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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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sie
ermorden sollen?«, platzte Tariel heraus.
    »Ich habe gesehen, was sie in
den Roten Pfaden vollbracht hat.«
    Koyne begab sich zum
Scharfschützen. »Um Throns willen, Mann, fragen Sie sie! Ich weiß nicht, was
sie für Sie darstellt, aber wir müssen das wissen!« Kell zögerte, schließlich
ersetzte er das Antiinfektiosum durch ein Stimulans. »Ja, Sie haben recht.«
    »Das könnte sie umbringen«,
warnte Tariel.
    »Sie ist sehr geschwächt.«
    »Nein«, widersprach Kell und
setzte die Mündung des Injektors an ihren fahlen Hals an. »Das ist sie nicht.«
    Dann drückte er den Injektor
gegen das Fleisch, und der Inhalt wurde injiziert.
    Soalm reagierte mit einem
erschrockenen Keuchen, sie drückte unwillkürlich den Rücken durch und riss
entsetzt die Augen weit auf. Im nächsten Moment sank sie angestrengt atmend auf
das Deck zurück. »Du ...«, brachte sie heraus und sah zu Kell, der über sie
gebeugt stand.
    »Hör mir zu«, redete der
Vindicare auf sie ein, wobei er wieder diesen undefinierbaren Gesichtsausdruck
aufgesetzt hatte. »Der Garantine ist tot. Die Mission war ein Fehlschlag. Horus
hat einen Stellvertreter geschickt, und nun bestrafen seine Astartes die ganze
Stadt für das, was wir getan haben.« Ihr Blick schweifte sekundenlang umher,
als sie diese Neuigkeit verarbeitete.
    »Ein Mörder ...«, flüsterte
sie.
    »Ein Assassine ... verborgen
hinter der Identität eines Mitarbeiters eines Freihändlers.« Sie schaute ihn
wieder an. »Ich habe miterlebt, was er Iota angetan hat. Die anderen wurden von
ihm einfach umgebracht, aber bei ihr ... und dann das Blut ...« Soalm begann zu
weinen.
    »Oh, Gott-Imperator, das Blut
...«
    »Was hat sie gerade gesagt?«,
ging Koyne dazwischen.
    »Götzenverehrung ist verboten!
Bei allen ...«
    »Ruhe!«, herrschte diesmal
Tariel sie an, dann beugte er sich ebenfalls vor. »Soalm. Hier ist noch ein
anderer Assassine unterwegs? Und er hat Iota getötet, richtig?« Sie nickte
schwach.
    »Mich wollte er auch töten ...
hat Sinope und die anderen in der Zuflucht umgebracht ... und dann das Buch
...« Sie schluchzte laut.
    Kell legte eine Hand auf ihre
Schulter, während ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    »Ich kann es zeigen«, sagte
Tariel. Als sich Koyne zur Seite drehte, sah sie, wie Vanus nach Iotas Helm
griff.
    »Ich kann zeigen, was geschehen
ist. In den Mechanismus des Animus Speculum ist eine Speicherspule integriert.
Ein Missionsrecorder.«
    »Tun Sie's«, wies Kell ihn an.
    Sofort benutzte Tariel seine
Mechadendriten, um eine Verkleidung an der Rückseite des metallenen Schädels zu
öffnen, dann schloss er Kabel aus glänzendem Messing und Kupfer an, die er mit
dem hololithischen Projektor in seinem Kogitator verband.
    Bilder zuckten und sprangen
umher, bruchstückhafte Unterhaltungen waren zu hören, während der Infocyte in
die tieferen Schichten der Speichereinheit vordrang und sich durch mehrere
Verschlüsselungsebenen arbeitete. Dann begannen die Szenen. Soalm wandte sich
ab, weil sie das kein zweites Mal mit ansehen wollte.
     
    Tariel sah Iota aus ihrem
eigenen Blickwinkel sterben.
    Er sah mit an, wie sich der
Mann in der Eurotas-Uniform in das Ding namens »Speer« verwandelte, er
beobachtete die absonderlichen Anzeigen der Aura-Scans, die zu nichts und
niemandem passten, dem die Psionikerin je zuvor begegnet war, und er erlebte
den grausamen Akt mit, wie ihr Blut genommen wurde.
    »Es hat sie gekostet ...«,
murmelte Soalm.
    »Sehen Sie? Im Augenblick vor
dem Mord.«
    »Warum?«, fragte Koyne
angewidert.
    »Eine Art genetische Zielerfassung«,
sagte Tariel und nickte.
    »Aufwendige psionische Rituale
erfordern eine organische Komponente als Auslöser.«
    »Ein Blutritual?« Koyne sah ihn
skeptisch an.
    »Das ist primitiver
Aberglaube.«
    »Aus einem bestimmten
Blickwinkel kann das so erscheinen.«
    Iota starb ein weiteres Mal,
die Audiowiedergabe spielte ihren Todesschrei ab, der von völligem Entsetzen
geprägt war. Tariel musste wegsehen, da bei diesem Anblick seine Wut
hochzukochen begann. Die junge Frau hatte es nicht verdient, auf so grausame
Weise ihr Ende zu finden.
    Nachdem die Aufzeichnung
beendet war, sprach lange Zeit niemand ein Wort. Sie saßen schweigend da, die
Bilder dieser dämonischen Ungeheuerlichkeit waren ins Gehirn eingebrannt,
während draußen der heulende Wind das abscheuliche Spektakel dieses Mords
nachhallen ließ.
    »Hexerei«, erklärte Kell nach einer
Weile kalt und gefühllos.
    »Die Gerüchte über

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