DGB 13 - Nemesis
vorrückenden Astartes einen zornigen Blick zu.
»Wenn man ihm glauben darf, sind das jetzt zwei.«
Der Flieger kreiste über ihnen,
während er einen Landeplatz suchte. Unterdessen teilten sich die Astartes auf,
um den Neuankömmling ebenso unter Beschuss zu nehmen wie die beiden Assassinen.
»Garantine«, drängte Koyne ihn. »Wir müssen los.«
Der Wut-Mörder zuckte, und ein
lähmendes Gefühl überkam ihn.
»Ich mag dich nicht«, sagte er
schleppend.
»Weißt du das?«
»Das beruht auf
Gegenseitigkeit«, gab Koyne zurück und musste weiterhin brüllen, um überhaupt
gehört zu werden. Der Flieger stand jetzt nicht mal einen Meter über der Straße
in der Luft. Tariel war in der Kuppel zu sehen, er winkte ihnen aufgeregt zu.
»Gut. Ich will nämlich nicht,
dass du meine Motive falsch verstehst.« Dann sprang der Eversor und begann so
schnell zu laufen, dass seine Beine nur noch als verwischte Schemen zu sehen
waren, als er die Deckung verließ und in Richtung der feindlichen Linie rannte.
Ein Regen aus Messinghülsen
ging hinter ihm auf der Straße nieder, die aus seiner Kombiwaffe ausgeworfen
wurden, während er den Astartes entgegenlief.
Die Callidus fluchte und rannte
in die entgegengesetzte Richtung zum wartenden Flieger. Kell wurde zum Teil
durch die geöffnete Frachtluke geschützt, das Exitus-Gewehr zuckte in seinem
Griff, als er Turbo-Penetrator-Salven in den feindlichen Trupp abfeuerte.
Tariel hielt sich hinter einer
Kontrollkonsole versteckt, er war bleich und nassgeschwitzt. Wie es aussah,
benutzte er seinen Kogitatoren-Handschuh, um durch dessen Interface den
Pilotenservitor fernzulenken. Der Infocyte sah auf.
»Wo ist der Garantine?«, wollte
er wissen.
»Der hat einen Entschluss gefasst«,
erwiderte Koyne und ließ sich auf das Deck fallen.
Der Eversor rannte brüllend auf
die Gruppe Rebellen-Astartes zu.
Den ersten Krieger, der sich
ihm in den Weg stellte, schickte er mit einer Salve zu Boden, da die Treffer
aus der Exekutor-Pistole ihn von den Beinen rissen. Mit dem nächsten stieß er
zusammen, und vom Lärm von aufeinanderprallendem Keramit und Metall begleitet,
fielen sie beide hin. Der Garantine spürte das Brodeln der Energie, die durch
seine Adern strömte, sein mechanisch verbessertes Herz schlug so unglaublich
schnell, dass es sich in seinen Ohren wie ein lang anhaltendes Brüllen anhörte.
Die Stim-Kapseln in seiner Bauchhöhle änderten ihre normale Einstellung und
fluteten ihn mit großen Dosen Psychon als Trommelfeuer, die unmittelbar in
seine Organe gepumpt wurden. Gleichzeitig strömten aus Zerstäubern im Rahmen
seiner Maske unverdünnte Wut- und Neuro-Auslöser direkt in seine Nasenlöcher.
Er ritt buchstäblich auf einer
Welle der Verzückung, aus schwarzem und wahnsinnigem Hass, der ihn zu einem
unkontrollierten Lachen veranlasste.
Jedes erstickte Knurren
rasselte wie eine Gewehrsalve.
Er war so schnell und so
tödlich, und er war so zufrieden .
Seit sie ihn in der Kolonie
gefunden hatten, war er nicht mehr so lange ununterbrochen wach gewesen. Damals
hatte er die abgenagten Knochen seiner Nachbarn in seinen kleinen Kinderhänden
gehalten, die Spitzen waren so geschärft gewesen, dass er damit hatte töten
können. Ihm fehlte die traumgleiche, gedankenlose Ruhe der Stasishülle, ohne
die flüsternden Stimmen der Hypnogogen kam er sich verlassen vor. Diese Art zu leben,
von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, diese Form der Existenz, die die anderen
als so leicht empfanden … für den Garantine war es die Hölle. Ihm war dieses
ständige Gestern und Heute und Morgen einfach zuwider, er
sehnte sich nach dem Jetzt .
In jeder Sekunde, die er im
Wachzustand verbrachte, kam es ihm vor, als würde ihm der reine Zorn entzogen
der ihn antrieb, wodurch er schwach und weich wurde.
Er benötigte seinen Schlaf, er
brauchte ihn wie die Luft zum Atmen.
Aber noch dringender musste er
töten. Das Töten war immer noch das Beste von allem — besser als der stärkste
Trank, intensiver als die Anfälle aus Analog-Vergnügen, die von den Lobo-Chips
in seinen grauen Zellen ausgesandt wurden.
Er hämmerte auf den Helm des
Space Marine ein, er zertrümmerte die Augenlinsen und schlug sich am Metall die
Klauenhände blutig. Die Exekutor-Pistole diente ihm als Knüppel, mit dem er
wieder und wieder ausholte.
Er nahm die Treffer wahr, die
er abbekam, er spürte die infernalische Hitze, die ihn dazu brachte, von seinem
Opfer abzulassen, und die ihn auf den Straßenbelag
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