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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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schlimmsten Art
gemeinsame Sache machen. Ihr Paria-Gen, aus ihrer DNS gebrannt. Ihr
buchstäbliches Selbst, vereinnahmt von einem Massenverstand, einzig zu dem
Zweck, ein Loch in die Vergangenheit zu schaffen. Welche Dimensionen musste ein
Ereignis haben, dass eine solche Entscheidung die einzig vernünftige war?
    Die Novizin fühlte sich hin und
her gerissen. Einerseits war ihr übel bei dem Gedanken an ein derart
irrsinniges Opfer, so übel, dass sie sich zwingen musste, sich nicht zu übergeben.
    Andererseits konnte sie das
Ganze nachvollziehen. »Ja«, flüsterte sie. »So etwas würde ich machen. Wenn es
von mir verlangt würde, weil so viel auf dem Spiel steht, ja, dann würde ich
das tun.«
    Sie wandte ihren Blick nach
innen und berührte die Ruhe, die dort im Licht dieser neuen Erkenntnis erwacht
war. In Leilanis Stille existierte nur noch die Wahrheit.
    Es war dieser Gedanke, der ihr
in die Dunkelheit folgte, in die sie stürzte, als sich die Spitze von Herkaazes
Schwert durch ihre Wirbelsäule schnitt und durch den Brustpanzer ihres Gefechts-korsetts
hervorbrach.
     
    Kendel konnte kaum den
Aufschrei unterdrücken, ihr Mund stand vor Entsetzen weit offen, und es war
einzig die Macht ihres heiligen Eids, die sie weiter schweigen ließ.
    Schwester Leilani verdrehte die
Augen und spuckte einen großen Schwall Blut aus, und als Herkaaze ihr Schwert zurückzog,
sackte sie schließlich zu Boden, wo sich schnell eine große karmesinrote Lache
unter ihr bildete.
    Die Ritterin riss ihren Bolter
hoch und zielte auf die andere Frau, wobei sie die Waffe so fest umschlossen
hielt, dass sie leicht zitterte. Auf ihren Wangen spürte sie Tränen. Warum? ,
fragte sie stumm, da sie die andere, freie Hand zur Faust geballt hatte. Sie
wollte die Frage herausschreien, aber ihre Stimme ließ sie im Stich.
    ~ Wie kannst du das noch fragen? ~ Herkaaze sah sie trotzig an,
eine eindeutige Herausforderung zu schießen, falls sie das überhaupt wagte.
    ~ Ich habe diese Monstrosität
gestoppt, bevor sie entstehen konnte. Ich habe den Schrecken noch in der Wiege
erwürgt. ~
     
    Um sie herum begannen die
Psioniker zu flüstern, dann zu murmeln, sie wurden lauter, bis sie redeten und
schließlich schrien.
    Sie heulten sich an und
schlugen mit verkrallten Fingern um sich, um sich gegenseitig das Fleisch vom
Gesicht zu reißen. Ihre Schreie bestanden aus einem einzigen Wort, das sie
unentwegt wieder-holten, bis der ganze Raum davon widerhallte.
    »Nein nein nein nein nein nein
nein nein nein nein nein nein ...«
    Die Luft bebte, das Deck ächzte
und stöhnte. Kendel duckte sich, als einer der Psioniker, ein Pyrokene,
plötzlich in Flammen aufging und dabei die Gruppe mit in Brand setzte, in der
er sich aufhielt.
    An anderer Stelle brandete ein
Energietornado los, als eine Psychokinetin die Kontrolle über sich verlor. Wie
wilde Hunde, deren Leinen plötzlich durchtrennt worden waren, brachen die Hexen
los. Mollitas Tod bewirkte bei ihnen, dass der Gruppen-verstand zerbrach und
sich selbst zerstörte.
    Von den Psi-Feuern angegriffen,
lösten sich Teile der Decke, und schwere Metallplatten stürzten zu Boden.
    Gasflammen und der Gestank nach
verbranntem Fleisch stachen ihr in die Nase. Kendel sah, wie Herkaaze hinter
herabstürzenden Rohrleitungen verschwand, und musste sich abwenden, um einer
Stichflamme auszuweichen. Die Validus zitterte und stöhnte laut.
    Unwillkürlich musste Kendel an
die stille Leere draußen im Warpraum denken. Wie lange würde dieser Bereich
noch existieren können, nachdem nun die Hexen entfesselt worden waren?
    Sie tat zwei Schritte nach
vorn, zögerte dann aber und drehte sich halb um, da sie an Leilani denken
musste, die tot auf dem Deck lag.
    Aber ringsum zerfielen Stahl
und Eisen zu grobem Pulver. Kendel dachte, irgendwo aus dem Raum das Echo von
Bolter-Schüssen zu hören, doch sie ignorierte es und ergriff die Flucht, wobei
sie zwei Psioniker mit dem Schwert zu Boden schickte, die ihr den Weg
versperren wollten. Im Korridor jenseits der Luke merkte sie, dass sie bei
jedem Schritt wegzurutschen begann, da die Deckplatten rutschig und weich
wurden. Die Wände waren von Ranken des Zerfalls überzogen, die alles rapide
altern ließen, was sie berührten.
    Die Zeit selbst hatte sich in
die Hülle der Validus verbissen, und die sonderbaren Beobachtungen auf
dem Weg durch das Schiff waren nicht länger auf ein paar Stellen beschränkt,
sondern breiteten sich nun überall aus.
    Kendel tippte auf ihrem
Handschuh den

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