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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Klingen in den Händen eines solchen Gegners antreten musste.
    Schließlich begann Speer zu
reden, und damit wusste Koyne, dass der Moment bald kommen würde. Die Wut in
der fauchenden Stimme des Mörders hatte etwas von einer Schlange, die sich
darauf gefasst machte, jeden Moment zuzuschnappen. »Ich töte und töte, und es
kommen immer mehr von euch«, zischte er. »Ihr stellt für mich keine
Herausforderungen dar, ihr seid nur Stufen auf meinem Weg. Meilensteine für die
Strecke, die ich zurückgelegt habe.«
    »Welche Ungeheuerlichkeit hat
dich zur Welt gebracht?«, sprach Koyne ihren Gedanken laut aus, während sich
ihr Gesicht erneut veränderte. »du bist doch nichts weiter als ein
Zusammentreffen aus absurden Zufällen. Ein Tier ... eine Waffe.«
    »So wie du?« Speers mit Schleim
überzogene Klingen zuckten hin und her, sie reflektierten nur matt den
Lichtschein. »So wie das Weib da hinten und der Dunkelhäutige, den ich mit
meinem Verstand getötet habe? Aber was hast du Nützliches vollbracht,
Gesichtslose?« Fast gelangweilt holte er nach Koyne aus, die einen Schritt nach
hinten machte und im Schatten in eine Pfütze trat.
    »Nichts, was du getötet hast,
ist von irgendwelcher Tragweite. Aber was ich zerstöre, das wird das
Gleichgewicht der Galaxis ins Wanken bringen.«
    »Das wird dir nicht gelingen!«,
brüllte Koyne ihn an.
    Dieser plötzliche Ausbruch
hatte seinen Ursprung in blankem Hass, der tief in ihr brodelte.
    »Ob du damit recht hast, wirst
du nicht mehr erleben.« Speer machte eine lässige Handbewegung und schleuderte
ihr einen Fächer aus Knochensplittern entgegen, doch anstatt ihnen
auszuweichen, schoss die Assassine auf sie zu und schlug sie mit einem Netz aus
mnemonischem Stahl zur Seite. Klingen blitzten auf, die Callidus trieb den
Angriff voran und zielte dabei auf die einzige Schwachstelle in der
Verteidigung des Mörders.
    Speer hatte diese Schwachstelle
nur bestehen lassen, um die Assassine in Versuchung zu führen, und genau diesen
Gefallen tat sie ihm, was ihm größtes Vergnügen bereitete. Neue Klingen
platzten unter der Oberfläche seiner brodelnden Haut hervor und wehrten Koynes
mit beiden Schwertern geführten Schlag ab, noch bevor sie in seine Nähe
gelangen konnte.
    Koynes sich ständig
veränderndes Gesicht verfinsterte sich vor Angst, gleich darauf folgte Schmerz,
als Speer seine Schwertarme einer Guillotine gleich kreuzte und der Callidus
beide schmalen, zierlichen Hände gleichzeitig abtrennte.
    Aus den Stümpfen spritzte Blut
auf Speer, während Koyne durch die Kombination aus Schmerz und Schock nach
hinten geschleudert wurde. Bevor sie aber in das düstere, schleimige
Regenwasser fallen konnte, bekam der Mörder sie zu fassen. »Wir sind uns
gleich«, sagte er zu der Callidus. »Unter der Haut sind wir beide gleich.« Koyne
war nur noch Augenblicke von ihrem Tod entfernt. Speer hob seinen Arm und trieb
die nadelspitzen Fingernägel in die zitternde Gesichtshaut der Assassine,
gleich darauf riss er ihr mit einem brutalen Ruck diese Haut weg, sodass das
rohe Fleisch darunter zum Vorschein kam. Koyne zuckte am ganzen Leib zusammen,
so schlimm waren die Schmerzen.
    Dann verpasste Speer ihr einen
Stoß, sodass sie weggeschleudert wurde und in eine von der Wand gefallene,
marmorne Spitze stürzte, die sich durch den Stoff ihres Tarnanzugs bohrte. So
aufgespießt lag sie da, doch auch wenn ihr zuckender Leib allmählich
ausblutete, blieb ihr ein schnelles Ende verwehrt.
    »Siehst du?«, wandte sich Speer
an den Hautfetzen, den er noch in der Hand hielt. »So gleich sind wir uns.«
Dann legte der Mörder den Kopf in den Nacken und aß das erbeutete Stück von
seiner Widersacherin auf.
    Jetzt war die Sache erledigt,
jetzt waren die nutzlosen Soldaten des Imperators aus dem Weg geräumt, und
Speer konnte sich wieder der Aufgabe widmen, ein Signal zu senden. Er schaute
sich um und hielt Ausschau nach einer weitläufigen freien Fläche, auf der er
erneut die Runen zeichnen konnte.
    nein
    »Sei still!«, knurrte er.
     
    Die Dämonenhaut grummelte.
Etwas berührte ihre Oberfläche, ein Hauch von Energie, ein Kribbeln wie von
ultraviolettem Licht.
    Speer drehte sich um, seine
Sinne stellten sich darauf ein ...
    Die Kugel drang durch die leere
schwarze Grube im rechten Auge des Mörders in dessen Kopf ein und übertrug
dabei eine so immense kinetische Kraft, dass Speer von den Beinen gerissen und
um seine eigene Achse gedreht wurde, bis er inmitten von Schutt und Wasser
landete.

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