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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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bei diesem Anblick, denn Tariel war von Anfang an die falsche Wahl
für diese Mission gewesen. Hätte Koyne das Kommando über diese Mission gehabt —
was zudem auch die vernünftigere Lösung gewesen wäre —, dann hätte die Callidus
sichergestellt, dass Vanus gar nicht erst von Bord der Ultio gegangen wäre.
Es gab schon einen guten Grund, wieso das Officio Assassinorum diese Leute an
ihren Spähstationen platzierte, und dieser sinnlose Tod war ein weiterer Beweis
dafür.
    Das war alles nur die Schuld
des Vindicare, seinetwegen zerfiel die gesamte Mission, und alles brach um sie
herum zusammen.
    Allerdings war es mittlerweile
entschieden zu spät, die Operation abzubrechen. Der Mörder, dieser Speer, hob
den Kopf, da er die Anwesenheit der Callidus bemerkt hatte, und schaute in ihre
Richtung. Damit hatten sich Koynes Optionen auf eine einzige reduziert.
    Mit einer Bewegung des
Handgelenks rutschte das Heft eines Gedächtnisschwerts in Koynes rechte Hand,
dann sprang die Callidus von der Brücke. In der linken Hand hielt die Assassine
einen Neural-Schredder, und noch im Sprung befindlich betätigte sie den
Auslöser, sodass eine sich ausweitende Welle aus exotischer Energie auf Speer
zurollte.
    Die rothäutge Missgeburt wich
dem luminalen Rand der neuralen Attacke aus, indem sie nach hinten auswich und
ballistische Überschläge vollzog, die Speer durch tiefe Schatten und Kegel aus
grauem, wässrigem Sonnenschein führte.
    Koyne wirbelte herum, um auf
veränderten Beinen zu landen, deren Muskelmasse so verschoben war, dass sie die
Landung auf dem Fußboden leichter absorbieren konnte. Die Koans der
Verwandlungslehrer, die ihr diese Dinge in den Dojos des Tempels vermittelt
hatten, kehrten mühelos in ihr Gedächtnis zurück. Die Callidus brachte ihre
Willenskraft ins spiel, um ganz gezielt die Absonderung der Polymorphine aus
den implantierten Drüsen zu steuern. Diese Chemikalien ließen Knochen und
Fleisch weich wie Talg werden, und Koyne war eine Expertin darin, diese
Manipulationen innerhalb von Sekundenbruchteilen vorzunehmen.
    Jetzt ließ die Assassine
mithilfe dieser Lösung die Muskelstränge verstärken und die Knochendichte
erhöhen, dann ging sie zum Angriff über.
    Speer ließ große Klingen aus
zahnähnlicher Substanz aus Öffnungen an der Unterseite seiner Arme wachsen, die
surrend die Luft zerschnitten, als er versuchte, ihren Kopf zu treffen. Mit
einem Hieb ihres Gedächtnisschwerts gelang es Koyne, Speer eine klaffende
Schnittwunde an der Schulter zuzufügen, doch sie musste mit ansehen, wie die
sich fast sofort wieder verschloss. Eine weitere neurale Salve verfehlte ihr
Ziel, da Koyne zu nah war, um die Pistole sinnvoll einzusetzen. Sie wich ein
Stück zurück und widerstand der Versuchung, sich auf einen Nahkampf mit dem
Feind einzulassen.
    Der riss sein Maul auf und
schleuderte Ahlen aus schwarzem Knorpel in die Luft. Koynes Kopfbedeckung mit
den grünen Augen bekam einige Treffer, und sofort verwandelten sich die Pfeile
in winzige krabbelnde Spinnen, die sich mit scharfen Beißzangen durch den
ballistischen Stoff fraßen. Ehe sie aber die Gelegenheit bekamen, an das weiche
Gewebe von Koynes Augen zu gelangen, gab die ein frustriertes Schnauben von
sich und riss sich die Haube vom Kopf, die sie achtlos zur Seite warf.
    Die Assassine entdeckte den
Hauch eines vertrauten Anblicks in dem Gesicht, das kein Gesicht war, eine
Spiegelung in einer großen Scherbe. Es war nicht so ausdruckslos, wie es hätte
sein sollen, und Koynes Miene erzitterte, während es sich ganz von selbst
bewegte.
    Der Zorn der Callidus steigerte
sich, und im Gegenzug wurden die Gesichtszüge ausgeprägter. Eine gewisse
Ähnlichkeit war zu erkennen, die zur narbigen Miene des Garantine tendierte.
    Dieser Gedanke gefiel Koyne
überhaupt nicht, daher wandte sie sich ab, als Speer erneut angriff. Dessen
Zahnklingen wuchsen immer noch in die Länge und verfärbten sich an den Rändern
bräunlich-grau. Bevor sich der Mörder ihr nähern konnte, zielte Koyne wieder
mit dem Neural-Schredder auf ihn und betätigte das Abzugfeld. Energie pulsierte
in breiter Streuung aus dem Kristall, erfasste Speer und schleuderte ihn nach
hinten.
    Diese Waffe der Callidus hatte
schon etliche Opfer gefordert, und sie war von einer besonders verheerenden
Gattung. So begnügte sie sich nicht damit, ein Leben zu beenden. Vielmehr
verhielt sich die Pistole wie ein Intelligenzfresser, indem sie in einem
organischen Gehirn die Verbindungen zwischen den

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