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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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und blinder Geistlicher
aus der Region durch die Hügel, als auf einmal vom westlichen Ozean ein
Unwetter aufkam. Er machte kehrt und beeilte sich, in sein Dorf zurückzukehren,
doch es war ein langer Weg, und das Unwetter holte ihn ein, bevor er in
Sicherheit war. Der Mann suchte auf der vom Wind abgewandten Seite des Sturms
Schutz. Auf dem Höhepunkt des Unwetters wurde der Stein von Blitz aus dem Himmel
getroffen. Der Mann wurde hochgewirbelt, und dann sah er, dass der Stein in ein
blaues Feuer gehüllt war, in dem er das Gesicht des Schöpfers sah, der zu ihm
sprach.«
    »Sagten Sie nicht, der Mann war
taub und blind?«, warf Offenbarung ein.
    »Das war er, aber die Macht des
Gottes heilte ihn von allen Leiden«, erklärte Uriah. »Sofort lief er ins Dorf
und erzählte allen von dem Wunder, das sich zugetragen hatte.«
    »Und was geschah dann?«
    »Der Geistliche kehrte zum
Gewitterstein zurück und wies die Dorfbewohner an, dort eine Kirche zu
errichten. Die Geschichte von seiner Heilung sprach sich in Windeseile herum,
und nach ein paar Jahren überquerten Tausende Menschen die silberne Brücke, um
den Schrein zu besuchen. Dort hatte inzwischen eine Quelle zu sprudeln begonnen,
deren Wasser Heilkräfte nachgesagt wurden.«
    »Heilkräfte?«, warf Offenbarung
ein. »Es konnte Krankheiten und gebrochene Beine heilen?«
    »So steht es in den
Aufzeichnungen der Kirche«, sagte Uriah.
    »Dieses Bad wurde um den Stein
herum angelegt, und die Menschen kamen aus dem ganzen Land her, um im heiligen
Wasser zu baden, solange die Quelle sprudelte.«
    »Ich kannte einen ganz
ähnlichen Ort weit östlich von diesem Land«, ergänzte Offenbarung. »Eine junge
Frau behauptete, in einer Vision eine heilige Frau gesehen zu haben, die eine
verdächtige Ähnlichkeit zu einem religiösen Orden aufwies, dem die Tante der
jungen Frau angehörte. Badehäuser wurden dort ebenfalls errichtet, doch die
Männer, die diese Badehäuser betrieben, fürchteten, ihre heilige Quelle könnte
zu wenig Wasser hergeben, weshalb das Wasser in den Becken nur zweimal am Tag ausgetauscht
wurde. Hunderte von sterbenden und kranken Pilger stiegen Tag für Tag in diese
Becken, so dass Sie sich vorstellen können, was sich für eine verheerende Brühe
da ansammelte: Blut und Schorf, Partikel von kranker Haut, Stoff- und
Verbandreste und und und. Das Wunder bestand bei dieser Quelle nicht darin,
dass jemand geheilt wurde, sondern dass niemand tot umfiel.«
    Offenbarung streckte die Hand
aus, um den Stein abermals zu berühren. Uriah sah, wie er die Augen schloss, während
seine Finger auf der glatten Oberfläche lagen.
    »Hämatit aus einer
Eisensteinformation«, sagte der Mann.
    »Wahrscheinlich durch einen Erdrutsch
freigelegt. Das würde die Sache mit dem Blitz erklären. Und ich habe davon
gehört, dass Blitze Blindheit und Taubheit geheilt haben, wenngleich auch
überwiegend in den Fällen, in denen diese Beschwerden durch vorangegangene
Traumata ausgelöst worden waren, nicht aber in Form von physiologischen
Effekten.«
    »Wollen Sie das Wunder in
Abrede stellen, auf dem diese Kirche begründet ist?«, herrschte Uriah. »Sie
haben etwas Bösartiges an sich, als wollten Sie den Glauben anderer Leute
zerstören.«
    Offenbarung kam um den
Gewitterstein herum und schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich bin nicht
bösartig. Ich liefere Ihnen nur Erklärungen, wie solche Dinge geschehen können,
ohne dass eine göttliche Macht eingreifen muss.«
    Dann tippte er an seinen Kopf
und fügte an: »Sie glauben, dass die Welt tatsächlich so ist, wie Sie sie
wahrnehmen — aber Sie können die Welt um sich nicht direkt wahrnehmen. Keiner
von uns kann das. Stattdessen kennen wir nur unsere Vorstellungen oder
Deutungen von den Objekten der Welt. Das menschliche Gehirn ist ein wunderbar
hochentwickeltes Organ, mein Freund, und besonders gut ist es darin, aus
wenigen Informationen Vorstell-ungen von Gesichtern und Stimmen zu entwickeln.«
    »Und was wollen Sie damit
sagen?«, fragte Uriah.
    »Um was geht es überhaupt?«
    »Stellen Sie sich vor, wie Ihr
Geistlicher hinter diesem Stein vor dem Unwetter Zuflucht sucht, als auf einmal
der Blitz einschlägt. Stellen Sie sich das Feuer und den Lärm vor, die
gewaltige Welle elementarer Energie, die ihn durchströmt. Ist es nicht denkbar,
dass ein ohnehin schon gläubiger Mensch unter solch extremen Umständen glaubt, Dinge
von göttlicher Natur wahrzunehmen? Menschen machen so etwas doch ständig. Wenn
man mitten in der

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