldig war sie trotz ihrer 18 Jahre und zudem der festen Überzeugung, dass es sich bei Mister Graysoul um ihren leiblichen Vater handele. Sie liebte ihn innig und überhäufte ihn mit Küssen und Umarmungen, wann immer sie konnte. Madame Malakhovs Sorge war seit Helenas Volljährigkeit noch größer geworden - doch wie hätte sie ihren Schützling warnen sollen? Schließlich war sie doch auf die Stellung als Tanzlehrerin angewiesen!
„Sie sehen so besorgt aus – geht es ihnen gut?“ Miss Helenas besorgte Stimme riss die Tanzlehrerin aus ihren düsteren Tagträumen; mechanisch straffte sie die Schultern und begegnete den lebhaften grünen Augen ihrer Schülerin so gefasste wie nur möglich. „Es ist alles in Ordnung, Kind – nun sieh zu, dass du unter die Dusche kommst. Ich wette, Mary ist bereits mit dem Eindecken fürs Abendessen beschäftigt!“ Um ihre Besorgnis zu verbergen wandte sich Madame Malakhov schnell ab und begann, ihre Sachen zusammen zu räumen. Helena blickte ihr verblüfft nach, bevor sie ihr Handtuch aufhob und sich auf den Weg in ihre Räumlichkeiten machte.
In ihrem kleinen Bad drehte Helena das heiße Wasser der Dusche auf, streifte das durchgeschwitzte Trikot ab und stieß einen wohligen Laut aus, als der Strahl prasselnd ihre Haut benetzte. Sanft fuhren ihre Finger über die Muskeln, die sich noch wenige Minuten vorher beim Tanztraining sanft gespannt und wieder gelockert hatten. Ihre Haut bebte, als ihre Fingerspitzen ihre Brüste streiften; die Nippel waren ein wenig wund, hatte doch der Stoff des Trikots unaufhörlich daran gerieben.
Tiefer hinunter fuhren Helenas Finger, entlang der Leisten hin zum Spalt ihrer Scham. Den kleinen Knopf zwischen ihren Schamlippen hatte sie erst vor wenigen Monaten entdeckt; nun berührte sie ihn, und das vertraute und dennoch fremdartige Gefühl durchfuhr sie wieder. Sie lehnte ihren Kopf gegen die geflieste Wand und stellte eines ihrer schlanken Beine auf den Rand der Wanne, während die Spitze ihres Zeigefingers den kleinen Kitzler unaufhörlich knetete und rieb. Helena stöhnte und öffnete leicht die Lippen, während ihre Hand den Duschkopf mit dem harten Wasserstrahl über ihre Brüste kreisen ließ – und ihn dann hinab führte, um die Hand an ihrer gespreizten Scham abzulösen. Ein kleiner Lustschrei entfuhr ihr, als das Wasser auf ihren geschwollenen Kitzler traf und ihr nie gekannte Gefühle der Lust verschaffte. Bereits nach kurzer Zeit erzitterte ihr Körper in endlosen Spasmen, und während sich ihr allererster Orgasmus lautstark Bahn brach ahnte sie nicht, dass Mister Graysoul im Flur vor ihren Gemächern stand, voller Erregung und mit dem Entschluss, seine Vaterrolle nicht mehr lange weiterzuspielen.
Zirkusnummer
„Hast du den Brief abgeschickt, Eva?“ Das helle Stimmchen, das Eva, die Frau mit dem Bart, vor ihrer Schminkkommode sitzend vernahm, gehörte zu Gregor, dem Liliputaner. So oft schon war er hinter dem Halbrund des Spiegels hervorgetreten, und doch musste Eva noch immer schmunzeln wenn sie sah, dass sein kleiner runder Kopf die obere Kante der gläsernen Fläche kaum erreichte. „Ja Liebchen, keine Sorge“ brummte sie in ihrem tiefen Bariton, während sie die Haare an ihrem Kinn mit Birkenwasser pflegte. „Der Brief ist unterwegs – ich bin sicher, dass das Mädchen bald zu uns kommen wird!“ Gregor legte den Kopf schräg; seine sonst so fröhlichen
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