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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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entfernten Königreich zu vernichten,
aber zuerst einmal fielen sie in ihrem eigenen Land über alle her, die sich
gegen diesen Krieg aussprachen. Tausende wurden aus ihren Häusern gezerrt,
brutal zerhackt oder bei lebendigem Leib verbrannt. Nachdem sie davon überzeugt
waren, dass ihre Heimat sicher war, machten sich die eifrigen Legionen auf in den
Krieg, legten plündernd und mordend einige tausend Meilen zurück, bis sie die
heilige Stadt erreicht hatten, die sie befreien sollten. Dort töteten sie jeden
Einwohner, um die Stadt von ihrem symbolischen Makel zu >säubern<. Ich
erinnere mich, wie einer der Anführer davon sprach, dass sie zeitweise bis zu
den Knien oder sogar bis zum Zaumzeug durch Blut ritten, das im Namen ihres
gerechten Gottes vergossen worden war.«
    »Das sind uralte Geschichten
aus grauer Vorzeit«, sagte Uriah.
    »Sie können nicht wissen, ob
sich die Dinge tatsächlich so ereignet haben.«
    »Würde es nur um einen einzigen
Vorfall gehen, dann könnte ich Ihnen vielleicht noch zustimmen«, erwiderte Offenbarung.
»Aber nur gut hundert Jahre später erklärte ein anderer Geistlicher einem
Ableger seiner eigenen Kirche den Krieg. Seine Krieger belagerten die Hochburg
der Sekte im antiken Franc, und als die Stadt schließlich eingenommen wurde,
fragten die Generäle ihren Führer, wie sie die Treuen von den Verrätern
unterscheiden sollten. Dieser Mann, der Ihren Gott anbetete, antwortete:
>Tötet sie alle. Gott wird wissen, wer ihm treu ist und wer nicht.< Fast
zwanzigtausend Männer, Frauen und Kinder wurden abgeschlachtet. Doch das war
nicht mal das Schlimmste, denn die Jagd auf diejenigen, die der Belagerung
entkommen waren, führte zur Gründung einer Organisation, die als Inquisition
bekannt wurde. Eine monströse Organisation, die ihren Mitarbeitern freie Hand
ließ, damit sie mit brutalsten Foltermethoden ihre Opfer dazu bringen konnten,
zu gestehen, dass sie Ungläubige waren, und Gleichgesinnte zu verraten. Nachdem
die meisten der ursprünglichen Feinde gefunden und ermordet worden waren, verlagerte
sich die Inquisition auf die Hexerei, woraufhin Priester Tausende von Frauen
folterten, damit sie zugaben, mit dem Teufel und mit Dämonen gemeinsame Sache zu
machen. Nach dem Geständnis endeten sie auf dem Scheiterhaufen oder am Galgen.
Diese Hysterie tobte drei Jahrhunderte lang in Dutzenden Nationen, löschte
ganze Dörfer aus und kostete über hundert-tausend Menschenleben.«
    »Sie suchen sich nur die
extremsten Beispiele aus der Vergangenheit aus, Offenbarung«, sagte Uriah, der
angesichts dieser blutrünstigen Geschichten um Fassung ringen musste.
    »Die Zeiten haben sich
geändert, heute verhalten sich die Menschen nicht mehr so.«
    »Wenn Sie das glauben, dann
sind Sie zu lange in dieser zugigen Kirche von der Außenwelt abgeschnitten
gewesen«, meinte Offenbarung. »Bestimmt haben Sie doch von Kardinal Tang
gehört, einem Ethnarchen und Massenmörder, der eine primitive Form der Eugenik
betrieb. Durch seine blutigen Pogrome und Todeslager im Yndonesischen Block
kamen Millionen zu Tode. Er starb vor nicht mal dreißig Jahren, nachdem er
versucht hatte, die Welt in ein vortechnologisches Zeitalter zurückzuführen,
indem er dem Vorbild der Inquisition folgend Wissenschaftler, Mathematiker und
Philosophen verbrennen ließ, die dem kosmologischen Weltbild der Kirche
widersprachen.«
    Uriah hielt es nicht länger aus
und ging zur Treppe am anderen Ende der Kreuzgänge, die hinunterführte zum Narthex.
    »Sie versteifen sich nur auf
das Blut und den Tod, Offenbarung. Sie vergessen all die guten Dinge, die durch
den Glauben erreicht werden können.«
    »Wenn Sie glauben, Religion ist
eine Macht, die Gutes bewirkt, Uriah, dann wissen Sie nichts von der
abergläubischen Brutalität, die sich durch die Geschichte unserer Welt zieht.
Es stimmt, dass kurz vor dem Beginn der Alten Nacht die Religion im Begriff
war, ihre Macht über das Leben zu verlieren, aber wie die schlimmsten Gifte
überdauerte sie und blühte bei jenen Menschen wieder auf, die überlebt hatten.
Ohne den Glauben an Götter verschwinden Trennlinien mit der Zeit, neue
Generationen passen sich an neue Zeiten an, sie vermischen sich, sie heiraten untereinander,
und alte Wunden werden vergessen. Es ist einzig der Glaube an Götter und
göttliche Wesen, der den einen vom anderen entfremdet. Alles, was dem Zweck dient
Bevölkerungsgruppen zu teilen, bringt Unmenschlichkeit hervor. Religion ist das
Krebsgeschwür im Herzen der

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