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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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wüssten wir jetzt noch nicht, wo Sie sind, und wir hätten
Sie nicht retten können. Sie wären jetzt noch in der Stadt und würden darauf
warten, dass Sie von Horus' Kriegern niedergestreckt werden.«
    »Sie haben offenbar an alles
gedacht«, meinte die Gestalt-wandlerin. »Außer an die Möglichkeit, dass unsere
Zielperson von unserem Vorhaben wissen würde.«
    Tariel meldete sich zu Wort:
»Die Zielperson auf dem Platz ...«
    »... war nicht der
Kriegsmeister! «, fauchte Koyne. »Ich bin für mehr Tötungen verantwortlich,
als ich für mich in Anspruch nehmen möchte, und ich habe jede Sanktion überlebt
und jede Tötung ausgeführt, weil ich keine Geheimnisse hatte. Es gab niemanden,
dem ich mich hätte anvertrauen können, und damit konnte es auch keine undichte
Stelle in der operationalen Sicherheit geben. Und wir stehen jetzt hier,
während sich der großartige und zugleich so alberne Plan, einen Prirnarchen zu
ermorden, vor unseren Augen in Wohlgefallen auflöst. Und wozu? Wer hat etwas
ausgeplaudert, Kell?«
    Die Callidus durchquerte die
kleine Kabine des Fliegers und stieß dem Scharfschützen den Finger gegen die
Brust.
    »Wer trägt die Schuld daran?«
    »Darauf kann ich Ihnen keine
Antwort gehen«, antwortete Kell offen und ehrlich. »Aber wenn einer von uns ein
Verräter am Imperator wäre, dann hätten wir genügend Gelegenheiten gehabt,
dieses Unternehmen noch abzubrechen, lange bevor wir das Sol-System verlassen
hätten.«
    »Und wie konnte Horus dann das
Attentat voraussehen?«, wollte Koyne wissen. »Stattdessen hat er einen seiner
eigenen Kommandanten ins offene Messer laufen lassen. Er muss es gewusst haben!
Oder sollen wir jetzt etwa glauben, dass er hexen kann?« Kells Datentafel ließ
einen leisen Glockenschlag ertönen, und er ließ diese Fragen unbeantwortet.
»Eine Rückmeldung. Zwei Kilometer westlich von hier.« Tariel öffnete ein
weiteres der geisterhaften hololitischen Bilder und nickte. »Ich habe es. Ein
statisches Signal. Das Auspex des Fliegers registriert eine metallene Masse ...
widersprüchliche Thermalanzeigen.«
    »Landen Sie da.«
    Nachdem sie die Koordinaten
erreicht hatten, setzte der Flieger auf und wirbelte so dichte Wolken aus Sand
und Staub auf, dass man fast nichts mehr sehen konnte.
    »Der Sandsturm, dazu die
Verschmutzung durch die Orbital-bombardements ...« Der Vanus sah auf und
verstummte, als er Kells versteinerte Miene bemerkte.
    »Wie Sie wollen«, fügte er
seufzend hinzu.
     
    Zwei von Tariels Augenratten
entdeckten sie. Sie lag über den Lenker eines GEV-Gleiters gebeugt, der sich
halb in eine vom Sturm verwehte Düne gebohrt hatte.
    Soweit der Infocyte das
feststellen konnte, war sie verletzt worden, bevor sie in das Fahrzeug
eingestiegen war, und irgendwann während ihrer Flucht hinaus in die Wüste war
sie diesen Verletzungen erlegen, und der Gleiter war steuerlos weitergerast.
    Kell, dem seine Wut trotz der
reglosen Miene deutlich anzusehen war, schob Tariel aus dem Weg und hob Soalm
hoch. Ihr Gesicht war von Prellungen grün und blau verfärbt, aber zur völligen
Verblüffung des Infocyte lebte sie noch.
    Koyne holte etwas vom Rücksitz
des GEV: einen silbernen Helm in der Form eines Schädels, besetzt mit Linsen
und Antennen von geheimer Machart. Als die Callidus den Helm hochhob, um ihn
genauer zu betrachten, rieselte schwarze Asche heraus, die vom wehklagenden
Wind weggetragen wurde. »Iota ...«
    »Tot.« Soalm rührte sich, als
der Name der Psionikerin fiel.
    »Es hat sie umgebracht.«
    Ihre Stimme war leise und
verriet ihre Schmerzen.
    » Es? «, wiederholte
Tariel, aber Kell trug die Venenum bereits zurück zum Flieger.
    Als Letzte stieg Koyne wieder
ein, die die Luke hinter sich zuwarf und verriegelte. Dann legte sie den Helm
auf den Deckboden der Kabine, von wo aus er sie alle stumm und vorwurfsvoll
ansah.
    Draußen schleuderte der Sturm
Sand gegen die Sichtkuppel und zerrte an den Tragflächen.
    Auf der gegenüberliegenden
Seite der Kabine riss Kell ein Medipack auf und verteilte den Inhalt auf dem
Metallboden, dann zog er einen Injektor mit einem panspektralen Antiinfektiosum
auf.
    »Fragen Sie sie, was passiert
ist«, sagte Koyne.
    »Halten Sie den Mund!«,
herrschte Kell sie an.
    »Ich werde ihr das Leben
retten, aber ich werde sie nicht verhören!«
    »Wenn sie absichtlich
weggelockt wurde«, wandte die Callidus beharrlich ein. »Wenn der Angriff auf
Soalm und der Mord an Iota vorsätzlich geschehen ist ...«
    »Wer oder was hätte

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