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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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lässt eine Million Schiffe durch das All fliegen.
Du bist unsterblich, allsehend, allwissend — in allen Dingen, die die Schöpfung
betreffen. Vater, du bist in jeder Hinsicht ein Gott, nur trägst du nicht
diesen Namen. Du musst dich nur noch dazu bekennen.«
    +LORGAR+
    Die Stimme wurde nun von einer
stärkeren Druckwelle begleitet, die so dicht war, dass man sie förmlich berühren
konnte. Sie hämmerte auf Argel Tal ein wie das Miasma eines
Triebwerksausstoßes, sie erhitzte seine Rüstung und schleuderte ihn zu Boden.
Ringsum konnte er sehen, dass es seinen Brüdern nicht besser erging, da sie in
ihren Panzeranzügen über den Grund geschoben wurden.
    Trotz eines Zyklons aus
unsichtbarer Energie, der die Schriftrollen von seiner Rüstung wegriss, hob
Lorgar eine Hand und zeigte auf seinen Vater.
    »Du bist ein Gott. Sag es und
setz diesem Versteckspiel ein Ende.«
     
    Der Imperator schüttelte den
Kopf, jedoch nicht, weil er sich geschlagen gab, sondern weil er ruhig auf
seinem Standpunkt beharrte.
    »Du bist blind, mein Sohn. Du
klammerst dich an uralte Vorstellungen, und damit bringst du uns alle in
Gefahr. Lass uns das beenden, Lorgar, indem du meinen Worten Beachtung
schenkst.« Mit einem Donnerschlag erstarb der psionische Wind.
    Lorgar stand noch immer an der
gleichen Stelle wie zuvor, aber er zitterte aus Gründen, die seine Krieger nicht
nachvollziehen konnten. Blut trat aus einem Ohr aus und lief langsam an seinem
tätowierten Hals nach unten.
    »Ich höre, Vater«, sagte er.
    Der Siebte Captain riss sich
zusammen und stand wieder auf, wobei er einmal ins Schwanken geriet und noch schnell
die Balance zurückerlangte, bevor die Stabilisatoren seiner Rüstung eingreifen mussten.
Er war einer der ersten Word Bearers, die sich erhoben.
    Die meisten anderen kauerten
noch auf dem Boden und froren an Händen und Knien, oder sie befanden sich im
unerbittlichen Griff von Muskelkrämpfen. Ihre zuckenden Gliedmaßen wirbelten
den Staub der verwüsteten Stadt auf.
    Argel Tal half Xaphen hoch, der
dankte ihm mit einem knappen Brummen.
    +Word Bearers, hört mir gut zu.
Von all meinen Legionen habt ihr euch des Versagens schuldig gemacht. Von der
XIII. abgesehen seid ihr zahlenmäßig die größte Legion. Dennoch machen eure
Eroberungen von allen die langsamsten Fortschritte, und eure Siege haben einen schalen
Beigeschmack+
    Es schmerzte zu sehr, direkt in
das weißgoldene Licht der Gestalt zu sehen, die von einem zuckenden psionischen
Feuer umgeben war, während sie ihnen mit donnernden Worten erklärte, dass sie
alle ihr Leben vergeudet hatten.
    +Ihr verweilt noch Jahre nach
dem endgültigen Sieg auf Welten, die ihr unterworfen habt, und ihr bringt die Bevölkerung
dazu, einen falschen Glauben zu verehren, ihr sät Kulte für die Naiven und die
Fehlgeleiteten, ihr errichtet Monumente, um an Lügen zu erinnern. Alles, was
ihr während des Großen Kreuzzugs erreicht habt, war vergebens. Während andere
Erfolge erzielen und dem Imperium Wohlstand bringen, habt ihr als Einzige
versagt+
    Lorgar wich vor der Gestalt
zurück, erst jetzt hob er die Arme, um das strahlende Licht abzuwehren.
    +Führt Krieg in der Form, für
die ihr geschaffen wurdet. Dient dem Imperium, wie es euch aufgetragen wurde. Nehmt
euch die Lektion zu Herzen, die ihr heute gelernt habt. Ihr kniet in den
Ruinen, die sich am Ende eines Irrwegs finden. Lasst dies die Wiedergeburt
eurer Legion sein+
    Der Primarch brachte ein
schwaches »Vater ...« heraus, aber es war in die Leere gesprochen, denn ein
weiterer Überschallknall kündete von der Rückkehr des Imperators in den Orbit.
    Die Ultramarines blieben zurück
und betrachteten schweigend die knienden, zitternden Word Bearers. Die Custodes
standen bei Guilleaume, während sich der Primarch mit dem offensichtlichen
Führer der Gruppe unterhielt, dessen Helm einen zum Mantel passenden roten Kamm
trug.
    Argel Tal sah, wie sich Kor
Phaeron mit schmerzhafter Langsamkeit erhob, obwohl die Terminator-Rüstung ihm durch
schnurrende Servos in den Gelenken diese Arbeit eigentlich deutlich
erleichterte. Weder Argel Tal noch Xaphen boten ihm ihre Hilfe an, stattdessen
begaben sie sich zum Primarchen.
    Während sich die Word Bearers
nach und nach wieder aufrichteten, fiel erst jetzt Lorgar auf die Knie.
    Der vom Imperator so geliebte
Sohn starrte die Überreste der ihn umgebenden Stadt an, als wüsste er gar nicht,
wo er sich befand, als hätte er keine Erklärung dafür, wie es ihn an diesen Ort
hatte

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