Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
Vom Netzwerk:
das Wort mit einer Einsicht, wie sie kein Zweiter besitzt. Und seine
Weisheit lässt Flammen in mein Blut strömen. Als er noch ein menschlicher
Priester war, hat er bei einem planetenweiten Bürgerkrieg den Sieg errungen. Unterschätzen
Sie jetzt nicht seine Fähigkeiten.« Xaphens Stimme klang energischer.
    »Unreinheit kann man nicht
vergeben.«
    »Der Primarch hat mich
ausgewählt«, erwiderte der Captain und legte ebenfalls mehr Nachdruck in seine
Worte.
    »Bedeutet Ihnen das überhaupt
nichts?«
    »Ich zweifele nicht am
Urteilsvermögen unseres Vaters«, kam die zögerliche Antwort.
    Gerade als Argel Tal spürte,
dass der Satz noch nicht vollendet war, verstummte Xaphen. Womöglich war ihm aufgefallen,
dass die Missbilligung seines Bruders eine indirekte Strafpredigt androhte.
    »Bereithalten«, knurrte Kor
Phaeron, dessen tiefe raue Stimme in krassem Widerspruch zu seinem
kadavergleichen Gesicht stand.
    »Der Primarch kommt.« Noch
während diese Worte in der Luft hingen, wurde die Rampe unter dem Cockpit des
goldenen Stormbirds ausgefahren.
    Argel Tal atmete langsam und
angespannt aus, sein primäres Herz schlug schneller. Obwohl er sich nicht im Gefecht
befand, begann sein sekundäres Herz mit einem langsameren Schlag, um dem wilden
Hämmern etwas entgegenzusetzen.
    Die Gestalt kam allein die
Rampe herab, und der Siebte Captain spürte, wie ihm Tränen der Verehrung in die
Augen treten wollten, während er den Blick auf den verwüsteten Boden gerichtet
hielt.
    Fast drei Jahre lang hatte er
seinen Primarchen nicht mehr gesehen. Sich nicht in seinem strahlenden Licht
bewegen zu können, das war sogar im Namen der geheiligten Pflicht — so, als
würde er durch tiefe Schatten wandeln und keinerlei Inspiration verspüren.
    Das Kom wurde von Tausenden
gedämpften Stimmen erfüllt, als unzählige Word Bearers den Namen ihres Vaters
hauchten. Viele dankten dem Schicksal dafür, erneut die Gelegenheit zu
bekommen, in seiner Gegenwart sein zu können. Ehrfürchtige Gesänge huschten
durch die Kommunikationskanäle, wurden aber nie lauter als ein Flüstern. Argel
Tal war einer der Wenigen, die zunächst schwiegen und stattdessen in stimmloser
Frömmigkeit dem Schicksal dankten.
    Drei Jahre. Drei sehr, sehr
lange Jahre, während der er in der Finsternis gekämpft und die ganze Zeit über
gebetet hatte, dieser Moment würde kommen. Alle Zweifel, alle Sorgen, alle
Mutmaßungen wegen des Befehls der Ultramarines waren in einem Doppelschlag
seiner Zwillingsherzen wie weggewischt.
    Die Gestalt war stehen
geblieben. Argel Tal wusste das, weil nicht länger Schritte auf der
geschwärzten Erde zu hören waren.
    Erst dann sagte er etwas. Ein
einziges Wort, einen Namen, den man nur selten hörte fernab der Kreise jener Kriegersöhne,
in deren Adern Lorgars Blut strömte und die mit Crozius und Bolter eine ignorante
Galaxis eroberten.
    »Aurelian«, sagte der Captain,
aber im allgemeinen Geflüster ging das eine Wort unter.
    Argel Tal hob den Kopf und sah
den Sohn eines lebenden Gottes, der im Herzen einer Nekropolis stand.

 

     
     
    Drei
    Blut verlangt nach Blut
    Sigillite
    Der Meister der Menschheit
     
     
    DER SIEBZEHNTE PRIMARCH WAR im aufstrebenden Imperium unter
vielen Namen bekannt. Die Welten, die auf dem Triumphzug seiner Legion hinter
ihr lagen, kannten ihn als den Gesalbten, den Siebzehnten Sohn oder — in einer eleganteren
Form — als den Bringer des Wortes.
    Seine Primarchenbrüder nannten
ihn einfach nur Lorgar, es war der Name, den man ihm auf seiner Heimatwelt
Colchis während der jahrelangen Unruhen vor der Ankunft des Imperators gegeben
hatte.
    Aber so wie viele andere
Primarchen führte er auch noch einen informellen Titel — einen Namen, der für den
ihm von den achtzehn Legionen entgegengebrachten Respekt stand. Während Fulgrim
von der III. Legion respektvoll der Phönizier genannt wurde, trug Ferrus Manus von
der X. Legion den Namen der Gorgon als Titel, und der Herr über die XVII.
Legion war der Urizen — ein Name, der aus den großenteils vergessenen Schriften
antiker terranischer Mythen stammte.
    Keiner der hunderttausend
versammelten Krieger sprach jetzt einen dieser Namen aus. Während die Legion
der Word Bearers in ihrer ganzen, unfassbaren Stärke dastand, exakt in Reih und
Glied aufgestellt, da sang jeder seiner Söhne im Flüsterton seinen Namen, als
wären die Silben eine Beschwörung.
    Aurelian , hauchten sie im Einklang
miteinander . Lorgar Aurelian.
    Lorgar der Goldene. So war

Weitere Kostenlose Bücher