Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
Vom Netzwerk:
entziehen. Dinge, die sich jedem Verständnis entziehen
... sogar jedem gesunden Verstand. Haben Sie schon einmal in den Warp gesehen,
Vindicare? Was dort lebt ...«
    »Das hier ist nicht der Warp!«,
fiel er ihr ins Wort.
    »Das hier ist die echte Welt!
Und was hier existiert, dem können wir mit einer Kugel das Leben nehmen.«
    »Und was ist, wenn wir diesen
Teufel nicht töten können?«, wandte Tariel ein, der einen langen ballistischen
Mantel übergezogen hatte. Im Schatten um seine Stiefel konnte Kell
nagerähnliche Kreaturen ausmachen, die dort Schutz vor dem Regen suchten.
    »Ich habe das Ding verwundet«,
betonte der Vindicare. »Also werden wir es auch töten.« Tariel nickte
bedächtig. Über ihnen zog etwas laut Krachendes, Tosendes am Himmel vorüber,
das ein karmesinrot-purpurnes Licht ausstrahlte, aber von den tief hängenden,
schmutzigen Wolken verdeckt wurde. Sekunden später zitterte der Boden unter
ihren Füßen wie von einer schweren Erschütterung, und dann trug der Wind das
lang gestreckte Grollen von einstürzenden Gebäuden zu ihnen herüber.
    Die Stadt lag im Todeskampf,
und Kell hatte seine Zweifel daran, dass der Zorn der Sons of Horus verraucht
war, wenn dieser Todeskampf endete. Tariel sah zum Himmel. »Kom-Kontakt wird
nur sporadisch möglich sein, wenn er überhaupt zustande kommt«, sagte er. »Die
Strahlung in der Atmosphäre bedeckt das ganze Gebiet.« Kell nickte, während er
sich zum Gehen wandte. »Wenn einer von uns das Ding findet, werden es die
anderen schnell genug wissen.«
     
    Der Schmerz in seinem Rücken
war wie ein ganzer Wald voller Nadeln. Speer lief weiter und machte einen Bogen
um die Ringe aus zerbrochenem Ferroment, die einmal Teile des Kontrolltowers
gewesen waren, nun aber in einer geraden Linie über die Landeflächen und die
Wartungsplätze verstreut lagen. Er konnte fühlen, wie die Dämonenhaut gegen die
Myriaden Metallfragmente ankämpften, die in seinen Körper eingedrungen waren.
Ein Schrapnell nach dem anderen wurde aus seinem Leib ausgestoßen, und das
lebende Fleisch presste sich zusammen, um jedes Stück in einer Wolke aus
schwarzem Blut auszuspucken.
    Das Brennen, das der Treffer
verursacht hatte, war eine Qual, und bei jedem Schritt jagten stechende
Schmerzen über Speers veränderte Gliedmaßen und über die verkrampfte Brust. Als
der Tankwagen explodiert war, hatte ihn die Druckwelle erwischt, bevor die
Flammen ihn erfassen konnten, sodass ihm nichts passiert war.
    Dafür hatte es aber das Shuttle
erwischt, das nun so schwer beschädigt war, dass es nicht mehr zu gebrauchen
war. Er musste einen anderen Weg finden, um Dagonet zu verlassen, einen anderen
Weg, um dem Meister ein Zeichen zu geben.
    Er wurde langsamer und kletterte
über einen Geröllhaufen, der vor relativ kurzer Zeit noch die Fassade des Terminals
dargestellt hatte. An verdrehten Moniereisen zog er sich über Flächen aus
zerschlagenem blauem Glas nach oben, bis er den höchsten Punkt erreicht hatte.
    Dann erst wagte er einen Blick
zurück durch den schmutzigen Regen. Das zerstörte Shuttle brannte noch immer,
leuchtend orangefarbene Flammen wurden von der nassen Rollbahn reflektiert, die
wie ein dunkler Spiegel wirkte. Speers gegliederte Kiefer öffneten sich zu einem
tiefen Knurren. Er hatte sich den Fehler geleistet, unachtsam zu werden, so
sehr hatte er sich darüber gefreut, dass er die Verfügung in seinen Besitz
hatte bringen können. Dabei war ihm nicht in den Sinn gekommen, sich Gedanken
zu machen, was es mit der Begleitung der Hexerin bei den Kultanhängern der
Theoge auf sich gehabt hatte.
    Ihr Auftauchen dort war kein
bloßer Zufall gewesen.
    Zuerst hatte er noch geglaubt,
sie sei nur eine Verteidigerin, eine Art Palastwache, die letzte Abwehrlinie
der fanatischen Komplizen von Eurotas. Jetzt jedoch wurde es allmählich klarer:
Er hatte es mit Assassinen zu tun, mit Mördern ganz so wie er, die jeder ihre
ganz eigenen Waffen zur Verfügung hatten, um ihre Arbeit zu erledigen.
    Er fragte sich, was deren
Anwesenheit zu bedeuten hatte, verwarf diese Überlegungen aber gleich wieder.
    Wäre jemandem der wahre Grund
für seine Anwesenheit auf Dagonet bekannt gewesen und hätten die Truppen des
arroganten Imperators wirklich gewusst, welche Gefahr von Speer für ihn
ausging, dann hätten sie diese Welt in dem Moment zu radioaktivem Glas
eingeschmolzen, als er sie betreten hatte.
    Speer musste leise lachen.
Vielleicht erwarteten sie von ihm, dass er Angst verspürte, weil sie

Weitere Kostenlose Bücher